Die experimentelle Welle der 60er Jahre in der tschechischen Literatur wirkt wie ein einzigartiges, kurzlebiges Phänomen, dem periodisch erneutes Interesse folgt. Obwohl experimentelle Literaturwerke bis heute als unkonventionell gelten, zeigt das literarische Experiment aus einer breiteren kunsthistorischen Perspektive eine Entwicklungslinie, die im Kontext einer erweiterten Medialität verläuft. Dieser Vortrag beleuchtet die Entwicklung der literarischen Post-Medialität anhand ausgewählter Beispiele aus der tschechischen Literatur bis zur Gegenwart und skizziert einige der Konventionen, die diesen Bereich der literarischen Produktion prägen und weiterentwickeln.
Ondřej Buddeus beschäftigt sich mit Lyriktheorie, experimenteller Literatur, Fiktionalität und Literatursemiotik. Neben seiner Lehrtätigkeit an der Akademie der Künste in Prag ist er als Schriftsteller, Übersetzer und Herausgeber tätig. Von 2017 bis 2019 leitete er das Tschechische Literaturzentrum, vorher war er Chefredakteur der Literaturzeitschrift Psí víno. Zusammen mit Markéta Magidová veröffentlichte er die Monografie Wörter sortieren: Literatur und konzeptuelle Tendenzen 1949–2015. Er erhielt u. a. den Jiří-Orten-Preis (2013) und zusammen mit David Böhm den Magnesia Litera Preis (2014) sowie eine Nominierung für den Deutschen Kinderliteraturpreis (2017).
Moderation: Professor Dr. Andreas Ohme
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Organisatorische Hinweise
Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg versucht, diese Veranstaltung auch live als Zoom-Meeting bereitzustellen, in dem sich Zuschauende über den Chat schriftlich beteiligen können.
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- Eine Liste aller Teilnehmenden ist für alle Beteiligten während der gesamten Veranstaltung einsehbar.
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- Während der gesamten Veranstaltung können Wortmeldungen bzw. Fragen schriftlich im Chat gestellt werden.
Aufzeichnung
Die Veranstaltung wird aufgezeichnet, um sie für die Mediathek des Kollegs zu nutzen. In der Aufzeichnung wird nur der/die Vortragende, dessen/deren Präsentation sowie der Moderator/die Moderatorin zu hören bzw. zu sehen sein. Chatbeiträge werden nicht aufgezeichnet. Ein „REC“-Zeichen am Bildrand informiert die Teilnehmenden. Sobald alle Beteiligten an der Aufzeichnung der Nutzung zugestimmt haben und alle Nutzungsrechte vorliegen, wird die Aufzeichnung auch in der Mediathek zu finden sein.