Dr. Henriette Markwart
Universitätsmedizin Greifswald
Institut für Community Medicine
Abteilung Methoden der Community Medicine
Fachbereich/Forschungsthema: bevölkerungsbezogene Gesundheitsforschung

Was war das Wichtigste, das Sie für sich als Lehrperson aus der Zeit des Zertifikatsprozesses mitgenommen haben?

Das Wichtigste für mich war die bewusste Auseinandersetzung mit meinem eigenen Lehrstil. Ich habe gelernt, mich von der Vorstellung zu lösen, Lehre müsse starr nach Theorie oder ausschließlich nach den Erwartungen der Studierenden erfolgen. Stattdessen sehe ich meine Rolle darin, als Wegweiser Zusammenhänge sichtbar zu machen und Netzwerke zwischen Theorien der Gesundheitsforschung zu vermitteln. Dabei ist es mir besonders wichtig, die Freude am Thema zu wecken und Widerstände abzubauen– zum Beispiel, indem ich Statistik an realen Ereignissen wie dem Titanic-Unglück erkläre. Denn gerade in der Gesundheitsforschung sind statistische Methoden unverzichtbar, um den Einfluss und Erfolg von Interventionen und gesundheitsförderlichen Maßnahmen sichtbar zu machen.

Welchen Tipp möchten Sie Personen geben, die das Zertifikat noch absolvieren möchten?  

Mein Tipp: Probiert es aus! Es lohnt sich, sich intensiv mit Theorien auseinanderzusetzen und dabei den eigenen Weg als Lehrperson zu finden. Besonders wertvoll ist auch das Netzwerk, das sich im Laufe des Zertifikatsprozesses entwickelt: Es ist unglaublich hilfreich und inspirierend, um neue Ansätze und Möglichkeiten kennenzulernen und die Vermittlung von Konzepten, Theorien und Methoden im eigenen Bereich so zu gestalten, dass Studierende einen nachhaltigen Wissensschatz aufbauen können. Zudem kann man den Spaß an der eigenen Lehre entdecken – denn motivierte, begeisterte Lehrende stecken mit ihrer Freude auch die Studierenden an und schaffen so eine positive Lernatmosphäre.  

Prof. Dr. Alexander Steen
Universität Greifswald
Institut für Mathematik und Informatik

Was war das Wichtigste, das Sie für sich als Lehrperson aus der Zeit des Zertifikatsprozesses mitgenommen haben? 

Dass man manchmal nur an Kleinigkeiten schrauben muss, um einen wirkungsvollen Effekt in der eigenen Lehre beobachten zu können. Allerdings sind diese Kleinigkeiten manchmal schwer zu erkennen. Die Fortbildungen und Themenbereiche aus dem Zertifikatsprozess sind hierfür tolle Impulse.

Welchen Tipp möchten Sie Personen geben, die das Zertifikat noch absolvieren möchten?

Nehmen Sie sich Zeit – die Querbezüge und Synergien zwischen verschiedenen Themen und Methoden werden einem eventuell erst später klar, nachdem man sie ausprobiert und reflektiert hat. Bei zu vielen eng getakteten Fortbildungen in kurzer Zeit könnte dieses Potenzial sonst vielleicht nicht voll ausgeschöpft werden. Und: Neben den Veranstaltungen an der Univ. Greifswald gibt es an der Univ. Rostock auch viel zu entdecken.