Über den Ryck geschaut


Lehrerfahrungen von Anfang an. Ziele, Methoden, Erfahrungen und Ergebnisse des Lehrerbildungsprojektes Info-Scouts

Dr. Sabine Al-Diban

Die Kooperation von Universität, Universitätsbibliothek und 17 Schulen bildet das praktische Fundament des Info-Scouts-Projektes. Der Lehrinhalt, Grundlagen des ersten wissenschaftlichen Recherchierens und Arbeitens für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen, ist das Verbindende für die fächer- und schulartübergreifende Ausbildung von Lehramtsstudierenden über 3–4 Projekt-Semester. Die Lehrplanrelevanz des Lehrinhaltes und das Angebot, dass die Studierenden Kurse ausgestalten, die von universitären Dozent*innen betreut werden, entlastet die Schulen, fördert eine hohe Teilnahmebereitschaft und breite Akzeptanz des Projektes.

Im Info-Scouts-Projekt wird die kognitive Auseinandersetzung mit den Lehrinhalten und Klassenführungskompetenzen in einer theoretisch ausgerichteten universitären Lehre durch ein von Anfang an parallel laufendes eigenaktives Lehren der Lehramtsstudierenden ergänzt. Allein Wissen darüber, was guter Unterricht ist, fördert noch keine Kompetenzen (Erpenbeck u. a., 2017), guten Unterricht auch selbst gestalten zu können. Andererseits bleibt praktisches Unterrichten ohne Rückbezug auf theoretische Grundlagen laienhaftes Ausprobieren. Die theoretische Basis bildet die Cognitive Apprenticeship (Collins, Brown & Newman, 1989; Dennen & Burner, 2008). Hier wird ein Informationsverarbeitungsansatz mit der Meisterlehre in der traditionellen Lehrausbildung kombiniert. Aufbauend auf die Lehrerfahrungen finden metakognitive Reflexionen auf drei Ebenen statt: Individuell, im Lehr-Tandem von zwei gemeinsam unterrichtenden Lehramtsstudierenden und in peermoderierten Gruppen. Die Reflexionen erfolgen möglichst zeit- und realitätsnah auf individuelle Lehrerfahrungen bezogen, von Dozenten betreut und in einem weitgehend sanktionsfreien Rahmen. So entsteht eine Atmosphäre des Vertrauens und Lernens, auch aus den unvermeidlich auftretenden Fehlern sowie im beginnenden Austausch mit den „Cultures of expert practice“ (Collins, Brown & Newman, 1989). Für das Anbahnen pädagogischer Handlungskompetenzen sind individuelles Erleben und Erfahren in Anforderungssituationen unerlässlich (Erpenbeck u. a., 2017). Im Info-Scouts-Projekt wird versucht zusammenzubringen, was schon immer zusammengehörte: Theorie und Praxis.“[...] there is nothing so practical as a good theory“ (Lewin, 1951, S. 169).


„Keine halben Sachen“ – Ganzheitliche Hochschulbildung an der lernenden Organisation

Claudia Wendt, Anika Hädicke und Maria Grabmann

Der Modulkatalog Schlüsselkompetenzen an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) will durch die Verknüpfung von Fachwissen, Persönlichkeitsbildung, Arbeitsmarktbefähigung, Kompetenzen zur gesellschaftlichen Teilhabe und wissenschaftlichem Arbeiten eine ganzheitliche Hochschulbildung gewährleisten. Diesen Ansatz als Universität zu erarbeiten und umzusetzen, setzt einen reflexiven Lernprozess der Organisation – und somit organisationales Lernen – voraus. Der Beitrag zielt zum einen darauf ab, organisationales Lernen am o. g. Beispiel herauszustellen. Zum anderen wird ein Forschungsdesign vorgestellt, das diesen Prozess begleitet.


Kristina Lisek
Projektkoordination
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