Universität Greifswald vergibt Förderung an Nachwuchswissenschaftlerin

Rektorin Prof. Dr. Johanna Weber (l.) und Dr. Susanne Sievers (r.) - Foto: Hans-Werner Hausmann
Rektorin Prof. Dr. Johanna Weber (l.) und Dr. Susanne Sievers (r.) - Foto: Hans-Werner Hausmann

Dr. Susanne Sievers (36) forscht zur Physiologie des humanpathogenen Keims C. difficile. Als Leiterin der Käthe-Kluth-Nachwuchsgruppe möchte sie die Anpassung dieses gefährlichen Krankenhauskeimes an widrige Bedingungen im Verdauungstrakt und hier insbesondere die Wirkung von Sauerstoff und Gallensäuren auf das anaerobe Bakterium untersuchen. Das Verständnis der Anpassungsprozesse des Keims liefert Ansätze für neue Therapieverfahren.

„Eine C. difficile Infektion ereilt vornehmlich Menschen mit einer supprimierten Darmflora, zum Beispiel nach einer Antibiotikatherapie. Aus den ersten Symptomen wie Durchfall und Fieber können sich schwerwiegende und ausgedehnte Entzündungen des Darmes entwickeln, die im schlimmsten Fall sogar zu einem Durchbruch des Darmgewebes und zur Sepsis führen. Laut Robert-Koch-Institut hat sich C. difficile in den letzten Jahren zum gefährlichsten Krankenhauskeim entwickelt, was die Fallzahl und Anzahl der Todesopfer betrifft. Hauptursache dafür ist die hohe Rückfallrate. Diese wird bedingt durch die Fähigkeit des Keims, hochresistente Sporen zu bilden, die eine übliche Antibiotikatherapie überleben und nach dem Absetzen des Antibiotikums einen neuen Krankheitszyklus starten können“, erklärt Dr. Susanne Sievers.

Die gebürtige Brandenburgerin hat von 2000 bis 2005 an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald studiert und ihr Diplom Biochemie mit Auszeichnung abgeschlossen. 2009 wurde sie bei Prof. Dr. Michael Hecker mit summa cum laude promoviert. Nach einem zweijährigen Aufenthalt an der Süddänischen Universität Odense (DFG-Forschungsstipendium) arbeitet sie seit April 2014 als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Dr. Katharina Riedel am Institut für Mikrobiologie der Universität Greifswald.

„Für mich als Mutter von drei Kindern ist diese Auszeichnung nicht nur eine Anerkennung meiner bisher erbrachten wissenschaftlichen Leistung, sondern auch eine Bestätigung, dass sich eine akademische Laufbahn und Familie nicht ausschließen. Die Leitung einer Nachwuchsgruppe bringt nicht nur einen beschleunigten Fortschritt im Forschungsprojekt mit sich, sondern verleiht mir auch wissenschaftliche Unabhängigkeit und wird Türen bei der Einwerbung weiterer Drittmittel öffnen“, so die Wissenschaftlerin.

Für die Arbeit der Käthe-Kluth-Nachwuchsgruppe stellt die Universität Greifswald eine wissenschaftliche Mitarbeiterstelle für eine Doktorandin bzw. einen Doktoranden für drei Jahre zur Verfügung.

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Ansprechpartnerin an der Universität Greifswald
Dr. Susanne Sievers
Institut für Mikrobiologie
Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 15
17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 5915
susanne.sieversuni-greifswaldde

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