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Die Angebote der Universität Greifswald für alle, die neugierig sind und wissen wollen.

Familien-Universität - Rückschau auf vergangene Vorlesungen

2. Juli 2020 – 17:00 Uhr

Ludwig van Beethoven, dessen 250. Geburtstag im Jahr 2020 gefeiert wird, ist mehr als nur einer der berühmtesten Komponisten der Vergangenheit: Er ist einer der ersten Repräsentanten einer neuen Art des Komponierens. Komponieren bedeutet für ihn Entwerfen und Entwickeln von Musik, ist Schreibvorgang und gedanklicher Prozess. Dies ist verbunden mit einem neuzeitlichen Künstlerbild und Kunstbegriff, erkennbar an den umfangreichen Skizzen des Komponisten. Im Vortrag stellt  Birger Petersen die Arbeitsweise Beethovens vor und versucht, mit Hilfe der Skizzen, Partiturentwürfe und Manuskripte den Weg des Komponisten zum fertigen Werk zu ergründen.

Beethoven komponiert: Ein Blick in die Werkstatt

Prof. Dr. habil. Birger Petersen
(Musikwissenschaft, Uni Mainz)

18. Juni 2020 – 17:00 Uhr

Spinosaurier waren riesige fisch- und fleischfressende Dinosaurier. Sie sind zu erkennen an der verlängerten Schnauze, kräftigen Vordergliedmaßen und teils verlängerten Fortsätzen auf ihren Wirbeln. Gesicherte Funde, also Fossilien, von Spinosauriern gibt es bisher nur aus der Kreidezeit, der Erdzeit von 145 bis 66 Millionen Jahren vor heute. Besonders wenige Fossilien dieser ausgestorbenen Riesen sind vom Schädel erhalten. Von Irritator challengeri jedoch haben wir einen beinahe vollständig erhaltenen Schädel aus der frühen Kreidezeit Brasiliens. In diesem Schädelfund ist sogar die Gehirnkapsel erhalten geblieben.
Der Greifswalder Paläontologe Marco Schade hat Schädel und Gehirnkapsel zusammen mit anderen Forschenden mit Hilfe von sogenannten CT-Scannern untersucht. In der Computertomographie (CT) wurden Schicht für Schicht Röntgenbilder vom Schädelfund erstellt. Diese Aufnahmen liefern neue Einblicke in den Aufbau des Gehirns und des Innenohrs des Irritator challengeri. Was verrät das Gehirn uns darüber, wie sich der ausgestorbene Riese an vorherrschende Umweltbedingungen angepasst hat? Wie gut konnte der Dinosaurier hören? Wie sah es aus, wenn das Tier in längst vergangener Zeit durch sein Revier im heutigen Brasilien streifte? Und welcher Beute jagte es nach? Im Vortrag „Im Kopf eines Dinosauriers: Was verrät uns der Schädelfund von Irritator challengeri?“ zeigt uns Marco Schade, wie Forschende dem Schädelfund dieses Raubtieres die Antworten auf diese Fragen entlocken.

Sie wollen sich ganz genau informieren? Hier finden Sie die Studie zum Vortrag:
Schade M., Rauhut O. M. W., Evers S. W. (2020): „Neuroanatomy of the spinosaurid Irritator challengeri (Dinosauria: Theropoda) indicates potential adaptations for piscivory,“ in: Scientific Reportshttps://doi.org/10.1038/s41598-020-66261-w 

Im Kopf eines Dinosauriers: Was verrät uns der Schädelfund von Irritator challengeri?

Marco Schade
(Geologie)

Familien-Uni: Portrait von Torsten Veit - Foto: Philipp Müller
28. Mai 2020 – 17:00 Uhr

Schlösser, Herren- oder Gutshäuser prägten und prägen die Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns. Aber auch über die Landesgrenzen hinweg spielen diese Gebäude seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle. Sie haben einen festen Bestandteil in der Geschichte der Staaten des Ostseeraums. Allerdings ist der Zustand der Gebäude größtenteils schlecht und besorgniserregend. Lediglich ein Bruchteil wird den Umständen entsprechend bewahrt oder kann nach aufwändiger Sanierung und Rekonstruktion Besuchern präsentiert werden. Der Großteil der schätzungsweise 10.000 Objekte fristet ein glanzloses Dasein.

Der Vortrag nimmt die Geschichte und den Zustand der Schlösser, Herren- und Gutshäuser in den Blick. Dazu wird beispielhaft die Landkarte des 17. und 18. Jahrhundert herangezogen und gefragt, wie sich die Situation ausgewählter Häuser von damals bis heute entwickelt hat. Zudem soll ein Blick in die Zukunft zeigen, welche Möglichkeiten es gibt, dieses kulturelle Erbe zu bewahren, die Geschichte nicht zu vergessen, und den Häusern vielleicht ein wenig Glanz zurückzugeben.

Dieses YouTube-Video zeigt den heutigen Zustand vom Schloss Friedrichstein und dessen virtuelle Rekonstruktion.

 

Viel Geschichte, wenig Glanz: Herrenhäuser im Ostseeraum

Torsten Veit
(Kunstgeschichte)

Familien-Uni: Portraits Referent*innen - Foto: Ole Kracht
14. Mai 2020 – 17:00 Uhr

Wir haben heute unterschiedliche Möglichkeiten, die Elternzeit sinnvoll aufzuteilen. Auch im Tierreich findet man sehr verschiedene Modelle für die Aufzucht der Jungen. So kümmert sich etwa nur ein Elternteil um den Nachwuchs, andere Vogeleltern teilen sich die Pflege oder es werden Pflegeeltern gesucht. Auch bei unseren heimischen Vögeln kann man diese verschiedenen Strategien finden. Anhand ausgewählter Vogelarten möchten wir Einblicke in die Geschehnisse an Vogelnestern geben. Im Fokus stehen neben den in Mecklenburg-Vorpommern weitverbreiteten Kranichen, die in unserer Region in Kolonien brütenden Lachmöwen. Wie teilen sich die Eltern bei diesen beiden Arten die Brutpflege und Jungenaufzucht? Störungsarme Fotofallen liefern Informationen zu diesen und weiteren Fragen.

Geteilte Elternzeit: Wie funktioniert das bei Lachmöwe, Kranich & Co.?

Katja Rahn und Isabel Barwisch
(Biologie)


Hier können Sie die Musikbeispiele zum Vortrag hören.

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4. Juli 2019 – 17:00 Uhr

Warum heißen Feuersteine eigentlich Feuersteine? Was haben die harten, splittrigen Steine mit dem Feuer zu tun? Auf Rügen finden wir sie überall. Wer schon mal an der Rügener Steilküste entlanggewandert ist, weiß, dass sie uns dort auf Schritt und Tritt begleiten. Aber wie sind sie dorthin gekommen?

Für unsere Vorfahren in der Steinzeit waren die Feuersteine von besonderem Wert. Sie waren so wertvoll, dass damit quer über den Kontinent Handel getrieben wurde. Es gab sogar Feuersteinbergwerke, in denen die Steine unterirdisch gewonnen wurden. Feuersteine ließen sich zu scharfkantigen Werkzeugen verarbeiten, mit denen erlegte Tiere zerkleinert werden konnten. Die ersten vom Menschen gefertigten Werkzeuge waren Faustkeile, Speerspitzen und Äxte, allesamt gefertigt aus Feuerstein. Es kommt aber noch eine ganz wichtige Eigenschaft hinzu: Man kann mit diesen Steinen Funken erzeugen, wenn man sie gegeneinanderschlägt. Daher kommt auch der Name des Steins. Aber ganz so einfach ist es mit dem Feuermachen nicht!

Prof. Dr. Martin Meschede, Leiter der Arbeitsgruppe Geodynamik am Institut für Geographie und Geologie, wird im Rahmen der Familien-Universität die Entstehung von Feuersteinen in einem Sediment erläutern, einige Beispiele zum näheren Betrachten mitbringen und auf die Bedeutung von Feuersteinen für die ältesten technischen Erfindungen des Menschen eingehen.

Funkensprühende Feuersteine: Das steinerne Meer auf Rügen

Prof. Dr. Martin Meschede (Geologe)

20. Juni 2019 – 17:00 Uhr

Wenn die Gallier Asterix und Obelix auf eine römische Patrouille treffen, dann fliegen nicht nur die Fäuste und die Römer, sondern auch die Schimpfworte. Das geht natürlich auch wunderbar auf Niederdeutsch, eine von 107 Sprachen, in die die bekannten Comics von René Goscinny und Albert Uderzo übertragen wurden. Dank der Übersetzer Hartmut Cyriacks, Reinhard Goltz und Peter Nissen sind bereits fünf Bände in niederdeutscher Sprache erschienen. Die liebenswerten Helden und ihre unterhaltsamen Abenteuer eignen sich hervorragend, um die Sprache auch ohne Vorkenntnisse zu entdecken.

PD Dr. Birte Arendt und ihre wissenschaftliche Mitarbeiterin Ulrike Stern vom Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik der Universität Greifswald begeben sich zusammen mit den Besuchern der Vorlesung in eine Zeit, in der noch nach Herzenslust geschimpft und gestritten werden durfte. Mit Hilfe des Spiels „Tüdelbüdel“ werden schließlich eigene Schimpfworte kreiert.

Mit Asterix schimpen un strieden up Platt: Ein Comic in der Sprachvermittlung

PD Dr. Birte Arendt (Linguistin) und Ulrike Stern (Kulturwissenschaftlerin)

23. Mai 2019 – 17:00 Uhr

23. Mai 2019 – 17:00 Uhr

„Ein Gläschen in Ehren, kann niemand verwehren“. Deutschland gehört zu den Ländern mit dem höchsten Alkoholkonsum. Im Jahr 2016 betrug der Pro-Kopf-Konsum an alkoholischen Getränken 133,8 Liter. Das entspricht 9,5 Liter reinem Alkohol.

Aber was passiert eigentlich, wenn man sich sprichwörtlich unter den Tisch trinkt? Kann man von selber wieder aufstehen oder muss einem die Medizin helfen? Und wie entsteht überhaupt Alkohol?

Wenn umgangssprachlich von Alkohol gesprochen wird, dann handelt es sich um Ethanol. Ethanol entsteht durch den Prozess der Vergärung von Traubenzucker. Bereits 2.700 Jahre vor Christi Geburt war den Menschen die berauschende Wirkung von Ethanol bekannt. Seitdem hat sich das Rauschmittel über den gesamten Globus verbreitet. Im 9. Jahrhundert wurde das „Schnapsbrennen“ entwickelt, bei dem Ethanol aus Wein destilliert wird. Der Geist des Weines ist die wirksame Essenz, unbegrenzt zu lagern, flüchtig, klar wie Wasser. In der Bezeichnung Weingeist steckt Geheimnisvolles, Unberechenbares. Die Wirkung kann gut oder schlecht sein, beflügeln oder dämpfen.

Hagen Bahlmann ist Oberarzt auf der Kinderintensivstation in der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Universitätsmedizin Greifswald. In seiner Vorlesung wird er den Weg und die Wirkungsweise des Ethanols im menschlichen Körper beleuchten. Der Vortrag wird bunt bebildert sein, nur eine Weingeistprobe wird es nicht geben.

Vom Fusel zum Kater: Risiken und Nebenwirkungen von Alkohol

Hagen Bahlmann (Mediziner)

4. April 2019 – 17:00 Uhr

Roboter spielen nicht nur in der Industrie zum Beispiel bei der Herstellung von Autos eine wichtige Rolle, sondern auch in der modernen Biochemie. Die Universität Greifswald besitzt als einzige Universität in Deutschland eine große, robotergesteuerte Protein-Screening Anlage, die auf den Namen LARA hört. Viele Wirkstoffe, unter anderem Pharmazeutika, werden mithilfe von Enzymen hergestellt. Enzyme sind Proteine, die in der Lage sind chemische Reaktionen zu beschleunigen, d.h. zu katalysieren. Daher werden sie auch Biokatalysatoren genannt. Enzyme erlauben es bei milden Reaktionsbedingungen (z.B. Raumtemperatur, neutraler pH-Wert) mit hoher Präzision und Schonung der Umwelt gezielt komplexe Moleküle herzustellen. Nicht immer findet sich für die Herstellung von Wirkstoffen ein passendes Enzym in der Natur. Daher widmen sich Forscher am Institut für Biochemie neben der Suche nach geeigneten Biokatalysatoren auch deren Optimierung. Diese Optimierung erfolgt häufig durch computerbasierte Vorhersagen von Positionen, die im Enzym systematisch oder zufällig verändert werden sollen. Darüber hinaus werden unzählige noch nicht untersuchte Biokatalysatoren aus Metagenombanken getestet. Die Roboterplattform LARA erlaubt es bis zu 10.000 Enzymvarianten pro Woche zu untersuchen und vollautomatisiert zahlreiche experimentell aufwändige Schritte zu durchlaufen. In einer Mikrofluidik-Anlage können sogar Millionen Biokatalysatoren im Pikoliter-Maßstab durchmustert werden, um schneller die besten Kandidaten zu finden.

Prof. Dr. Uwe Bornscheuer, Leiter der Arbeitsgruppe „Biotechnologie und Enzymkatalyse“ am Institut für Biochemie der Universität Greifswald wird zusammen mit seinem Mitarbeiter Dr. Mark Dörr im Rahmen der Familien-Universität Einblick in die Arbeit mit der robotergesteuerten Protein-Screening Anlage geben. In der Vorlesung wird anhand von Beispielen auf die wissenschaftliche Bedeutung der Roboterplattform eingegangen und deren Aufbau und Funktionsweise erläutert.

Im Anschluss an den Vortrag laden wir zu einer Besichtigung der Protein-Screening Anlage ein.  

Das biochemische Labor der Zukunft: Roboter an der Uni Greifswald

Prof Dr. Uwe Bornscheuer (Chemiker) und Dr. Mark Dörr (Chemiker)