#wissenlocktmich ... zur Uni Greifswald

Die Angebote der Universität Greifswald für alle, die neugierig sind und wissen wollen.

Universität in der Region - Rückschau auf vergangene Vorlesungen

Porträt Marcus Fritze – Foto: Magnus Schult
13. November 2019 – 17:00 Uhr

Nur einige Tiergruppen haben es innerhalb von wenigen Jahren so gut wie Fledermäuse geschafft, ihren schlechten Ruf weitgehend abzulegen und stattdessen als spannende Tiere wahrgenommen zu werden. Noch spannender werden Fledermäuse, wenn man selbst anfängt, sie zu erforschen. Das ist nur etwas für „echte“ Wissenschaftler, die an einer Universität arbeiten? Falsch gedacht, denn alle können Forschende sein, die den nötigen Spaß und das Interesse dazu mitbringen. Wie das geht und warum Bürgerinnen und Bürger ein wichtiger Teil des Wissenschaftsprozesses sein sollten, erklärt Marcus Fritze in diesem Vortrag. Und natürlich wird er auch spannende Fakten und ungelöste Forschungsfragen zum Thema Fledermaus präsentieren.

Der Vortrag ist auch für Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 9 geeignet.

Kopfüber in die Wissenschaft – Wir alle können Fledermausforscher sein!

Marcus Fritze (Zoologisches Institut und Museum)

Veranstaltungsort: Wolgast

Porträt Alexander Lammers – Foto: Magnus Schult
16. Oktober 2019 – 17:00 Uhr

Antibiotika können Leben retten. Aber auch Antibiotikaresistenzen sind weltweit auf dem Vormarsch. Falsche Einnahme oder großflächiger Einsatz in der Tierhaltung sind nur einige Gründe dafür, dass Menschen auch noch im Jahr 2019 an Infektionen durch resistente Bakterien sterben, weil die Antibiotika nicht mehr wirken. Die Suche nach neuen Wirkstoffen gestaltet sich allerdings häufig schwieriger als gedacht. In einem aktuellen Kooperationsprojekt suchen Wissenschaftler der Universität Greifswald in Kooperation mit dänischen und niederländischen Forschern nach Substanzen, die in Zukunft als neue Antibiotika dienen könnten. Dafür reisen die Forschenden bis nach Namibia, um eine besondere Spinnenart zu untersuchen, die Stegodyphus dumicola. Denn diese lebt in Symbiose mit bestimmten Mikroorganismen, die mögliche neue Wirkstoffe produzieren.

Wie kam es zu der aktuellen Resistenzkrise und was kann jeder Einzelne dagegen tun? Warum gestaltet sich die Suche nach neuen Wirkstoffen so schwierig? Und warum reisen europäische Forschende bis nach Namibia, um dort Spinnen zu untersuchen? Diese und weitere Fragen klärt der Doktorand Alexander Lammers aus der Arbeitsgruppe für Stoffwechselbiochemie und Metabolomics des Instituts für Biochemie in seinem Vortrag. Er nimmt die Besucherinnen und Besucher mit auf eine Forschungsreise nach Namibia und berichtet bildreich vom Alltag eines Wissenschaftlers in Afrika.

Der Vortrag richtet sich an die breite Öffentlichkeit und ist auch für Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 9 geeignet.

Was haben Spinnen aus Namibia mit Antibiotikaforschung zu tun?

Alexander Lammers (Institut für Biochemie)

Veranstaltungsort: Pasewalk

Porträt Katja Rahn - Foto: Magnus Schult
19. September 2019 – 17:00 Uhr

Die intensive Landwirtschaft und Fischerei führt dazu, dass unsere Landschaft immer homogener wird. Dies kann zu Nahrungsknappheit führen. Einige Tiere passen sich an die neuen Gegebenheiten an, indem sie neue Nahrungsgebiete aufsuchen oder andere Ressourcen nutzen. Nicht selten greifen sie dabei auch auf vom Menschen beeinflusste Gebiete zurück und werden deshalb häufiger auf Mülldeponien oder in Stadtbezirken gesichtet, bei uns an der Küste überwiegend Möwen. Auf der Naturschutzinsel Böhmke und der Vogelschutzinsel Riether Werder brüten jedes Jahr zwei der größten Kolonien von Lachmöwen (Chroicocephalus ridibundus) in Deutschland. Während die Zahl der Brutpaare auf der Insel Böhmke etwa gleichbleibend ist, wächst die Zahl der Brutpaare auf der Insel Riether Werder.

Wird die Entwicklung dieser Kolonien vom Nahrungsangebot in der Umgebung bestimmt? Erste Ergebnisse wird die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Vogelwarte, Katja Rahn, in ihrem Vortrag präsentieren.

Fastfood oder regionale Küche? Nahrungssuche bei brütenden Lachmöwen

Katja Rahn M. Sc. (Zoologisches Institut und Museum)

Veranstaltungsort: Haus des Gastes, Zinnowitz

Porträt Prof. Dr. Brigitte Geißel - Foto: Vincent Leifer
29. August 2019 – 17:00 Uhr

Die Demokratie steckt in der Krise. Rund 80 Prozent der Deutschen haben kein Vertrauen mehr in die politischen Parteien. Ein Viertel der Wählerinnen und Wähler hat sich dauerhaft von der Wahlurne verabschiedet. Neue Demokratiemodelle sind nötig, um die Herrschaft des Volkes zeitgemäß umzusetzen. Aber wie kann die Demokratie der Zukunft aussehen?

Mit einem Impulsvortrag führt Prof. Dr. Brigitte Geißel in das Thema ein. In ihrem aktuellen Forschungsprojekt am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald untersucht sie neue demokratische Verfahren und Modelle. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, wie eine erfolgreiche Bürgerbeteiligung aussehen kann. Und dazu sind auch Sie gefragt! Nach dem Vortrag möchten wir in einer Ideenwerkstatt gemeinsam mit Ihnen praktische Vorschläge für eine Demokratie mit Zukunft erarbeiten. Kommen Sie, diskutieren Sie mit uns – denn es geht auch um Ihre Zukunft!

Demokratie mit Zukunft?

Prof. Dr. Brigitte Geißel (Alfried Krupp Wissenschaftskolleg)

Veranstaltungsort: Ueckersaal Torgelow

Porträt Ulrike Stern – Foto: Magnus Schult
3. Juli 2019 – 17:00 Uhr

Fritz Reuter (1810-1874) gilt als einer der bedeutendsten niederdeutschen Schriftsteller. Seine Werke sind von feinsinnigem Humor und zahlreichen satirischen Anspielungen geprägt. Seine Bücher wurden ins Dänische, Englische, Finnische, Französische, Italienische, Japanische, Niederländische, Norwegische, Polnische, Rumänische, Russische und Schwedische übersetzt. Zu Reuters wichtigsten Werken zählt das Versepos „Kein Hüsung“. Um so erstaunlicher, dass sich die Handschrift nicht im Fritz-Reuter-Literaturmuseum in seiner Geburtsstadt Stavenhagen oder im Reuter-Wagner-Museum in Eisenach befindet, wo der Dichter seinen Alterswohnsitz hatte, sondern in einem Altenheim in der Nähe von New York.

Wie kam das Manuskript nach Amerika? Welche Einblicke kann es uns in den Schaffensprozess bieten? Warum sein Verbleib heute wieder Fragezeichen aufwirft, erklärt Ulrike Stern, die 2016 eine Kopie der Handschrift zurück nach Deutschland holen konnte. Die Referentin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik der Universität Greifswald. In ihrem Vortrag nimmt sie die Besucherinnen und Besucher mit auf eine spannende Reise in die Welt der niederdeutschen Sprache.

Kriminalfall Fritz Reuter

Ulrike Stern (Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik)

Veranstaltungsort: Stadtgeschichtliches Museum, Wolgast (Rathausplatz 6)

Porträt Prof. Dr. Stefan Harrendorf – Foto: Kilian Dorner
6. Juni 2019 – 17:00 Uhr

Soziale Medien wie Facebook, WhatsApp, Telegram und Instagram spielen eine wichtige Rolle bei Radikalisierungsprozessen. Akteure mit extremistischen Hintergrund verbreiten hier ihre Propaganda und versuchen neue Anhänger zu rekrutieren. Das Internet ermöglicht ihnen – in einem durch Anonymität geschützten Raum – einen direkten Austausch, Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten sowie eine weltweite Vernetzung.

Im Forschungsverbund „Radikalisierung im digitalen Zeitalter – Risiken, Verläufe und Strategien der Prävention (RadigZ)“ untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler worüber im Internet kommuniziert wird und welche Auswirkungen dies auf einen Radikalisierungsprozess haben kann. Dafür analysieren sie rechtsextreme und salafistisch-jihadistische Gruppen-Kommunikationsprozesse. Ziel des Forschungsprojekts ist es zu klären, in welchem Ausmaß diese Prozesse zur Annahme radikaler sozialer Identitäten beitragen und das Fortschreiten der Radikalisierung befördern. Gleichzeitig sollen besonders relevante Denk- und Argumentationsfiguren identifiziert sowie die einflussreichsten Akteure der untersuchten Foren, Chats und Gruppen ermittelt werden.

Der Referent Prof. Dr. Stefan Harrendorf hat an der Universität Greifswald den Lehrstuhl für Kriminologie, Strafrecht, Strafprozessrecht und vergleichende Strafrechtswissenschaften inne. In seinemVortrag stellt er der interessierten Öffentlichkeit Zwischenergebnisse aus dem noch bis 2020 laufenden, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten, Projekt RadigZ vor.

Radikalisierung im digitalen Zeitalter

Prof. Dr. Stefan Harrendorf (Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät)

Veranstaltungsort: Konferenzraum der Sparkasse Anklam

Porträt Prof. Dr. Christian von Savigny – Foto: Magnus Schult
15. Mai 2019 – 17:00 Uhr

Vulkanausbrüche sind eine der wichtigsten Ursachen natürlicher Klimaschwankungen und können mit zahlreichen, auch gravierenden, Konsequenzen für Mensch und Umwelt verbunden sein. So musste beim Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull im Jahr 2010 der Flugverkehr in weiten Teilen Nord- und Mitteleuropas eingestellt werden, weil die ausgestoßene Asche für erhebliche Beeinträchtigungen sorgte. Entscheidend für die klimatischen Folgen von Vulkanausbrüchen sind Schwefelverbindungen, die in der Atmosphäre in sogenannte Aerosole umgewandelt werden und das Sonnenlicht zum Teil ins Weltall zurückstreuen. Dies kann zu einer deutlichen Abkühlung der Erdoberfläche führen.

In seinem Vortrag gibt Prof. Dr. Christian von Savigny von der Arbeitsgruppe Umweltphysik des Instituts für Physik der Universität Greifswald einen Überblick über die wichtigsten Folgen vulkanischer Aerosole auf Atmosphäre und Klima. Er spannt dabei einen Bogen von historischen Berichten bis hin zur aktuellen Atmosphären- und Klimaforschung. Die Arbeitsgruppe Umweltphysik beschäftigt sich mit der Erforschung physikalischer und chemischer Prozesse in der mittleren Atmosphäre der Erde, beispielsweise dem Einfluss von Sonne und Mond, der Bedeutung von Ozon oder den sogenannten leuchtenden Nachtwolken. Die mittlere Atmosphäre umfasst dabei den Höhenbereich von etwa 10 bis etwa 100 km.

Der populärwissenschaftliche Vortrag richtet sich an die breite Öffentlichkeit und ist auch für Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 9 geeignet.

Welchen Einfluss haben Vulkanausbrüche auf Atmosphäre und Klima?

Prof. Dr. Christian von Savigny (Institut für Physik)

Veranstaltungsort: Kulturforum „Historisches U“, Pasewalk

Porträt Susanne Sievers – Foto: Magnus Schult
10. April 2019 – 17:00 Uhr

Im menschlichen Darm leben Billionen Mikroorganismen (das Mikrobiom) und beeinflussen unsere Verdauung und unser Immunsystem. Ihre Anzahl übersteigt die Anzahl der Zellen, aus denen unser Körper besteht, bei weitem. Welche Bedeutung diese Mikroorganismen für unsere Gesundheit haben, ist derzeit Gegenstand der Forschung.

Schon seit langem ist bekannt, dass eine Behandlung mit Antibiotika nicht nur krankmachende Keime abtötet, sondern auch unser Mikrobiom aus dem Gleichgewicht bringt oder zerstört. In der Folge können sich Krankheitserreger ausbreiten und Infektionen im Darm verursachen. Clostridioides difficile stellt einen solchen opportunistischen Keim dar und führt laut Robert-Koch-Institut die Rangliste der gefährlichsten bakteriellen Krankenhauskeime an. Die Symptome einer C. difficile Infektion reichen vom leichten Durchfall bis hin zum Darmdurchbruch. Im Gegensatz zu anderen „Superkeimen“ ist aber nicht die Antibiotikaresistenz das größte Problem bei der Behandlung der Infektion, sondern vielmehr die Fähigkeit des Bakteriums, eine höchst widerstandsfähige Überlebensform (Endosporen) zu bilden.

In ihrem Vortrag stellt Dr. Susanne Sievers neueste Forschungserkenntnisse zum Keim Clostridioides difficile vor. Sie berichtet von der Entwicklung neuartiger und alternativer Therapien, die die positive Wirkung unseres Mikrobioms einbeziehen. Der Vortrag richtet sich an die breite Öffentlichkeit ebenso wie an medizinisches Personal.

Tatort Darm: Wie Antibiotika Bakterien anfeuern

Dr. Susanne Sievers (Institut für Mikrobiologie)

Veranstaltungsort: Kreiskrankenhaus Wolgast (Hörsaal)

Porträt Dr. Christoph Krasemann
21. März 2019 – 17:00 Uhr

Die Loitzer Kirchengemeinde besitzt einen großen Bücherschatz mit mehr als 600 Bänden, von denen die ältesten 400 Jahre alt sind. Dazu gehört auch die hebräische Bibel „Miqra - Biblia Hebraica“ (Antwerpen, 1584), die 1704 ihren Weg nach Loitz fand. Ursprünglich war sie dafür konzipiert, den hebräischen Bibeltext leichter verständlich zu machen. Schon kurz nach ihrem Erscheinen nutzte der sächsische Hebraist Elias Hutter (1553/4-1604/5/9) sie für seine eigene Edition einer hebräischen Bibel, die „Biblia Sacra – Derekh ha-Kodesh“ (Hamburg, 1587). Mit seiner Arbeit wollte Hutter allen Menschen das Hebräische lehren. Eine finanzielle Notlage zwang ihn jedoch, seine Bibel zu verkaufen. Somit fand sein Handexemplar den Weg nach Pommern. Zunächst im Besitz der Pastorenfamilie Balthasar, erwarb 1704 der Loitzer Pastor Christian Schröder die Bibel. Noch heute finden sich in Hutters Handexemplar zahlreiche Notizen, die äußerst wertvoll für die Forschung sind und einen Einblick in die Arbeit des Hebraisten gewähren.

Dr. Christoph Krasemann hat 2018 binational am Lehrstuhl für Altes Testament der Universität Greifswald und der niederländischen Rijksuniversiteit Groningen promoviert. Er stellt in seinem Vortrag nicht nur die bewegte Besitzgeschichte dieser hebräischen Bibel vor, sondern zeigt zudem, wie man einst Hebräisch lernte und lehrte. Anschließend besteht die Möglichkeit, die Loitzer Kirchenbibliothek zu besichtigen.

Wie man einst Hebräisch lernte – die bewegte Geschichte einer hebräischen Bibel in der Loitzer Kirchenbibliothek

Dr. Christoph Krasemann (Alumnus der Theologischen Fakultät)

Veranstaltungsort: Kirche St. Marien, Loitz

Porträt Anna-Henrikje Seidlein – Foto: Magnus Schult
14. März 2019 – 17:00 Uhr

Eine lebensbedrohliche Erkrankung, die eine Behandlung auf der Intensivstation erforderlich macht, kann jeden von uns unerwartet treffen. Durch den stetigen Fortschritt medizinischer Behandlungsmöglichkeiten scheint (fast) alles möglich zu werden, um Menschenleben zu retten.Aber: Möchte ich alle Mittel und Wege der „Maximaltherapie“ für mich ausschöpfen? Die ständig wachsende gesellschaftliche und rechtliche Bedeutung der Patientenselbstbestimmung fordert uns als Bürger dazu auf, uns mit Situationen schwerer Krankheit auseinanderzusetzen, in der wir uns nicht mehr selbst zu unseren Wünschen äußern können. Es gilt Vorsorge zu treffen, denn die Frage nach dem Willen von PatientInnen ist eine der schwersten Aufgaben des medizinischen Alltags.

An diesem Abend wird nicht nur das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „Be Prepared! Maximaltherapie im Diskurs“ vorgestellt, sondern wir werden gemeinsam mit Ihnen über Möglichkeiten und Grenzen von Intensivtherapie und Vorsorgedokumenten diskutieren. Das Expertenwissen der Bürger wird gebraucht, um neue Ideen zu entwickeln. Dabei kann es etwa um die Frage gehen, welche Rolle Ärzte, Angehörige und Patienten bei der Entscheidungsfindung spielen sollten und wo die Grenzen der Maximaltherapie liegen. Wir freuen uns auf einen regen Austausch mit Ihnen!

Schwierige Entscheidungen auf der Intensivstation

Anna-Henrikje Seidlein, M. Sc. und weitere MitarbeiterInnen des Projektteams (Institut für Ethik und Geschichte der Medizin)

Veranstaltungsort: Konferenzraum der Sparkasse Anklam

Prof. Dr. Daniel Schiller – Foto: Kilian Dorner
12. Dezember 2018 – 17:00 Uhr

Kreativschaffende setzen neue Akzente in ländlichen Regionen. Sie bespielen verlassene Industriebrachen und Kieskuhlen mit Festivals, Gastronomie und Bildungsangeboten oder kaufen marode Gutshäuser, um sie zu sanieren und in Ateliers, Probenräume und Kulturhäuser zu verwandeln. Viele Beispiele zeigen, wie künstlerische und kreative Projekte an ungewöhnlichen Orten zusammen mit den Menschen vor Ort regionale Abwärtsspiralen durchbrechen und neue Entwicklungspfade initiieren. Prof. Dr. Daniel Schiller eröffnet den Abend mit einem Impulsvortrag zur Bedeutung kreativer Pioniere mit besonderem Blick auf den ländlichen Raum. Er zeigt anhand von Beispielen guter Praxis, wo kreative Impulse im ländlichen Raum gesetzt wurden und warum sie Erfolg hatten. Im Anschluss daran sind Sie gefragt! Kennen Sie selbst ein marodes Gutshaus, ein brachliegendes Industriegelände oder einen anderen Ort, an dem kreative Pioniere einen Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität leisten können? In einer Ideenwerkstatt identifizieren wir gemeinsam mit Ihnen Bedarfe und Orte in Ihrer Region. Und wir zeigen, wie aus Wünschen konkrete Ziele und Projekte werden können.

Kreative Pioniere in Vorpommern

Ideenwerkstatt zu Bildungs- und Erlebnisorten im ländlichen Raum

Referent: Prof. Dr. Daniel Schiller (Universität Greifswald)
Moderation: Katja Wolter (Steinbeis-Institut für Ressourcen-Entwicklung)

Veranstaltungsort: Stadtgeschichtliches Museum, Wolgast (Rathausplatz 6)

Dr. Anne Heller – Foto: Till Junker
16. Januar 2019 – 17:00 Uhr

Wie werden Lehramtsstudierende der Universität Greifswald auf ihren Beruf vorbereitet? Braucht es andere und neue Wege, wenn es um Schulen im ländlichen Raum geht? Was kann den ländlichen Raum als Lebens- und Arbeitsort für die Absolventen attraktiv machen?

Ausgehend von diesen Fragestellungen entstand das Projekt Uni vor Ort (UvO), welches seit 2016 als Modellvorhaben für Soziale Dorfentwicklung von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung gefördert und in Kooperation von Erziehungs- und Politikwissenschaft durchgeführt wird. Es koppelt universitäre Ausbildung an spezifische Projekte in einer dörflichen Gemeinde. Die Studierenden arbeiten und engagieren sich vor Ort und lernen dabei die besonderen Probleme und die Potenziale ländlicher Regionen kennen. Das Engagement reicht vom Jugendclub über Kunstprojekte bis zur Seniorenweihnachtsfeier und setzt damit in besonderer Weise auf intergenerationelles Lernen. So entstehen Anregungen, wie der ländliche Raum inner- und außerschulisch gestärkt werden kann und wo sich die Studierenden selbst zukünftig einbringen können.

An diesem Abend stellen die Projektleiterin Dr. Anne Heller und Studierende der Erziehungswissenschaft das Projekt UvO vor. Und zusammen mit den Besucherinnen und Besuchern sollen weitere Ideen gesammelt werden, wie der ländliche Raum in der Region Pasewalk inner- und außerschulisch gestärkt werden kann.

Lehrerbildung im ländlichen Raum

Dr. Anne Heller mit Studierenden des Lehramtes (Institut für Erziehungswissenschaften)

Veranstaltungsort: Kulturforum „Historisches U“, Pasewalk (An der Kürassierkaserne 9)

Foto Susanne Abel
14. November 2018 – 17:00 Uhr

Im öffentlichen Bewusstsein spielen Moore kaum eine Rolle – zu Unrecht, denn sie sind extrem wichtig für den Menschen und die Umwelt! Sie leisten als Kohlenstoffspeicher einen immensen Beitrag zum Klimaschutz. Moore fördern zudem biologische Vielfalt, liefern Rohstoffe und bieten Erholung – aber nur, wenn sie nass sind.

Doch für Landwirtschaft oder Torfabbau werden Moore seit Jahrhunderten trockengelegt. Die Folgen: Die Moorböden zersetzen sich, sacken ab, sind für eine Nutzung verloren und setzen gleichzeitig riesige Mengen an klimaschädlichen Treibhausgasen frei. Durch Wiedervernässung lassen sich Moore renaturieren, Emissionen vermeiden und sogar in einer neuen Form nutzen: Niedermoorpflanzen wie Schilf, Rohrkolben oder Seggen können Rohstoffe für Bau- oder Brennmaterialien liefern. Torfmoose von Hochmooren liefern Ersatz für Torf im Gartenbau. Paludikultur heißt diese nachhaltige Produktion auf nassen Flächen, eine Wortschöpfung aus palus (lat. der Sumpf) und cultura (lat. die Bewirtschaftung). Das Konzept wird seit Jahren an der Universität Greifswald, Partner im Greifswald Moor Centrum, erforscht. Die Expertise des daraus entstandenen Greifswald Moor ist mittlerweile international bekannt und mehrfach mit Preisen ausgezeichnet worden.

Moor, Klimaschutz und Paludikultur

Susanne Abel, Projektkoordinatorin MoorDialog (Universität Greifswald, Greifswald Moor Centrum)

Veranstaltungsort: Konferenzraum der Sparkasse Vorpommern in Anklam (Pferdemarkt 1)

Foto Bernhard Michalowsky
10. Oktober 2018 – 17:30 Uhr

Wer bin ich? Wo wohne ich? Ist der Herd aus? Gedächtnis, Orientierung und Denkvermögen verschlechtern sich bei Demenzkranken kontinuierlich. Allein in Deutschland sind 1,6 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Die Versorgung der Betroffenen stellt eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar, die sich nicht nur aufgrund der drastisch steigenden Erkrankungszahlen auf das Gesundheitssystem auswirken wird. Damit verbunden sind erhebliche Gesundheitsausgaben für die Kranken- und Pflegeversicherungen. Innovative Versorgungsansätze, die auf eine möglichst frühzeitige und umfassende Versorgung der Betroffenen zielen, sind daher von fundamentaler Bedeutung.

Im Vortrag werden die Forschungsansätze des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen e. V. (DZNE) in der Helmholtz-Gemeinschaft am Standort Rostock/Greifswald vorgestellt. Forschungsziel ist es, diese innovativen Ansätze in die Routineversorgung zu integrieren und damit die Versorgung von Menschen mit Demenz nachhaltig zu verbessern. Das DZNE arbeitet eng mit dem Institut für Community Medicine der Universitätsmedizin Greifswald zusammen. Ein Forschungsschwerpunkt der Abteilung Versorgungsepidemiologie und Community Health ist seit vielen Jahren die Demenzforschung.

Mit Demenz leben

Dr. Bernhard Michalowsky (Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e. V.)

Veranstaltungsort: Kulturforum „Historisches U“, Pasewalk (An der Kürassierkaserne 9)