Florin Schneider

Studium in Greifswald
Psychologie B.Sc. 

Zeitraum
August 2023 bis Januar 2024

Aktivität im Ausland
Study Abroad UNSW Sydney, Australien 

Wieso ich ins Ausland gegangen bin?
"Inspiriert von sonnigen Tag im Strandbad Eldena wollte ich an die traumhaften Strände Australiens umsiedeln. In fremde Kulturen eintauchen wie ins Meer, durch das brilliante Kursangebot der Universitär schwimmen und dabei spielerisch mein Englisch verbessern... Ein Traum, der bald Wirklichkeit werden sollte."


Oz Odyssey: Wie ein Auslandssemester mein Leben veränderte

Ich wollte unbedingt ein Auslandssemester machen, da alle Absolventen davon schwärmen. Die Frage war nur, wohin und meine Wahl fiel auf Australien, weil ich es warm und englischsprachig haben wollte. Allerdings passten die Semesterzeiten unserer einzigen Partnerhochschule dort nicht für mich, sodass ich alles selbst organisieren musste. Zum Glück stieß ich auf "GOstralia", die den Austausch von Anfang bis Ende kostenlos begleiten und sogar die Bewerbung für einen abwickeln. Nach kurzer Recherche stand für mich fest, dass es an die UNSW in Sydney gehen sollte, also in eine Metropole direkt am Meer.

Jetzt brauchte ich nur noch Geld. Ich informierte mich und alles schien zu passen. Allerdings beantragte ich Auslands-BAföG drei statt der empfohlenen sechs Monate im Voraus, so dass die heiß ersehnte Zusage über knapp 10.000 Euro erst wenige Tage nach meiner letzten Prüfung kam. Zusammen mit weiteren ca. 1000 € des PROMOS-Stipendiums konnte ich die Kosten fast vollständig abdecken.

Der Tag der Abreise rückte näher und damit stieg auch meine Vorfreude. Anfangs hatte ich nur die Zusage der Uni in der Tasche, dann sah ich mich Flüge, Visum und Versicherungen buchen und auf einmal packte ich meinen Koffer und räumte meine Wohnung zur Untermiete aus. Wo ging es doch gleich noch mal hin, nach Australien? Über den roten Kontinent wusste ich bisher nur, dass es dort Kängurus gibt und er verdammt weit weg liegt.

Nach einem kurzen Schreckmoment am Flughafen ließ mich China zum Zwischenhalt passieren und ich kam in Sydney an. Ich lebte erstmalig alleine in einer Großstadt und fühlte mich wie ein kleiner Fisch, der zum ersten Mal im Ozean schwimmt. Ich beobachtete einige Neuheiten, zum Beispiel hielten Busse nur auf Handzeichen und während der Fahrt wurden Haltestellen nicht angezeigt, außerdem gab es an jeder zweite Ecke eine Hautkrebs-Klink. Die Menschen waren herzlicher und humorvoller, was sich sogar auf den Schildern der Supermärkte widerspiegelte. Und natürlich war alles auf Englisch.

Anfangs wohnte ich einem Hostel in der Nähe des Coogee Beach, nur eine Viertelstunde vom Meer entfernt, später fand ich ein günstiges Doppelzimmer in einer Riesen-WG in der Nähe des Bondi Beach.

Eine Woche vor Vorlesungsbeginn begann die Orientierungswoche. Noch nie bin ich so vielen Menschen aus aller Welt begegnet, etwa ein Drittel der Studis an der UNSW sind internationale Studierende. Ich machte auch die Erfahrung, dass man so weltoffen wie möglich sein sollte, denn sonst findet man sich am Ende des Tages in einer Gruppe aus lauter Deutschen wieder. Bald freundete ich mich mit drei Indern und einem Schweden an, fand den Weg in die "Kangaroonies", eine legendäre WhatsApp-Gruppe mit erst 10 und später 150 Austauschstudenten und hatte unzählige weitere nette Begegnungen. Das Beste: Viele der Kontakte aus dieser Zeit bleiben ein Leben lang. Falls ich jetzt zum Beispiel in Saudi-Arabien übernachten wollte, hätte ich einen Schlafplatz.

Die Vorlesungen begannen und der riesige Hauptcampus der Uni blieb immer noch ein Rätsel, nicht umsonst gibt es die App "Lost on Campus". Läuft man mittags unter der Woche die 15 Minuten von einem Ende zum anderen, trifft man neben unzähligen Studis und einigen Bekanntschaften immer auf irgendwelche Events oder Stände mit kostenlosem Essen, Werbegeschenken und Informationen. An der Uni sind über 300 AGs aktiv, in denen für wirklich jeden ein Thema dabei ist: Surfen, Katzen, Bier ...

Die ganzen AGs zusammen mit den vielen touristischen Attraktionen in Sydney sorgten dafür, dass ich die Uni außerhalb der Vorlesungen ab und an etwas schleifen ließ, zumal ich mir sowieso keine Kurse anrechnen lassen konnte. Trotzdem habe ich viel Neues aus verschiedenen Bereichen gelernt, was mir bei der Wahl meines Masterstudiengangs enorm hilfreich ist. Die Modulnoten setzen sich übrigens aus verschiedenen Teilleistungen über das Semester bzw. die Prüfungsphase hinweg zusammen, der Arbeitsaufwand ist mit dem an deutschen Unis vergleichbar. Letztendlich kochen die Menschen dort auch nur mit Wasser.

Mit nur 10 Wochen ist das Semester eigentlich ein Trimester und die Zeit verging wie im Flug. Schweren Herzens verabschiedete ich mich Anfang Dezember von allen neu gewonnen Bekanntschaften, verkaufte mein Surfboard und packte erneut meinen Koffer. Doch damit war meine Zeit in Australien noch nicht vorbei, denn ich hatte eine zweimonatige Low-Budget-Reise quer über den Kontinent geplant. Erst ging es alleine mit Bussen durch das Outback und dann zu dritt mit einem Mietwagen die Ostküste hoch. Das Reisen nach dem Studieren ist meiner Meinung nach ein absolutes Muss, weil man mindestens genauso viel lernt und es unfassbar großen Spaß macht. Doch das ist noch mal eine Geschichte für sich ...

Blickt man später zurück, so ist ein Auslandssemester ein unvergessliches Kapitel, während ein Semester mehr oder weniger am Studienort kaum einen Unterschied gemacht hätte. Man erweitert seinen Horizont und schreibt gleichzeitig ein Stück Geschichte für sein eigenes Leben. Klingt das nicht verlockend? Der erste Schritt ist übrigens das Erstberatungsseminar des International Office. Vielleicht sieht man sich ja dort, denn ich plane schon mein nächstes Auslandssemester :)


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