Luka Henkel

Studium in Greifswald
B.Sc. Psychologie 

Zeitraum
Juni 2023 - November 2023

Aktivität im Ausland
Freemover an der University of Auckland in Neuseeland 

Wieso ich ins Ausland gegangen bin?
"Ich möchte mein Auslandssemester nutzen, um mich sprachlich weiterzubilden, neue Kulturen und Lebensweisen kennenzulernen und mein Fachwissen im Bereich der Psychologie in einem anderen Land zu erweitern. Durch meine Kurswahl kann ich tiefere Einblicke in die Themengebiete Kognitionspsychologie und Sozialpsychologie erhalten und gleichzeitig für ein halbes Jahr das Land der Kiwis entdecken."

Vorbereitung und Bewerbung

Kia Ora!

Du möchtest ein Auslandssemester am anderen Ende der Welt absolvieren? Dann bist du hier genau richtig! Mein Name ist Luka Henkel, ich studiere Psychologie an der Universität Greifswald und absolviere gerade mein Auslandssemester an der University of Auckland, in Neuseeland. Die Auswahl fiel auf das Land, welches von Deutschland aus maximal weit entfernt liegt. Grund dafür ist, dass ich in ein englischsprachiges Land gehen wollte. Am besten eines, welches auf der Südhalbkugel liegt, sodass es dort im Wintersemester warm ist. Für warme Temperaturen hätte ich da lieber Australien wählen sollen, da es von Juli bis September in Auckland nur um die 10 bis 15 Grad sind, aber landschaftlich hat mich Neuseeland mehr überzeugt. Die Universitätswahl fiel auf die University of Auckland, welche die größte und renommierteste Universität Neuseelands ist. Des Weiteren habe ich nach fast zwei Jahren Studium in Greifswald Lust bekommen, das Studieren in einer Großstadt auszuprobieren. Nach einer Erstberatung im International Office an der Universität Greifswald, wurde ich zu GOstralia!-GOmerica weitergeleitet. Per Mail vereinbarte ich unkompliziert ein online Beratungsgespräch mit meiner zuständigen Beraterin und anschließend stand für mich fest: Ich werde ein Auslandssemester in Neuseeland absolvieren. Über den gesamten Bewerbungsprozess hinweg hat mich meine Beraterin begleitet und stand mir dabei bei allen möglichen Fragen hilfreich zur Seite. Auch das International Office in Greifswald war stets eine gute Anlaufstation bei jeglichen Fragen, insbesondere bei der Anrechenbarkeit der Kurse.

Die Einschreibung in die Kurse der Universität, ist bereits einige Monate vor dem Semesterstart möglich. Dabei empfiehlt es sich durchaus schnell zu sein. Gerade im Bereich Psychologie, waren viele Kurse schnell ausgebucht. Ein weiterer wichtiger Punkt, den man bei der Planung seines Auslandssemesters berücksichtigen sollte, ist die Finanzierung. Bereits vor dem Start des Auslandssemesters müssen die (in Neuseeland durchaus teuren) Studiengebühren überwiesen werden. Des Weiteren muss das Visum und der Flug bezahlt werden. Deshalb habe ich früh damit begonnen, nach Finanzierungsmöglichkeiten zu recherchieren. Die Beste Möglichkeit für mich ist das Auslands-Bafög, welches an der University of Auckland bis zu 100% der Studiengebühren, rückzahlungsfrei übernimmt. Du solltest definitiv Auslands-Bafög beantragen, auch wenn du in Deutschland nicht förderungsberechtigt bist. Bis zu 1000€ werden insgesamt für den Hin -und Rückflug übernommen und auch ein Teil der Krankversicherung wird mitfinanziert. Weitere Finanzierungsmöglichkeiten sind das PROMOS Stipendium, welches für Aufenthalte außerhalb Europas vergeben wird. Die Bewerbung erfolgt dabei direkt über das International Office deiner Heimatuniversität. Auch Gostralia vergibt jedes Semester Stipendien, auf die es sich zu bewerben lohnt.

Die Standardversicherung für Studenten in Auckland ist die Studentsafe-Versicherung. Der Beitrag für diese muss zusammen mit den Studiengebühren überwiesen werden. Es gibt aber die Möglichkeit, diesen Beitrag zurückzuerhalten, wenn man rechtzeitig seine eigene Krankenversicherung bei der Universität einreicht. Diese muss aber in der Liste der Universität aufgeführt sein. Ich habe mich aber für die Studentsafe entschieden, was den Vorteil hat, dass alle Rechnungen nach einem Arztbesuch direkt an die Versicherung geschickt werden. Wenn man nicht die Studentsafe Versicherung besitzt, kann es passieren, dass man die Arztkosten erstmal selbst bezahlen muss und sie anschließend von der eigenen Versicherung zurückzufordern kann. Eine Arztpraxis gibt es übrigens direkt auf dem Campus für Studenten. Das war für mich sehr hilfreich, da ich mir noch in Deutschland eine starke Verbrennung am Arm zugezogen hatte und direkt in den ersten Tagen in Auckland eine Arztpraxis suchen musste.

Aber zurück zur Vorbereitung. Früh mit der Planung anfangen empfiehlt sich durchaus. Den Reisepass beantragen, Internationalen Führerschein beantragen (wenn man in Neuseeland mit dem Auto fahren möchte), Visum beantragen, Flug buchen und vieles mehr, nimmt einiges an Zeit in Anspruch. Für gewöhnlich nutzen exchange students das Studentenvisum. Ich habe mich aber für das Working Holiday Visum entschieden. Dieses hat den Vorteil, dass es für ein volles Jahr gilt und es einem möglich ist, neben dem Studium (oder nach dem Semester) arbeiten zu gehen. Für die Anreise nach Neuseeland habe ich mich für Finnair entschieden, wodurch ich mit zwei Mal umsteigen über Helsinki und Singapur geflogen bin.

Bei der Planung solltest du berücksichtigen, dass die Semesterzeiten in Auckland stark zu Deutschland verschoben sind. An der University of Auckland beginnt die Orientation week im 2. Semester bereits in der zweiten Juli Woche, während mein Semester in Greifswald erst in der dritten Woche endet. Prüfungen zum Abschluss des Semesters zu schreiben, stellte sich daher als problematisch dar. Eine Prüfung konnte ich jedoch online aus Neuseeland mitschreiben, da ich dies frühzeitig mit dem Prüfungsamt in Greifswald abgeklärt hatte. Informiere dich also rechtzeitig über die Semesterzeiten der Universität.

Eine weitere Frage, welche ich mir stellen musste ist: Was mache ich mit meinem WG-Zimmer in Greifswald? Ich habe mich für die Untervermietung entschieden, da dies finanziell für mich die beste Lösung war. Jedoch hat dies einen großen Aufwand bedeutet. Die Unterkunft in Auckland wollte ich bereits von Deutschland aus abschließen und habe mich deshalb für eine Studentenunterkunft an der University of Auckland beworben. Wenn man sich bis zu einem gewissen Zeitpunkt bewirbt, hat man dort als internationaler Student einen Platz im Wohnheim sicher. Da meine Ankunft in Neuseeland bereits einige Tage vor dem Stichtag für den Einzug in das Studentenwohnheim war, hatte ich mit dem Studentenwohnheim abgeklärt, ein paar Tage früher einzuziehen. Einen kostenlosen Shuttle vom Flughafen zur Unterkunft sollte man ebenfalls über eine Woche vor Ankunft buchen. Das ist empfehlenswert, da der Flughafen relativ weit entfernt von der Innenstadt von Auckland liegt. Durch das Shuttle musste ich mich nach der Ankunft erstmal um nichts kümmern und wurde direkt zum Studentenwohnheim gefahren und das Auslandssemester konnte starten.

Bleibt gespannt, was mich hier in Neuseeland erwartet!


Orientation & Ankunft

Kia Ora!

Willkommen zu meinem zweiten Blog-Beitrag zum Thema Orientation & Ankunft. Die Ankunft in Auckland, nach fast 50 Stunden Flugzeit und zwei Zwischenstopps in Helsinki und Singapur, war sehr erleichternd. Doch noch war es nicht geschafft. Nach einiger Zeit anstehen bei der Einreisekontrolle, musste ich mein Visum und den Reisepass vorlegen. Die Anstehzeit konnte ich durch das Ausfüllen eines Einreiseformulars überbrücken, welches ich bereits im Flieger erhalten hatte. In diesem, sind jegliche Arten von mitgeführten Lebensmitteln und Outdoor-Ausrüstungsgegenständen aufzuführen. Die Einfuhrbestimmungen sind hierbei durchaus streng und sollten beachtet werden. Ich musste meine Wanderschuhe deklarieren und diese sollten im Vorhinein sauber gemacht werden. Als dies geschafft war, kam der große Schock bei der Kofferabholung, denn dieser kam nicht mit nach Neuseeland. Dann hieß es wieder Formulare ausfüllen und hoffen, dass der Koffer noch gefunden und nachgeschickt wird. Durch die Probleme im Flughafen war mittlerweile viel Zeit vergangen und mein mit der University of Auckland organisiertes Shuttle war bereits abgefahren. Telefonisch konnte ich das Shuttle aber erreichen und wurde später abgeholt. Dabei konnte ich zum Anrufen das Telefon vom Flughafenpersonal benutzen. Vermeide unbedingt Anrufe zu tätigen oder die Mobilen Daten zu benutzen, bevor du einen Mobilfunkvertrag vor Ort hast, denn das kann mit dem deutschen Vertrag sehr teuer werden. Im Studentenwohnheim habe ich direkt eine Sim Karte von 2Degrees erhalten, mit der ich die ersten 100MB für den Anfang nutzen konnte. 2Degrees ist dabei einer der Billigsten Anbieter, jedoch hat man in vielen Regionen Neuseelands kein Netz. Doch zurück zu Anreise. Die Abholung verlief nach dem Telefonat unproblematisch und ich wurde direkt zu meinem Studentenwohnheim gefahren. In diesem kam ich in der Nacht um ca. 2 Uhr an.

Die Eindrücke von der Stadt in den ersten Tagen waren sehr aufregend. Direkt am ersten Tag habe ich einen Ausflug in die Innenstadt gemacht, um mich zu orientieren und Lebensmittel einzukaufen. Wo gehe ich dafür am besten hin? Diese Frage habe ich dem Personal an der Rezeption meiner Unterkunft gestellt. Diese hat mir gerade in den ersten Tagen sehr weitergeholfen. In Auckland fiel mir auf, dass sich vieles von deutschen Großstädten unterscheidet. Der Straßenverkehr ist auf der linken Seite, woran ich mich beim Überqueren der Straße stets erinnern musste und auch die Architektur und Gestaltung der Stadt war teilweise neu für mich. Nach und nach gewöhnte ich mich immer mehr an die Stadt und auch der Jetlag ließ nach. Gegen Ende der Woche kam dann der erlösende Anruf von der Airline. Mein Koffer wurde gefunden und wird zu meiner Unterkunft geliefert!

Mit einem guten Gefühl konnte ich dann in die Orientation Week starten. Das ist die Woche vor dem offiziellen Start der Vorlesungen an der Uni, mit zahlreichen Infoveranstaltungen. Ich habe am International Orientation Day der Universität teilgenommen. Diese Veranstaltung hat eine gute Einführung für die Universität und für das Leben als internationaler Student in Auckland geboten. Außerdem wurde von den Maori eine Willkommensveranstaltung mit Tanz und Gesang vorgeführt, welche wir Studenten staunend angesehen haben. Einen Tag später habe ich an der Orientierungsveranstaltung meiner Fakultät teilgenommen. In dieser habe ich mein Fakultätsgebäude, erste ProfessorInnen und den Aufbau meines Studiums kennengelernt. Mein Fakultätsgebäude befindet sich auf dem Hauptcampus der Universität. Eines der wichtigsten Gebäude hier ist das KateEdgerBuilding. In diesem befindet sich das Gesundheitszentrum der Universität und das Student IT Hub. Im Student IT Hub kann man sich in der ersten Woche seinen Studentenausweis abholen. Gegenüber liegt die Universitätsbibliothek, in welchem sich das Student Hub befindet. Dieses ist die zentrale Anlaufstelle für alle Studenten der University of Auckland und dort können jegliche Fragen rund um das Thema Studium an der UoA beantwortet werden.

Nach der Orientation Week startete direkt die erste Uniwoche. Die richtigen Räume zu finden, hat sich dabei als schwieriger als gedacht herausgestellt und eine gewisse Zeit in Anspruch genommen. Auf dem Campus verteilt gab es aber Uniguides, die einem weiterhelfen konnten. Die Vorlesungen im Bereich Psychologie sind, im Unterscheid zu Deutschland, in jedem Modul über die Woche verteilt. Somit habe ich nicht nur eine Vorlesung pro Woche, sondern drei Vorlesungen, welche aber jeweils nur 50 Minuten gehen. Die Vorlesungen beginnen immer fünf Minuten nach der vollen Stunden und enden 5 Minuten bevor die volle Stunde endet. Somit bleibt genug Zeit, um zwischen den Vorlesungen das Gebäude zu wechseln. Zu jeder Vorlesung gibt es ein Lab oder Tutorial. Labs finden aber nicht im Labor statt, sondern im Computerraum, in welchem wir Daten aus psychologischen Experimenten erhoben haben.

Ebenfalls wichtig zu erwähnen ist die Clubs Expo. Diese hat am Anfang der ersten Uniwoche stattgefunden. In dieser stellen sich alle Vereine der Universität vor und das sind über 250 Stück! Im großen Angebot ist hier für jeden etwas dabei. Ich habe mich für den Tramping/Hiking Club, Snowsports Club und den Climbing Club entschieden. Diese organisieren zahlreiche Events und sind ideal, um die Umgebung von Auckland und die Natur Neuseelands zu erkunden. Ebenfalls bieten die Clubs der Uni eine der besten Möglichkeiten, andere Studenten kennenzulernen.

Mit zahlreichen Veranstaltungen neigte sich somit die erste Uniwoche dem Ende zu. Bis demnächst!

Luka



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