Greifswalder Professor Norbert Hosten erhält den Pomerania Nostra-Preis 2015

Am 29. Oktober 2015 wurde Prof. Dr. Norbert Hosten für sein langjähriges Engagement in der Telemedizin in Stettin mit dem Pomerania Nostra-Preis ausgezeichnet. Prof. Hosten gründete und führt bis heute das Projekt „Telemedizin in der Euroregion POMERANIA – Netzwerk“ durch. Der Pomerania Nostra-Preis wird seit 2003 alle zwei Jahre an Personen verliehen, die sich insbesondere im Rahmen von Kunst, Wissenschaft, Politik, Gesellschaftsleben und wird Wirtschaft in der Region West- und Vorpommern eingesetzt haben. Die Stifter des Preises sind die Städte Stettin und Greifswald, deren Universitäten sowie die Tageszeitung Kurier Szczecinski.

Dass der Preis 2015 an Prof. Dr. Norbert Hosten von der Unimedizin Greifswald geht, wurde von dem Preisausschuss einstimmig beschlossen. Der Radiologe gründete 2007 an der Unimedizin Greifswald in Kooperation mit Wissenschaftlern der Pommerschen Universität für Medizin in Szczecin das Telemedizinprojekt „Telemedizin in der Euroregion POMERANIA – Netzwerk“. Das von der Europäischen Union (EU) im Rahmen des INTERREG IV A-Programm geförderte Projekt ist ein Zusammenschluss von Experten, die die Telemedizin in der Euroregion Pomerania entwickeln und weiter ausbauen. Aufgrund von moderner Technologien können Fernkonsultationen und -diagnosen komplizierter Krankheitsfälle von erstklassigen Spezialisten vorgenommen werden. Darüber hinaus kann trotz dünn besiedelter Gebiete der in Vorpommern, Nordbrandenburg und der Wojewodschaft Westpommern eine spezialisierte ärztliche Leistung gewährleistet werden.

Pomerania Nostra 2015
Übergabe des Pomerania Nostra 2015 in Stettin. – Dieses Bild gehört zur Pressemitteilung „Greifswalder Professor Norbert Hosten erhält den Pomerania Nostra- Preis 2015“ vom 27.10.2015. Dieses Foto darf ausschließlich für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit dieser Medieninformation kostenfrei verwendet werden. Dabei ist die Quelle des Fotos anzugeben. Foto: Franziska Vopel, Universität Greifswald

Zur Person Prof. Dr. Norbert Hosten

Prof. Dr. Norbert Hosten studierte an der Freien Universität Berlin Medizin, wo er 1988 promovierte und anschließend habilitierte. An der Strahlen- und Poliklinik am Berliner Rudolf-Virchow-Krankenhaus war er leitender Oberarzt. Seit 2001 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Diagnostische und Interventionelle Radiologie an der Universität Greifswald und Direktor des „Instituts für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie“ an der Universitätsmedizin Greifswald. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Magnetresonanztomographie, der Interventionellen Radiologie und der Telemedizin. Neben dem Vorsitz des Vereins „Telemedizin in der Euroregion POMERANIA“ war Prof. Hosten ab Juni 2013 für zwei Jahre lang Präsident der Deutschen Röntgengesellschaft. Schwerpunkte in der Forschung bilden Aspekte der Telemedizin/e-Health, in diesem Bereich arbeitet Prof. Hosten fakultätsübergreifend an der Universität Greifswald zusammen mit Prof. Lang auf dem Gebiet juristischer Aspekte der Teleradiologie; mit Prof. Fesser auf dem Gebiet der Hochfeld-MRT/Medizinische Physik und mit Prof. Fleßa auf dem Gebiet der ökonomischen Aspekte der Telemedizin. Ebenso ist Prof. Hosten an der Nationalen Kohorte und internationalen Kohortenstudien an der Study of Health in Pomerania (SHIP) beteiligt. Weitere Forschungsschwerpunkte liegen in der Interventionellen Tumortherapie sowie in der Diagnostik und Differentialdiagnostik von Erkrankungen des Auges und der Orbita mit bildgebenden Verfahren.

Norbert Hosten 2015
Prof. Dr. Norbert Hosten. – Dieses Bild gehört zur Medieninformation „Greifswalder Professor Norbert Hosten erhält den Pomerania Nostra- Preis 2015“ vom 27.10.2015. Dieses Foto darf ausschließlich für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit dieser Medieninformation kostenfrei verwendet werden. Dabei ist die Quelle des Fotos anzugeben. Foto: Kilian Dorner, Universität Greifswald

Telemedizin in der Euroregion POMERANIA

Die Lage der Regionen Vorpommern, Nordbrandenburg und der Wojewodschaft Westpommern, die geringe Bevölkerungsdichte sowie der demografische Wandel machten neue Wege der medizinische Versorgung notwendig. Hochspezialisierte Disziplinen wie Pathologie sowie Fächer, die hohe Investitionen erfordern wie Radiologie können außerhalb der Kernzeit nicht angeboten werden. Für Untersuchungen am Wochenende sind die Patientenzahlen zu gering, um diese zu finanzieren.

Seit 2003 kooperieren zehn Krankenhäuser Vorpommerns, einschließlich der Universitätsmedizin Greifswald im Projekt „Telemedizinisches Netzwerk zur Unterstützung der Tumorversorgung in der Euroregion POMERANIA“. Das Projekt verbessert die Kommunikation in den Bereichen Telepathologie, Teleradiologie, Telekonferenz, Telekardiologie und Telemammographie und realisiert gerade für den sehr dünn besiedelten Raum eine bessere Betreuung der Patienten.

Am 21.02.2007 wurde in Greifswald der gemeinnützige Verein „Telemedizin Euroregion POMERANIA e.V.“ gegründet. Der Verein setzt sich das Ziel, die erfolgreiche Arbeit des Tumorzentrums Vorpommern e.V. fortzusetzen. Zum Vorsitzenden des Vereins wurde Prof. Dr. Norbert Hosten gewählt. Inzwischen ist ein videokonferenzbasiertes Telemedizinnetzwerk etabliert, um Experten in den Bereichen Radiologie, Pathologie, HNO und Ophtalmologie zu vernetzen.

Unter der Leitung von Herrn Prof. Hosten wurden für das erfolgreiche Telemedizinprojekt im Jahr 2010 eine Förderung der EU in Höhe von insgesamt 13 Millionen Euro eingeworben. Vernetzt sind die Länder Brandenburg und Mecklenburg Vorpommern auf der deutschen Seite mit der Wojewodschaft Westpommern in Polen. Heute sind insgesamt 21 Kliniken im deutschen Teil der Euroregion POMERANIA und 14 Kliniken in Polen beteiligt. Ziel ist es, einerseits kleine Krankenhäuser auf dem Land mit den größeren Krankenhäusern in Städten zu vernetzen; zum anderen wird eine bessere Ausnutzung von Arztkapazitäten und Geräten durch grenzüberschreitende Kooperationen mit Polen unterstützt.

Mit dem Projekt soll für die Bevölkerung der Euroregion eine qualitativ hochwertige, wohnortnahe Diagnostik und Therapie für Tumor-, Herz-, Schlaganfall- und Unfallpatienten rund um die Uhr sichergestellt werden. Zusätzlich zum Einsatz bereits bewährter Anwendungen vor allem aus der Telepathologie, -radiologie, -kardiologie und -mammographie sollen neue telemedizinische Lösungen erprobt werden.

Kontakt

Prof. Dr. Norbert Hosten
Direktor
Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie
Universitätsmedizin Greifswald
Ferdinand-Sauerbruch-Straße
17489 Greifswald
Telefon +49 3834 86-7096
hostenuni-greifswaldde