Die Geschichte des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus

Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus wird in der Bundesrepublik Deutschland seit 1996 jedes Jahr am 27. Januar begangen. An diesem Datum wurden 1945 die Überlebenden des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch Soldaten der Roten Armee befreit.

Im Jahr 2005 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen diesen Tag zum Internationalen Holocaustgedenktag. Er soll die Erinnerung und das Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft bewahren und mit dem Wissen um die Geschichte des Nationalsozialismus zur Wachsamkeit mahnen.

Im November 1988 wurde aus Anlass des 50. Jahrestages der Reichspogromnacht erstmals von den geschichtswissenschaftlichen und theologischen Sektionen der Universität Greifswald ein Kolloquium zur Geschichte des Geschehens und zur Geschichte der Juden in Pommern durchgeführt. Ergebnisse davon wurden 1989 in „Wissenschaftliche Beiträge der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald“ veröffentlicht.

In den folgenden Jahren wurde der Gedenktag mit verschiedenen Symposien, Kolloquien, Vorträgen und Diskussionen begangen.

  • 1999 – Gewalt des Denkens?
  • 2000 – Wie werden Menschen zu Massenmördern?
  • 2002 – Feinde – Nachbarn – Freunde: unterwegs zu neuen deutsch-polnischen Beziehungen
  • 2003 – Kolloquium: Haben Juden in Deutschland eine Heimat? || Vortrag: Neuer Anfang – neues Judentum in Mecklenburg-Vorpommern (Landesrabbiner William Wolff, Schwerin)
  • 2004 – Widerstand als Lebenstragödie: das Beispiel des Arbeiters Max Emendörfer (1911–1974)
  • 2005 – Die Judenräte während des Holocaust – Instanzen der Ohnmacht?
  • 2006 – Medizin ohne Menschlichkeit – Zum Missbrauch medizinischer Verantwortung im Nationalsozialismus
  • 2007 – „Ich kann keine römischen Armgesten vollführen – ich drücke mir den Hut in die Stirn“. Die Verfolgung von Ernst Barlach und seiner Werke durch die Nationalsozialisten
  • 2008 – Die Macht der Bilder: Visualisierter Rassismus im deutschen Film 1933 bis 1945
  • 2009 – In halbrealen Räumen, am Ende der Wirklichkeit. Bruno Schulz und polnisch-jüdisches Erzählen vor dem Holocaust
  • 2010 – Die erste Deportation von deutschen Juden vor 70 Jahren aus Pommern
  • 2011 – Verfolgte Wissenschaftler
  • 2012 – Zwangsarbeiter im Nationalsozialismus
  • 2013 – „Opfer“, ein Begriff, viele Gesichter
  • 2014 – Verfolgte Homosexuelle
  • 2015 – Opfer der Wehrmachtsjustiz
  • 2016 – Jüdische Studierende in der Zeit des Nationalsozialismus
  • 2017 – Als Verfolgte geboren. Kindheit in Gefangenschaft
  • 2018 – Enteignung jüdischen Vermögens
  • 2019 – Verfolgte Sozialdemokraten
  • 2020 – Katholische Priester als Opfer des Nationalsozialismus
  • 2021 – Ausfall der Veranstaltung aufgrund der Corona-Pandemie
  • 2022 – „Asoziale“ im Nationalsozialismus
  • 2023 – Verfolgte Kommunisten