Zielvereinbarung 2006 bis 2010

Angesichts einer vielgestaltigen Diskussion in Mecklenburg-Vorpommern über die Zukunft der Hochschulen des Landes ergriff die Universität Greifswald die Initiative. Um für einen überschaubaren Zeitraum Planungssicherheit zu erlangen, schlug das Rektorat der Landesregierung den Abschluss einer Zielvereinbarung vor. Nach langen Verhandlungen wurde sie am 27. April 2006 in Schwerin unterzeichnet.

Auch zukünftig erfolgreich forschen und lehren

Beide Vertragsparteien, das Land und die Universität, sind zufrieden mit dem Erreichten, waren doch die Verhandlungen nicht immer einfach. "Diese Zielvereinbarung schafft für die Universität Greifswald eine befriedigende Grundlage, um in den nächsten Jahren abgesichert und erfolgreich wissenschaftlich forschen und lehren zu können", sagte Rektor Rainer Westermann.

Getrübte Freude

Ungetrübt war die Freude der Universitätsleitung zur Unterzeichnung dennoch nicht. Die Zielvereinbarung besiegelt die Streichung von etwa 190 Stellen. Und auch der Ausstieg aus der Lehrerausbildung und die Aufhebung der Studiengänge in den Bereichen Altertumswissenschaften, Romanistik und Erziehungswissenschaften schmerzen. Unsicher bleiben Zusagen des Landes über die Sanierung von Universitätsgebäuden.

 

Weit reichende Zusagen

Dass eine große Senatsmehrheit am 8. März der Zielvereinbarung dennoch zustimmen konnte, liegt wohl vor allem an den weit reichenden Zusagen des Landes:

  1. Das Land akzeptiert die von Rektorat und Senat beschlossene Fächerstruktur in den vier Schwerpunkten Lebenswissenschaften, Physik und Geowissenschaften, Kulturelle Interaktion mit Schwerpunkt Nord- und Ost-Europa und Staat und Wirtschaft. Auch die im Lauf der Diskussionen über die Hochschulstrukturen vom Bildungsminister in Frage gestellten Fächer wie Betriebswirtschaftslehre und Politikwissenschaft bleiben damit in Greifswald erhalten.
  2. Das Land sagt für die Jahre 2006 bis 2010 eine jährliche Steigerung der Landeszuschüsse für die Universität und die Medizinische Fakultät um jeweils 1,5% zu.
  3. Der Vergaberahmen für die W-Besoldung wird so erhöht, dass die Universität Greifswald insbesondere bei Berufungen und Bleibeverhandlungen wettbewerbsfähige Leistungszulagen gewähren kann.
Wettbewerbsfähig auch über die Ländergrenzen hinweg

Die Zusage steigender Landesmittel über einen Fünfjahres-Zeitraum ohne einen Haushaltsvorbehalt ist deutschlandweit vorbildhaft. Sie macht die Universität Greifswald auch über die Grenzen Mecklenburg-Vorpommerns hinweg wettbewerbsfähig. Die Universität Greifswald kann damit lachenden, weinenden Auges zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Zielvereinbarung zum Download

  • ZielvereinbarungDer Bildungsminister hat in einem Schreiben vom 26.5.06 offiziell mitgeteilt, dass der Landtag in seiner Sitzung am 17.5.2006 die Zustimmung gemäß § 114 Abs.2 Satz 5 LHG zur abgeschlossenen Zielvereinbarung mit der Ernst-Moritz-Arndt-Universität vom 27.4.2006 gegeben hat.