Universität im Rathaus
Über die Universität im Rathaus
Die Vortragsreihe „Universität im Rathaus“ wurde im Jahr 2006 zum 550. Jahrestag der Unigründung 1456 gestartet. Sie stärkt die Verbundenheit zwischen der Universität und der Bevölkerung in Stadt und Umland. Die Reihe wird gemeinsam von der Universitäts- und Hansestadt sowie der Universität organisiert.
Greifswalder Wissenschaftler*innen stellen ihre Forschung und ihre Forschungsergebnisse vor. Es ist das Anliegen der Referentinnen und Referenten, ihr Fachwissen allgemeinverständlich zu vermitteln für alle, die an Wissen und Wissenschaft interessiert sind. Die Vortragenden nehmen kein Honorar. Der Eintritt ist frei.
Dass die Vorträge im Bürgerschaftssaal des Rathauses und nicht in einem Hörsaal der Universität stattfinden, gehört zum Konzept. Damit wird die Tatsache, dass die Universität Wirtschaft, Leben, Kultur und soziales Engagement in der Stadt stark prägt, auch symbolisch sichtbar.
Die Vorträge finden jeweils montags um 17:00 Uhr im Bürgerschaftssaal des Rathauses (Am Markt) statt. Der Saal ist für Rollstuhlfahrende erreichbar. Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei. Eine vorherige Anmeldung nicht erforderlich.
Vulkanausbrüche stellen eine der wichtigsten natürlichen Ursachen für die Klimavariabilität in Zeiträumen bis zu einem Jahrzehnt dar. Sie sind typischerweise mit einer Abkühlung der Erdoberfläche verbunden, die durch eine vulkanische Schicht aus Schwefelsäure-Aerosolen in 20 – 30 km Höhe verursacht wird. Aufgrund der großen Bedeutung für das Klima sowie die Physik und Chemie der Atmosphäre, sind vulkanische Effekte ein wichtiger Forschungsgegenstand der aktuellen Atmosphärenforschung. In diesem Vortrag werden zunächst die wichtigen grundlegenden Zusammenhänge erläutert, um im Folgenden auf einige ausgewählte Vulkanausbrüche einzugehen, beispielsweise die Eruptionen des Tambora 1815, des Krakatau 1883, des Pinatubo 1991 oder des Hunga-Vulkans im Januar 2022. Die Hunga-Eruption war in vieler Hinsicht spektakulär. Sie erreichte mit fast 60 km größere Höhen als alle anderen Eruptionen des vergangenen Jahrhunderts. Außerdem trug sie große Mengen an Wasserdampf in die mittlere Atmosphäre ein, was zu unerwarteten klimatischen Effekten auf der Erdoberfläche führte.
Vulkanische Einflüsse auf Atmosphäre und Klima
Prof. Dr. Christian von Savigny
Im Namen der Demokratie wird protestiert, und im Namen der Demokratie werden Proteste zurückgewiesen. Im Namen der Demokratie wird die bundesdeutsche politische Ordnung von den einen gefeiert, und im Namen der Demokratie wird sie von anderen grundlegend in Frage gestellt. Die einen bezeichnen die AfD als eine demokratische Partei, die anderen halten sie für Feinde der Demokratie.
'Demokratie' ist offenbar heute zu einem Begriff geworden, um dessen 'richtige' Bedeutung politisch heftig gekämpft wird. Gibt es angesichts eines solchen Streits um Worte einen eindeutigen Kern dessen, was 'Demokratie' beinhaltet? Hubertus Buchstein erinnert in seinem Vortrag zunächst kurz an die Ursprünge der Demokratie in der griechischen Antike und stellt dann mehrere Möglichkeiten vor, wie Demokratie in modernen Gesellschaften heute sinnvollerweise verstanden werden kann und welche Reformmöglichkeiten es gibt, um bestehende Demokratien weiter zu demokratisieren.
Was ist Demokratie?
Prof. Dr. Hubertus Buchstein
Künstliche Intelligenz (KI) hat in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte gemacht und spielt eine immer größere Rolle in verschiedenen Lebensbereichen. Daher werden auch zunehmend Fragen zur moralischen Entscheidungsfähigkeit von Maschinen aufgeworfen, etwa: Können Maschinen zwischen „richtig“ und „falsch“ unterscheiden? Verursacht die Maschine Schaden, weil Sie „böse“ ist? Handelt die Maschine „gut“, weil sie Mitleid mit mir hat? Welche ethischen Prinzipien hat eine Maschine?
Wir stehen vor der Aufgabe, Entscheidungen und Künstliche Intelligenz aus ethischer Perspektive neu zu betrachten und Herausforderungen und Grenzen für die Anwendung der Technologie aufzuzeigen. Der Vortrag gibt Einblicke in ethische Überlegungen und lädt dazu ein, über moralische Maschinen nachzudenken.
Können Maschinen gut oder böse sein? – Über Künstliche Intelligenz und moralische Entscheidungen
Dr. Wenke Liedtke
In der medizinischen Forschung gibt es blinde Flecken: viel zu selten werden geschlechtssensible Aspekte berücksichtigt. Es gibt Erkrankungen, die bei Frauen später erkannt oder unzureichend behandelt werden (z.B. Herzinfarkt, Diabetes) und solche, die bei Männern unterdiagnostiziert sind (z.B. Depressionen, Osteoporose). In klinische Studien werden häufig mehr Männer als Frauen eingeschlossen, sodass die Aussagekraft für Frauen begrenzt ist. Das gemeinsame Verbundprojekt von Universität und Universitätsmedizin Greifswald, InkE, steht für „Inklusive Exzellenz in der Medizin“. Es nimmt genau diese blinden Flecke in den Fokus. Ein wichtiges Ziel ist es, auf eine realitätsabbildende Forschung hinzuwirken.
Wissenschaftler*innen sollen bereits in der frühen Karrierephase ein Bewusstsein für Geschlechterunterschiede entwickeln und bereits bei der Studienplanung und -durchführung Geschlechteraspekte integrieren. Dabei ist es wichtig, dass das Geschlecht nicht nur aus biomedizinischer Sicht betrachtet wird, sondern auch aus sozial- und geisteswissenschaftlicher Perspektive. Soziokulturelle Faktoren, unterschiedliche Geschlechterrollen und die Beziehung zwischen Ärzt*innen und Patient*innen sind Aspekte, die in der medizinischen Forschung stärker beachtet werden sollten, um eine umfassendere und gerechtere Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.
Inklusive Exzellenz in der Medizin: Geschlechteraspekte in der medizinischen Forschung
Prof. Dr. Sylvia Stracke
Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem Klimaschutzbeschluss vom 24. März 2021 festgestellt, dass das Grundgesetz den Staat nicht nur zum Klimaschutz, sondern zur Herstellung von Klimaneutralität verpflichtet. Außerdem müsse der Übergang zu Klimaneutralität rechtzeitig eingeleitet werden, um zukünftige Freiheit zu schonen. Hierzu sollen frühzeitig transparente Maßgaben für die weitere Ausgestaltung der Treibhausgasreduktion formuliert werden, die für die erforderlichen Entwicklungs- und Umsetzungsprozesse Orientierung bieten und diesen ein hinreichendes Maß an Entwicklungsdruck und Planungssicherheit vermitteln. Wo steht Deutschland und die Europäische Union auf dem Pfad zur Klimaneutralität? Welche Steuerungsmöglichkeiten und -leistungen kommen dem Recht zu? Dieser Vortrag wird aus einer rechtswissenschaftlichen Perspektive diesen Fragen nachgehen.
Auf dem Pfad zur Klimaneutralität: rechtliche und rechtswissenschaftliche Beiträge
Prof. Dr. Sabine Schlacke
Vergangene Veranstaltungen
Die Vorträge finden jeweils montags um 17:00 Uhr im Bürgerschaftssaal des Rathauses (Am Markt) statt. Der Saal ist für Rollstuhlfahrende erreichbar.
Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei. Eine vorherige Anmeldung nicht erforderlich.
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