Die EuPFI ist ein europäisches Konsortium, welches sich die Entwicklung sicherer kindgerechter Arzneiformen zum Ziel gesetzt hat. Während der Konferenz vergaben die Professional Compounding Centers of America (PCCA) drei Poster Awards. Gewürdigt wurden die besten Originalarbeiten von Doktorandinnen und Doktoranden.
Frank Karkossa beschäftigt sich im Rahmen seiner Dissertation mit der Etablierung patientenspezifischer Freisetzungsmodelle zur Simulation der Magen-Darm-Passage oraler Arzneiformen. Den Award erhielt er für seinen Beitrag „Simulating different dosing scenarios for a paediatric valproic acid ER formulation in a new paediatric multistage dissolution model”. Die von ihm auf der Tagung präsentierten Testmethoden bauen auf einem bereits vorhandenen Testmodell auf, welches im Rahmen eines EFRE/ESF (AZ V-630-F-157-2012/230) geförderten Projektes entwickelt wurde.
Der Doktorand hat ein ursprünglich für die Simulation von Bedingungen im Magen-Darm-Trakt von Erwachsenen konzipiertes Testmodell weiter modifiziert. Dieses kann nun auch angewendet werden für die Simulation verschiedener physiologischer Gegebenheiten und Verabreichungsbedingungen in Neugeborenen und Kleinkindern. In seinem EuPFI-Posterbeitrag zeigte Frank Karkossa erste vielversprechende Ergebnisse aus einem mehrstufigen Freisetzungstest. Mit dem Test lassen sich Aussagen treffen über die mögliche Wirkstofffreisetzung aus oral verabreichten Retard-Minitabletten im Magen-Darm-Trakt von Kleinkindern unter typischen kindgerechten Verabreichungsbedingungen. Perspektivisch sollen solche Freisetzungstestmethoden bereits in der frühen Entwicklung von Arzneiformen für Kinder zum Einsatz kommen. Damit soll die Entwicklung sicherer Kinderarzneimittel vorangetrieben und gleichzeitig die hierfür erforderliche Zahl an klinischen Prüfungen an Kinder auf ein Minimum reduziert werden.
Unter dem Motto „Formulating better Medicines for Children“ veranstaltete die EuPFI vom 20. bis 22. September 2016 die achte internationale Konferenz.