Was kostet mein Studium?

Nach der 22. Sozialerhebung des Deutschen Studierendenwerks beliefen sich im Jahr 2021 die monatlichen Ausgaben des "Fokus-Typs" im Bundesdurchschnitt auf ca. 850 Euro. Dabei zählen zum "Fokus-Typ" nicht verheiratete, allein wohnende Studierende im Vollzeit-Präsenz-Studium, die noch keinen Master-Abschluss (oder einen vergleichbaren Abschluss) erlangt haben. Obwohl sich die Verhältnisse in den neuen Bundesländern inzwischen weitgehend an die der alten angepasst haben, lebte, wer in Mecklenburg-Vorpommern studierte, immer noch günstiger: Etwa 810 Euro gab hier ein Student aus.

Tatsächlich dürften im Jahr 2023 die Kosten für ein Studium sowohl bundesweit als auch bezogen auf den Studienstandort Greifswald höher liegen, als die Ergebnisse der Sozialerhebung nahelegen. Einerseits fallen zum Erhebungszeitpunkt im Jahr z.B. die Fahrtkosten wesentlich niedriger aus als im Jahr der vorhergehenden Sozialerhebung 2016. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass im Jahr 2021 coronabedingt wenig bis gar keine Mobilität möglich war, sodaas auch hier keine Kosten anfallen konnten. Zum anderen konnten im Jahr 2021 die Folgen der Inflation in den erhobenen Daten noch keinen Niederschalg finden, diese bildet sich erst ab dem Jahr 2022 ab. Unter Berücksichtigung beider Effekte (Corona und Inflation) dürften die tatsächlichen Kosten eines Studiums bundesweit eher bei ca. 950 Euro liegen, bezogen auf den Studienstandort Greifswald bei ca. 920 Euro.

Die monatlichen Ausgaben sind die Summe der regelmäßigen Ausgaben zur Bestreitung der Lebenshaltungskosten. Berücksichtigt wurden:

  • Miete (einschließlich Nebenkosten);
  • Ernährung;
  • Kleidung;
  • Lernmittel;
  • Fahrtkosten (z. B. zum Wohnort der Eltern und am Studienort);
  • Krankenversicherung, Arztkosten, Medikamente;
  • Telefon, Internet, Rundfunk- und Fernsehgebühren;
  • Freizeit, Kultur und Sport.

So spiegeln die monatlichen Ausgaben nicht nur in etwa den Bedarf wider, der zur Bestreitung des Lebensunterhaltes unabdingbar ist, sondern auch das, was zum Leben am Studienort darüber hinaus auch dazugehört (Freizeitaktivitäten, Sportverein, Kulturleben).

Die Höhe der Ausgaben für Lernmittel variierte erheblich. Knapp ein Drittel der Studierenden gab dafür nicht mehr als 10 Euro pro Monat aus, während knapp 5 % für Lernmittel Beträge über 100 Euro pro Monat aufwandte. Die Unterschiede sind u. a. dadurch bedingt, dass in Abhängigkeit von der Studienrichtung der entsprechende Aufwand unterschiedlich ist. So gaben z. B. Studierende der Kunst, der Theologie und der Medizin mit mehr als 50 Euro am meisten für Lernmittel aus.

Auch die Höhe der Fahrtkosten variiert: Wer ein Auto hat, bewegt sich teurer (112 Euro) fort, als derjenige, der auf öffentliche Verkehrsmittel nutzt (43 Euro).

Semesterbeitrag ist keine Studiengebühr

In Greifswald wird bei der Einschreibung ein Semesterbeitrag in Höhe von zurzeit 124,- Euro erhoben. Ab dem 2. Semester beträgt der Semesterbeitrag 99,00 EUR. Er ist dann zur Rückmeldung zu Semesterbeginn fällig.

Der Semesterbeitrag setzt sich wie folgt zusammen:

  • Beitrag für die Studierendenschaft: 11,-EUR
  • Beitrag für das Studierendenwerk: 83,- EUR
  • Rückmeldegebühr: 5,- EUR (bzw. für Erstsemester Einschreibgebühr: 31,- EUR)


Der Beitrag an das Studierendenwerk ermöglicht es zum Beispiel, günstig in der Mensa zu essen. Der Beitrag an die Studierendenschaft unterstützt deren Gremien, die unter anderem die Interessen der Studierenden gegenüber der Universitätsleitung wahrnehmen. Mit der Zahlung des Semesterbeitrages spart man also unter dem Strich mehr als man gezahlt hat.