Greifswald goes International

Janina Jechorek

Profilfoto JJ - Foto: Janina Jechorek

Studium in Greifswald

Kommunikationswissenschaften und Anglistik/Amerikanistik (B.A.)


Aktivität im Ausland

Erasmus+ Semester an der Århus University (Dänemark)
Praktikum bei der Deutschen Zentrale für Tourismus in Kopenhagen (Dänemark)


Zeitraum

Januar - Juni 2018 (Erasmus+)
Januar - Juni 2019 (Praktikum)


Wieso ich ins Ausland gegangen bin?

Erasmus+:Ich bin schon immer gerne gereist und möchte nun den nächsten Schritt wagen, eine Zeit lang im Ausland zu leben. Durch ein Auslandssemester habe ich die Möglichkeit, die dänische Kultur und deren Studiensystem kennen zu lernen und gleichzeitig meine Sprachkenntnisse weiter auszubauen.
Da ich mich während des Aufenthalts in Århus in meinem letzten Semester befinde, konnte ich Kurse frei nach meinen Interessen auswählen und bin gespannt, an einer internationalen Universität mit vielen weiteren Austauschstudenten zu studieren und neue Freundschaften zu knüpfen."

Praktikum:Nach meinem Auslandssemester an der Aarhus University war ich so begeistert von Dänemark, dass ich mich entschlossen habe, wieder zurück zu gehen und dieses Mal Praxiserfahrung in Form eines
                                                                                                    Praktikums zu sammeln."


Erfahrungen während meines Praktikums

26.06.19 - Sommer in Kopenhagen

Sommer Kopenhagen - Foto: Janina Jechorek
Häuser - Foto: Janina Jechorek

 

Den letzten Beitrag über mein Praktikum in Kopenhagen schreibe ich, während ich auf meinem Balkon sitze und auf den begrünten Innenhof schaue. Ja, meine Wohnungssuche war erfolgreich: seit Anfang Mai bin ich glückliche Bewohnerin eines schönen Apartments in Kopenhagens hippen Nørrebro-Viertel (gemeinsam mit meinem Freund, denn nur so ist die Miete bezahlbar).

Als ich das erste Mal in Kopenhagen war, erzählte ich meiner besten Freundin noch, wie gern ich in diesem Stadtteil wohnen würde. Und fast ein Jahr später steht mein Name tatsächlich an einem Klingelschild eines Apartmentkomplexes in Nørrebro. Das Viertel besticht durch seine bunten, leicht abgeranzten Häuser, eine riesige Auswahl an Dönerbuden und Friseuren und ein Friedhof, der von den Bewohnern als Park zum Grillen und Sonnen genutzt wird. Meine Feierabende habe ich seitdem mit Tischtennis spielen und Streichelzoo-Besuchen verbracht (beides in unmittelbarer Nähe zur Wohnung).

Die beginnenden Sommer-Monate brachten mir zwar eine tolle Wohnung, aber leider auch das Ende meines Praktikums. Aufgrund meiner vielen Aufgaben blieb glücklicherweise keine Zeit zum Trauern. Zuerst planten wir ein mehrtägiges Sommer-Event, das bei Brœns Gadekøkken (einem Street-Food Market direkt am Wasser) stattfand. Leider spielte der dänische Sommer nicht mit und durch Regen, Wind und Kälte musste der letzte Veranstaltungstag abgesagt werden.

Anfang Juni begleitete ich ein Produktionsteam nach Potsdam und Wismar, um Filmmaterial für eine unserer Kampagnen zu produzieren. Trotz fehlendem Wissen der Filmlocations, mangelnden Englisch-Kenntnissen der Guides und 12-Stunden Tagen war der Trip ein voller Erfolg und eines der Highlights meines Praktikums. (Was nicht nur daran lag, dass das Produktionsteam verrückt nach deutschen Snacks war und ständig Chips und Schokolade spendierte).

Rückblickend habe ich während meines Praktikums viel gelernt und wurde von Anfang an als vollwertiges Teammitglied betrachtet. Obwohl ich noch nicht mehr als Essen in Dänisch bestellen kann, hat sich mein Hör- und Leseverständnis immens verbessert. Meine Kollegen werde ich besonders vermissen, und auch alle Mittagspausen oder Feierabendbiere. Einen gebürtigen Abschied feierten wir letzte Woche, beim Grillen auf dem Balkon eines Kollegen. Dort habe ich seit langem wieder Boccia gespielt und festgestellt, dass die Sportart nicht nur für Rentner im All-Inclusive Urlaub ist. Ich habe also nicht nur arbeitstechnisch viele Erfahrungen gesammelt, sondern fühle mich bereits sehr als Kopenhagerin. Dazu beigetragen hat auch, sich in der Fahrrad Rush-Hour in meinem neuen Viertel zu beweisen.

Und wie nach meinem Auslandssemester in Aarhus denke ich mit einem Lächeln (und dem Bauch voller Kanelsnegl) an die vergangen sechs Monate zurück und stelle fest, dass meine Rückkehr nach Dänemark nicht besser hätte sein können.

26.04.2019 - Frühling (und Heuschnupfen) liegt in der Luft

Wiese - Foto: Janina Jechorek
Wasser - Foto: Janina Jechorek
Cakes - Foto: Janina Jechorek

 

Der Frühling ist endlich in Kopenhagen angekommen - und (über) die Hälfte meines Praktikums ist bereits vorbei. Aber wehmütig fühle ich mich noch nicht, denn sobald ich morgens auf meinem Fahrrad sitze und an den beliebten Lakes vorbei fahre und mir die Sonne ins Gesicht scheint, bin ich zufrieden. Und kann es manchmal immer noch nicht glauben, dass ich in Kopenhagen lebe - und statt mit dem Auto, mit meinem Fahrrad zur Arbeit fahre.

 

Mein Praktikum bleibt weiterhin spannend: In den letzten zwei Monaten standen unter anderem Veranstaltungsorganisation, Kampagnenplanung und ein Website-Relaunch auf meiner To-Do Liste. Bei solch abwechslungsreichen Aufgaben stört es mich auch nicht, dass scheinbar alle Kopenhagener bereits mittags in der Sonne - anstatt wie ich im Büro - sitzen. Jeder Sonnenstrahl wird hier ausgenutzt und ich konnte endlich mein erstes Eis genießen (und meine Winterjacke im Schrank vergraben).

 

Die Street Food Märkte sind geöffnet und ich habe bei meinem ersten Besuch die Gelegenheit genutzt, mich durch Pitabrot, Melonensaft und Burger zu schlemmen. Und habe mich dabei über die relativ günstigen Preise gefreut, obwohl ich die Umrechnung in Euro mittlerweile aufgegeben habe.

 

Spannend ist auch die Wohnungssuche in Kopenhagen: Zu glauben eine Wohnung von Deutschland aus zu finden sei schwierig, war leider sehr naiv. Auch wenn ich nun in Kopenhagen lebe und spontan zu Wohnungsbesichtigungen kommen kann, habe ich schnell gemerkt, dass die Dänen den Wohnungskauf bevorzugen. Leider reicht mein Praktikantengehalt dazu nicht aus, daher verbrachte ich die letzten Wochen primär vor meinem Laptop sitzend und klickte mich durch alle möglichen Wohnungsportale. Auch wenn ich auf 90% meiner Nachrichten keine Antwort erhielt, konnte ich mir einige Wohnungen anschauen und hoffe nun auf eine Zusage (AirBnB ist leider keine Alternative - ein Zelt würde besser in mein Budget passen). Die nächsten Tage bleiben also spannend.

 

Der nächste Monat wird also hoffentlich nicht nur eine neue Wohnung bringen, sondern auch das Abarbeiten meiner Freizeit To-Do Liste: ein Besuch des Schlosses Helsingor, mehr Eis essen, Baden am Amager Strand und der Besuch der riesigen Holzfiguren im Vallensbæk Mose-Wald

02. März 2019 - Friday Candy und Copenhagen Light Festival

Schiff - Foto: Janina Jechorek
Light Festival - Janina Jechorek

 

Mein zweiter Monat in Kopenhagen ist vorbei und ich fühle mich hier schon mehr als zugehörig: ich kann in der morgendlichen Fahrrad Rush-Hour überleben, weiß wo es die besten Kanelsnegl (aka Zimtrollen) gibt und habe schon aufgehört, die horrenden Preise in Euro umzurechnen.

Auch an der Arbeit fühle ich mich sehr wohl und trotz meiner manchmal endlosen To-Do Listen macht es Spaß, Veranstaltungen zu planen oder Fotos für eine neue Website zu sichten.

Ich spreche leider nicht so viel Dänisch wie erhofft, konnte aber immerhin einige Facebook-Posts in Dänisch verfassen, bei denen der Rotstift nicht allzu viel korrigieren musste (danke Google Translator!)

Auch wenn Kopenhagen mir jeden Tag mehr gefällt, sind die grauen kalten Tage ein Grund, meinen neuen Heimatort gegen wärmere Gefilde zu tauschen: da bot es sich an, dass Ryanair günstig von Kopenhagen nach Madrid fliegt. Dort warteten 15 Grad und Vino, Tapas und beeindruckende Architektur auf mich. In Kopenhagen kommt es nicht oft vor, dass ich im Restaurant esse (ich sage nur 15 Euro für einen Burger), in Madrid konnte ich mich dank der günstigen Preise durch viele spanische Leckereien probieren.

Apropos Leckereien: zurück in Dänemark lernte ich eine dänische Tradition kennen, die mir in Aarhus unerklärlicherweise nie aufgefallen ist. Die Tradition der Friday-Candy. Immer freitags kann man sich günstig Süßigkeiten zusammenstellen und damit genüsslich das Wochenende einläuten. Die Tradition gilt für mich allerdings nicht nur freitags, da auf meinem Heimweg ein sehr gut ausgestatteter Candy-Store liegt. Mittlerweile habe ich sogar Gefallen an Lakritz gefunden, der Lieblingssüßigkeit der Dänen.

Neben der neu entdeckten Friday-Candy Tradition war ein weiteres Highlight im Februar das Copenhagen Light Festival. Während des ganzen Monats gab es verschiedene Lichtinstallationen von diversen Künstlern, die Besucher größtenteils kostenlos bestaunen konnten. Durch das Light Festival habe ich mich über den frühen Sonnenuntergang gefreut, da mein Heimweg vorbei an Brücken in Regenbogenfarben oder beleuchtete Pyramiden führte.

Gegen Ende des Monats wurden die Tage schon länger und trotz Kälte ließ ich es mir nicht nehmen, nach Feierabend an den Lakes (die die Stadtteile voneinander trennen) zu sitzen und mich von der guten Laune der sonnenhungrigen Dänen anzustecken.

Ich freue mich schon auf den Frühlingsanfang - nicht nur, weil Fahrrad fahren bei Tageslicht deutlich angenehmer ist, sondern auch weil Kopenhagen bei schönem Wetter noch mehr zu bieten hat als schon im Winter.

27. Januar 2019 - Zurück in Dänemark

Flagge - Foto: Janina Jechorek
Sonnenuntergang Kopenhagen - Foto: Janina Jechorek

 

Fast ein Jahr nach meinem Auslandssemester an der Aarhus University stehe ich wieder am Flughafen Frankfurt, um in einen Flieger nach Kopenhagen zu steigen. Und schon wieder habe ich Übergepäck, über das die Mitarbeiterin am Check-In Schalter großzügig hinweg sieht.

Für das Praktikum hatte ich mich bereits im August 2018 beworben - die Stellenausschreibung fand ich auf der DZT-Homepage. Nach ca. zwei Monaten erhielt ich die Zusage und die Vorbereitungen für meinen Aufenthalt in Kopenhagen begonnen. Priorität hatte dabei die Wohnungssuche: ich dachte, in Aarhus eine Wohnung zu finden war schwer. Ich hatte ja keine Vorstellungen vom Wohnungsmarkt in Kopenhagen - da kostet ein 8qm-Zimmer eben mal 800-900 Euro. Glücklicherweise habe ich ein WG-Zimmer gefunden, das größer ist als ein Schuhkarton und mit 600 Euro noch relativ bezahlbar ist. Das Erasmus+-Geld ist also wirklich notwendig, um hier zu “überleben”.

Am 02. Januar hatte ich meinen ersten Arbeitstag und wurde sehr herzlich von allen Kollegen empfangen. Die Arbeitssprache wechselt zwischen Deutsch und Dänisch und so konnte ich meine Dänisch-Kenntnisse aus Aarhus endlich wieder anwenden. Bereits in meiner zweiten Praktikumswoche war ich schon richtig in das Team eingebunden und habe eigene Projekte übernommen.

Damit der Arbeitsweg mit der Metro nicht auch noch das Konto belastet, habe ich mir schnellstmöglich ein Fahrrad gekauft und die ersten Wochen im Straßenverkehr überlebt. Die Fahrrad-Regeln sind erst ein Mal gewöhnungsbedürftig: bevor man anhält, die rechte Hand heben und niemals einfach links abbiegen. Auch wenn die Dänen sonst ein sehr hyggeliges, nettes Volk sind: beim Fahrradfahren hört die Freundschaft auf.

Meine Wochenenden habe ich mit Flohmärkten, Café-Besuchen und Wohnungsgestaltung verbracht. Kaum zu glauben, dass mein erster Monat in Kopenhagen schon fast vorbei ist. Ich fühle mich hier schon sehr zu Hause und bin gespannt, was ich die nächsten Monate in der dänischen Hauptstadt erleben werde.


Erfahrungen während meines Erasmus+ Semesters

20. Juni 2018 - Vi ses Aarhus!

Häuser - Foto: Janina Jechorek
Spaziergang am Meer - Foto: Janina Jechorek
Kopenhagen - Foto: Janina Jechorek

 

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sitze ich im Zug von Århus nach Hamburg - lachend, weil mich die Stadt so glücklich gemacht hat und weinend, weil ich sie unheimlich vermissen werde.

Kaum zu glauben dass mein Auslandssemester nun beendet ist und dass ich mich so schnell in einem anderen Land heimisch fühlen konnte.

Nach einer anstrengenden Prüfungsphase, in der ich das schöne Wetter nur durch meine Fenster beobachten konnte, kamen meine Eltern zu Besuch nach Dänemark.

Dadurch ist meine letzte Erinnerung an Dänemark glücklicherweise nicht meine Prüfungsphase, sondern das schöne Ferienhaus, das wir an einem Strand außerhalb von Aarhus gemietet hatten.

Dank unseres Autos konnten wir Dänemark erkunden und waren einen Tag auf der Insel Samsø, wo uns der Wind am Strand die Haare verweht und uns der kleine Ortskern mit leckeren Waffeln empfangen hat.

Zum ersten Mal wurden meine Dänisch-Kenntnisse auf die Probe gestellt, da in den kleineren Orten oft kein Englisch gesprochen wurde. Mein Dänisch-Kurs hat sich gelohnt: die Essenbestellung verlief erfolgreich und meine Eltern waren froh, mich als Dolmetscher dabei zu haben.

Da ich scheinbar die einzige Person aus meinem neu gewonnen Freundeskreis war, die Kopenhagen noch nicht besucht hatte, wollte ich diesen Punkt unbedingt noch von meiner To-Do Liste streichen. Mein allerletztes Wochenende in Dänemark erschien mir dabei als der perfekte Zeitpunkt, um ein Wochenende in der dänischen Hauptstadt zu verbringen.

Also setzte ich mich in den Flixbus, um meine beste Freundin dort zu treffen.

Wir verbrachten ein tolles Wochenende in Kopenhagen, das wir uns auch durch abendliche Regengüsse nich vermiesen ließen.

Die Architektur erinnerte mich sehr an Aarhus und ich fühlte mich sofort heimisch. Wir schlemmten uns durch viele leckere Cafes und Restaurants, besuchten die üblichen Touristen Hotspots (Nyhaven, Schloss Amalienborg, Black Diamond Library) und liefen tagsüber 20 km (danke für die Info, Schrittzähler!).

Leider war das Wochenende viel zu kurz um noch mehr von Kopenhagen zu sehen, doch das war mit Sicherheit nicht mein letzter Besuch!

Die letzten Tage in Aarhus verbrachte ich mit Koffer packen, Zimmer putzen und einem letzten Spaziergang am Meer entlang - diese Strecke war mein tägliches Ritual, das mir sehr fehlen wird.

Wehmütig verabschiedete ich mich von neu gewonnen Freunden und aß mein Lieblingsgericht ein letztes Mal auf dem Aarhus Street Food Market (Pita Brot, yum!).

Nun lasse ich mein Auslandssemester nochmals Revue passieren und bin mir sicher, dass ich Aarhus sehr schnell wiedersehen werde. In diesem Sinne: vi ses, Aarhus!

23. Mai - Über Bootsrennen und Seerobben

Sonnenuntergang Wasser - Foto: Janina Jechorek
Straße - Foto: Janina Jechorek
Wasser - Foto: Janina Jechorek

 

Schon in der Einführungswoche in der Universität wurden wir Austauschstudenten vor dem schlechten Wetter in Dänemark gewarnt. Glücklicherweise hat sich diese Warnung nur für die Winter-Monate behauptet und ich kann den dänischen Sommer kennen lernen.

Dank der warmen Temperaturen verlegen die Dänen all ihre Aktivitäten nach draußen: Brunchen in der Sonne, Grillen am Strand, Bier trinken im Park und Lernen überall, wo man sich nebenbei bräunen kann.

Auch ich habe meinen Arbeitsplatz in den nahegelegenen Mindeparken verlegt, in dem man einen tollen Ausblick auf das Meer hat. In ein paar Tagen beginnt meine Klausurenphase, in der ich die Sonne wahrscheinlich nur noch aus dem Fenster der Bibliothek betrachten kann.

Doch bevor ich Ende Mai in den Prüfungsstress verfalle, erfreue ich mich nochmals den Erinnerungen, die ich im Laufe dieses Monats gesammelt habe.

Anfang Mai fand das jährliche Bootsrennen „Kapsejlads“ im Universitätspark statt. Bei dem von Studenten organisierte Event treten Teams aus diversen Fakultäten im Bootsrennen gegeneinander an - wobei das Boot fahren durch Bier trinken und Umdrehungen mit der Bierflasche erschwert werden.

Kapsejlads ist so beliebt, dass jedes Jahr ca. 20.000 Studenten in den Universitätspark pilgern und viele sich bereits um zwei Uhr nachts die Plätze sichern (das offizielle Programm beginnt erst um 12 Uhr mittags!).

Nach dem Bootsrennen brauchte ich erst Mal ein paar Tage, um mich wieder zu erholen. Und wo erholt man sich besser als am Strand? Doch die Strände in Århus sind mir schon bekannt, deswegen entschloss ich mich, mit drei Freundinnen einen kleinen Roadtrip zu unternehmen. Es ging auf die in der Nordsee gelegene Insel Fanø (mit der wohl kürzesten Autofähren-Fahrt von einer Viertelstunde). Wir haben die Zeit genutzt, um uns am Strand zu sonnen, abends mit einer Flasche Wein den Sonnenuntergang zu schauen und eine Wattwanderung zu unternehmen - primär, um Seerobben zu sehen. Leider hatten sich die Robben den einzigen Liegeplatz ausgesucht, an dem die Ebbe noch nicht angekommen war.

Nach diesem Trip kamen wir gebräunt und glücklich zurück nach Århus und können uns nun auf die bevorstehende Prüfungsphase vorbereiten.

25. April 2018 - Drei Städte in einer Woche

Riga - Foto: Janina Jechorek
Stockholm - Foto: Janina Jechorek
Helsinki - Foto: Janina Jechorek

Während der Oster-Feiertage habe ich die Chance genutzt, eine Woche in Österreich zu verbringen und Ski zu fahren. Der Mangel an Bergen in Dänemark hat es mir leider nicht erlaubt, mein liebstes Hobby hier auszuüben.

Da Ski fahren in Österreich mir allerdings altbekannt ist, wollte ich für meine nächste Reise ein Ziel auswählen, das mir noch unbekannt ist. Dank der günstigen Flüge habe ich am Ende drei Reiseziele ausgewählt, die ich schon immer mal besuchen wollte: Riga, Stockholm und Helsinki.

Kaum waren die Flüge für mich und meine beiden Reisebegleitungen gebucht, wurde die Vorfreude schon etwas gedämpft: ein Mitglied unserer Reisegruppe hatte sich den Fuß verstaucht und musste ihre Zeit im Krankenhaus verbringen.

Unser erstes Ziel Riga steuerten wir also nur zu zweit an. Den nächsten Dämpfer erhielten wir am Flughafen: unser Transportmittel nach Riga entpuppte sich als kleine Propellermaschine - nicht das beste Transportmittel für zwei Reisende, die leichte Flugangst haben. Glücklicherweise verlief der Flug entspannt und wir kamen ohne Benutzung der Schlaftabletten in Riga an. Wir verbrachten den Abend damit, leckere Burger zu essen und durch „unser“ Viertel zu spazieren.

Am nächsten Tag wurden wir während einer „Free Walking Tour“ durch die Sehenswürdigkeiten gelotst und verbrachten auch diesen Tag wieder in Restaurants und Bäckereien (die günstigen Preise in Riga erfreuen jeden Studenten!).

Weiter ging es nach Stockholm, glücklicherweise in einem „angemessenen“ Flugzeug. Dort wurden wir mit Sonnenschein und Menschenmassen empfangen, da sich scheinbar alle Touristen entschieden hatten, eine Reise nach Schweden zu machen. Dank der kleinen Inseln, der Architektur und netten Menschen habe ich Stockholm sofort ins Herz geschlossen.

An unserem letzten Abend fand die „Kulturnatt“ statt und es lockten zahlreiche Veranstaltungen und kostenlose Eintritte in Museen. Mein Highlight bildete dabei der Rundgang durch das Schloss und die königlichen Gemächer, in das ich glatt eingezogen wäre.

Letzter Stopp unserer Reise war das vergleichsweise kalte Helsinki, das uns für die nächste „Free Walking Tour“ zum Glück doch noch mit Sonnenschein belohnte. Vor allem die stylischen kleinen Boutiquen und Cafés haben es mir angetan - leider sind die Preise nicht so erschwinglich wie in Riga. Das Budget war trotzdem ausreichend, um wieder nach Dänemark zu fliegen und nach einer anstrengenden, aber spannenden Woche wieder in den Uni-Alltag zu starten.

27. März - Halbzeit

Halbzeit 1 - Foto: Janina Jechorek
Halbzeit 2 - Foto: Janina Jechorek


Kaum zu glauben, dass die Hälfte meines Auslandssemesters schon vorbei ist. Aarhus zu verlassen, bereitet mir jetzt schon Magenschmerzen.
Daher versuche ich, die verbleibende Zeit so gut wie möglich zu nutzen. Dabei helfen vor allem Besuche von Freunden und der endlich eingetroffene Frühling - denn in der Sonne lässt sich Aarhus noch besser entdecken. Nach drei Monaten habe ich es endlich geschafft, das berühmte Aros Museum zu besuchen und durch den berühmten Regenbogen zu laufen.

Zu Beginn meines Auslandssemesters hatte ich so viele Pläne: welche Museen ich besuchen und welche Restaurants ich probieren möchte. Obwohl die Museen, Restaurants und Cafes
sich direkt vor meiner Tür befinden, habe ich noch nicht alles ausprobiert was ich mir vorgenommen habe. Ich genieße es auch einfach, einen ganz normalen Alltag in Aarhus zu haben: zur Uni gehen,
in der Bücherei sitzen, am Meer spazieren gehen oder abends doch wieder in meiner Lieblingsbar zu sitzen.

Doch da der Frühling sich nun endlich zeigt, werde ich wohl doch öfter meine Wohnung verlassen und endlich den Botanischen Garten und das Freiluftmuseum besichtigen. Spätestens, wenn Besuch
aus der Heimat eintrifft, bin ich Tourguide und zeige meinen Freunden die Sehenswürdigkeiten, die ich seit meiner Ankunft auch endlich besichtigen möchte.

Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit verfliegt. Doch ich kann die wärmeren Tage kaum erwarten, denn je näher der Sommer rückt, desto mehr Veranstaltungen werden in Aarhus abgehalten. So
kann ich die letzten Monate meines Auslandssemester nochmals voll auskosten. Bis dahin verdränge ich einfach den Gedanken an das Ende meines Aufenthalts und genieße all das, was
Aarhus zu bieten hat: Museen, dänisches Bier, das Meer und all die neuen Freundschaften, die ich bis heute geknüpft habe.

15. Februar - Meine ersten Wochen in Aarhus

Meine ersten Wochen in Aarhus 1 - Foto: Janina Jechorek
Meine ersten Wochen in Aarhus 2 - Foto: Janina Jechorek

 

Nach fast einem Monat in Aarhus habe ich schon einiges gelernt: Dänen tragen gerne schwarz.

Dänen trinken gerne Bier (sehr viel Bier). Dänen joggen fast täglich. Dänen ignorieren Regen und Kälte gekonnt. An die schwarze Kleidung und das viele Bier trinken habe ich mich bereits gewöhnt, an das stürmische Wetter noch nicht. Deswegen fahre ich bisher noch mit dem Bus zur Universität und nicht, wie der Rest der Studenten, mit dem Fahrrad.

Auch wenn ich bereits einige Stunden in der Universitätsbibliothek verbracht habe, bin ich immer noch begeistert von der riesigen Bücherauswahl (120 km!) und den Massagesesseln und Kicker-Tischen, die den Studenten kostenlos zur Verfügung stehen. Und auch sonst bin ich begeistert von der Universität: die Dozenten werden hier geduzt, was für eine sehr entspannte Lernatmosphäre spricht. Das Mensa-Essen ist sehr lecker und für mich Ernährungsfreak dank großer Salatbar optimal. Am besten gefallen mir die “Fredagsbars’’ (Friday bars), in denen man sich zum Wochenendbeginn mit seinen Kommilitonen zum - na klar - Bier trinken trifft. Jede Fakultät hat eine eigene Fredagsbar, sodass man auf dem Campus seine eigene Bar-Crawl veranstalten kann.

Die dänische Sprache beherrsche ich leider noch nicht, aber dank der sehr guten Englischkenntnisse der Dänen kann man sich auch ohne Dänisch verständigen. Trotzdem habe ich mich für einen Sprachkurs angemeldet, den die Universität für internationale Studenten kostenlos anbietet - danach wird sich mein Repertoire hoffentlich auf mehr als „Hej“ oder „Skål“ (Prost) erweitern.

Glücklicherweise ist mein Stundenplan für das Semester sehr entspannt, weswegen ich viel Zeit habe, das riesige Angebot an Museen, Stränden und Cafés in Aarhus zu entdecken. Und sollte mir das Wetter mich doch mal davon abhalten die Stadt zu erkunden, findet man mich sicher in einem der Massagesessel in der Universitätsbibliothek.

20. Januar 2018 - Hej Aarhus!

Hei Aarhus - Foto: Janina Jechorek


Voller Vorfreude stehe ich am Frankfurter Flughafen vor der riesigen Anzeigetafel und erspähe mein Ziel: Kopenhagen. Doch in den letzten Tagen herrschte keine Vorfreude, sondern Verzweiflung: darüber, keinen passenden Koffer zu besitzen und dann darüber, nicht genug Platz im neu gekauften Koffer zu haben. Kleiner Tipp vorab: Pakete nach Dänemark zu versenden ist nicht teuer, falls also der Platz im Koffer nicht reichen sollte…

Als dann aber die nette Dame am Check-In Schalter großzügig meine vier Kilo Übergewicht ignoriert, bin ich wieder guter Stimmung. Nach einem kurzen Flug und einer dreistündigen Zugfahrt bin ich endlich in meiner neuen Heimat angekommen. Dort werde ich mit Schneeregen begrüßt - ein Wetter das typisch für Dänemark sein soll. Ich bin schon begeistert von den tollen Altbauten und stylischen Geschäften und freue mich auf die kommenden Monate in Aarhus.

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