Greifswald goes International

Noah Rosolski

Studium in Greifswald

B.Sc. Betriebswirtschaftslehre

Aktivität im Ausland

Erasmus+ in Las Palmas de Gran Canaria

Zeitraum

09/2024 - 01/2025

Wieso ich ins Ausland gegangen bin?

"Ursprünglich habe ich mich damals für ein Auslandssemester beworben um mein persönliches Profil als BWL-Student aufzuwerten und um mich persönlich weiterzuentwickeln. Ich wollte ein neues Abenteuer erleben. Auf der Seite des International Office habe ich dann gesehen, dass man auf Gran Canaria BWL studieren könne. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich: Da muss ich hin."

La Vida en Las Palmas de Gran Canaria

Gran Canaria ist eine schöne Vulkaninsel vor der Afrikanischen Westküste. Die Insel hat sehr viel zu bieten: Es gibt unzählige Strände, um Volleyball zu spielen oder zu baden, Berge auf denen man Wandern kann, Citylife in Las Palmas, gutes Essen, eine Art „Mini“ Wüste und das Allerbeste: perfektes Wetter jeden Tag! Während meines gesamten Aufenthalts hatte ich wirklich an 90% der Tage Sonnenschein und eine Temperatur von 20-25 °C. Man konnte also problemlos jeden Tag baden gehen, wenn man wollte. Außerdem sind die Tage im Winter nicht so kurz wie in Deutschland. Dementsprechend ist die Sonne hier immer erst so gegen 19.00 untergegangen im Dezember.

Die Uni

Der Campus der Universität ULPGC besteht so wie ich es verstanden habe aus zwei Teilen. Ein Teil liegt in der Altstadt in Las Palmas, der andere in Tafira, nahe meiner WG. 

Meine Vorlesungen und Übungen beschränkten sich alle auf den modernen, sehr schön gestalteten Campus in Tafira. Es hat schon etwas wenn man in der Cafeteria sitzt, die warme Sonne spürt und Palmen sieht. Da ich ausschließlich nachmittags oder abends meine Vorlesungen hatte, konnte ich auch öfter aus dem Vorlesungssaal beobachten wie die Sonne hinter dem Atlantik unterging. Traumhaft schöne Szenerie also.

Insgesamt habe ich 20 ECTS absolviert. 5 ECTS davon erhielt ich durch einen A2 Spanisch Kurs, den die Uni von sich aus angeboten hat und den man freiwillig belegen kann. Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass sich dieser sehr lohnt, weil die Lehrerin sich viel Mühe gibt. Wenn man dem Unterricht aufmerksam verfolgt, kann man auch echt gut etwas lernen und am Ende mit einem A2 Sprachzertifikat nach Hause gehen.

Die anderen 15 ECTS sind bei mir auf BWL Module gefallen, wovon ich mir eins anrechnen lassen konnte. Die Module hießen Strategic Management of a Company, Technology for Organizational Management und Planification. Alle dieser Module waren auf Englisch. Generell kann ich diese Module nur empfehlen. Sie sind zwar durchaus anspruchsvoll, aber dennoch sehr sinnvoll und bereichernd. Die anderen englischsprachigen Fächern waren im Vergleich deutlich fordernder, da sie auf  unispezifischen Vorkenntnissen aufbauen, die wir bei uns in Deutschland nicht erlangen.

Strategic Management of a Company behandelt - wie es der Name sagt - Strategisches Management. Das Modul ist ein Online Modul, ergo hat man keine Vorlesungen. Stattdessen gibt es online Videos und ein sehr ausführliches Skript. Während des Semesters muss man in diesem Fach drei kleinere Hausarbeiten schreiben und am Ende einen Multiple Choice Test bestehen. Dieser ist gar nicht so einfach wie es vorerst scheint, da sehr detaillierte Fragen gestellt werden und man für jede falsche Antwort Minuspunkte bekommt.

Das Modul Technology for Organizational Management war mein persönliches Lieblingsmodul. Der Professor ist sehr nett und motiviert und die Inhalte des Fachs sind sehr sinnvoll. So haben wir in diesem Modul viel über den Einsatz von modernen Technologien im Unternehmensalltag gelernt. Es wurden Cloud-Anwendungen behandelt, KI Applikationen getestet oder Technologien wie Blockchain erklärt. Ich hatte in diesem Modul 2 Vorlesungen pro Woche á 1h. Hinzu kam eine Praxiseinheit pro Woche, bei der wir in einer Gruppenarbeit eine Start Up Idee in einen fertigen Business Plan verwandelt haben.

Das letzte Modul welches ich belegt habe war Planification. Planning and Control war auch ein sehr sinnvolles Fach und für mich gleichzeitig sehr einfach zu verstehen. Am Anfang wurden bekannte Konzepte wie Balance Sheet, P&L und Cashflow Rechnungen behandelt. Später ging es um Budgeting und Variance Analysen. In diesem Fach hatte ich ebenfalls 2 Vorlesungen pro Woche und eine Praxisstunde. In der Praxisstunde haben wir für ein fiktives lokales Unternehmen mit Excel ein Budget erstellt und eine Variance Analyse durchgeführt. Gerade die Praxisstunde war für mich sehr interessant da man diese Budgeting Fähigkeiten wirklich genau so in der Realität anwenden kann. 

Mein Alltag in Las Palmas

Via AirBnb habe ich eine WG in Tafira gefunden. Tafira ist ein kleines Dorf über Las Palmas wo sich auch die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät befindet. Neben der Uni gibt es hier auch einen Supermarkt, das Uni-Fitnesstudio und eine Bibliothek.

Wenn man also nicht unbedingt immer in der Stadt sein möchte, kann ich Tafira als Wohnort nur empfehlen. Wenn man dann mal am Wochenende mit Kommilitonen oder Freunden in eine Bar in der Stadt möchte, kann man diese problemlos mit dem Bus erreichen oder mit dem Taxi, was maximal 10€ kostet. Generell bin ich jeden morgen mit einem wunderschönen Sonnenaufgang aufgewacht. Dann habe ich gefrühstückt und bin anschließend entweder zum Spanisch Unterricht gegangen oder ins Uni Gym. Das Uni Gym und die sportliche Anlage der Uni kann ich nur wärmstens empfehlen, da diese gut gepflegt sind und sehr preiswert. Die monatliche Gebühr für das Uni Gym betrug beispielsweise 12€ und man fand dort alles Wichtige. Darüberhinaus hatte man, wenn man draußen auf der Laufbahn trainierte, eine wundervolle Aussicht auf die schöne Landschaft. 

Danach habe ich dann meistens zu Hause oder in der Cafeteria Mittag gegessen. Zwecks Essen kann ich den Supermarkt Mercadona nur empfehlen. Diesen gibt es zahlreich auf der Insel und man bekommt dort Lebensmittel jeglicher Art und von allerbester Qualität zu sehr günstigen Preisen. Später bin ich dann entweder zur Uni oder habe mich persönlichen Projekten gewidmet. Darüber hinaus bin ich zwei- bis dreimal die Woche zum Beachvolleyballtraining gegangen. Generell hat man im Auslandssemester sehr viel Zeit, um sich mit persönlichen Projekten beschäftigen, die schon länger liegen geblieben sind oder für die man noch nicht die Zeit gefunden hat im Alltag zu Hause. Am Wochenende oder auch mal unter der Woche bin ich mit Freunden nach Las Palmas gefahren um dort in Bars zu gehen oder etwas zu Essen. Es gibt nicht sonderlich viele gute Restaurants in Las Palmas, aber wenn man weiß wo kann man wirklich sehr gut essen gehen. Ich kann an dieser Stelle die Restaurants Lacan und Karbon Kale empfehlen. Wenn man in eine coole Bar möchte, sollte man sich das Rocktop anschauen. 

Neben Las Palmas gibt es natürlich noch viel mehr zu entdecken auf Gran Canaria. Wenn mich meine Freundin oder Freunde aus Deutschland besucht haben, habe ich mit ihnen tolle Ausflüge unternommen, wie beispielsweise zu den Dünen in Maspalomas oder auf den Berg Roque Nublo. Auch das kleine Fischerdorf Puerto de Mogan hat mir sehr gefallen. Allgemein würde ich sagen, dass die Dauer vom Auslandssemester perfekt ist, um sich alles Sehenswerte auf der Insel einmal anzuschauen. Neben selbstorganisierten Trips und Activties kann man aber auch auf Touren und Partys gehen, die das Erasmus Netzwerk aus Las Palmas anbietet. Ich war einmal bei so einer Tour dabei und das war echt ganz cool.

Warum jeder ein Auslandssemester machen sollte:

Mein Auslandssemester auf Gran Canaria war für mich ein voller Erfolg. Sowohl der coole Lifestyle, als auch das schöne Wetter, die spannenden Aktivitäten und die netten Menschen um einen herum haben diesen Aufenthalt zu etwas ganz Besonderem für mich gemacht. 

Was für mich aber der ausschlaggebende Punkt ist, warum das Auslandssemester ein voller Erfolg war, ist die persönliche Weiterentwicklung, die ich hier durchlebt habe. Es macht schon etwas mit einem, wenn man auf einmal aus seiner allseits vertrauten Umgebung rauskommt und sich auf einmal in einer komplett neuen und ungewohnten Umgebung wiederfindet. Auf einmal hat man komplett andere Menschen um sich herum, ist alleine weit weg von zu Hause in einem fremden Land, wo kaum jemand der nichts mit der Uni zu tun hat Englisch spricht. Und genau diese Erfahrung war es, die ich als so wertvoll empfunden habe.

Dadurch, dass ich mich alleine so schnell in der neuen Umgebung zu Recht gefunden habe, durfte ich viel weiteres Selbstvertrauen sammeln. Ich würde nicht von mir behaupten, dass mein Selbstvertrauen fehlte. Im Gegenteil. Durch das Auslandssemester konnte ich dieses aber noch deutlich steigern können und meine eigene Flexibilität unter Beweis stellen.

Was für mich ebenfalls besonders wertvoll war, ist die viele Zeit die man für sich selber hat. Dadurch, dass man sich ja quasi für sich selbst im Ausland hat, hat man enorm viel Platz im Kopf zum Nachdenken. Man kann sein bisheriges Leben reflektieren und auswerten. Was habe ich für gute Entscheidungen getroffen in der Vergangenheit, was war vielleicht nicht so gut? Durch diese objektive Sichtweise, die man ohne die ganze Ablenkung zu Hause erlangt, kann man enorm gut reflektieren und für sich selber festlegen: Was will ich? Was sind meine nächsten Ziele? Was muss ich tun um dort hinzukommen wo ich wirklich hinmöchte.

All diese Fragen konnte ich für mich selber beantworten. Und das definitiv dank des Auslandssemesters! Dementsprechend möchte ich auch andere Studierende an dieser Stelle dazu motivieren, diesen Schritt zu gehen und mal ein Semester im Ausland zu verbringen. Es wird sich lohnen!

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