Photo credits: Magdalena Hamann

Magdalena Hamann

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Studium in Greifswald
Biochemie (M.Sc.)

Aktivität im Ausland
Erasmus Programm, Stockholm university, Stockholm/Schweden

Zeitraum
August 2021 - Januar 2022

Wieso ich ins Ausland gegangen bin?
„Um die Komfortzone zu verlassen und neue Erfahrungen für das Leben zu sammeln. Neue Kulturen, Länder und Leute kennenlernen- das, ist primär meine Motivation gewesen, um ins Ausland zu gehen."


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Mein Corona-Auslandssemester in Stockholm

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Ich bin Magda(lena) Hamann und 23 Jahre alt. Das Wintersemester 21/22 habe ich in Stockholm (Schweden) verbracht.

In Greifswald studiere ich den Master of Science im Fach Biochemie. An der Stockholm University (SU) habe ich mich in der ersten Kursperiode für das Modul Green Chemistry und Sustainability entschieden und in der zweiten Kursperiode für Chemistry of Renewable Materials und Chemistry of Renewable Energy Generation and Storage. In Absprache mit der Auslandskoordinatorin Frau Appel und dem stellvertretenden Direktor des biochemischen Instituts Herrn Lalk wurden die Module an der Greifswalder Universität angerechnet.

 


Ankunft und erste Eindrücke:

Im Wintersemester 2020 hatte ich mich eines Tages zufälligerweise mit einem Arbeitskollegen über das Thema Auslandssemester unterhalten. Zuvor hatte ich mich nie wirklich mit der Thematik auseinandergesetzt. Das Gespräch war der entscheidende Anreiz, das Projekt Auslandssemester anzugehen. Ich denke es ist eine ideale Möglichkeitum um zu sehen, was das Leben für einen bereithält- wenn man die Chance besitzt ins Ausland zu gehen, kann man nur Gewinnen und zwar vor allem an Erfahrung. Mit diesen Gedanken begann ich Gespräche mit der Auslandskoordinatorin aus meinem Institut zu führen, mit Leuten, welche bereits im Ausland studiert haben und viele mehr. Die Monate vergingen, meine „Bewerbung“ ging problemlos durch- der Ansturm für ein Auslandssemester ist, zu meinem Glück, nicht ganz so groß an meinem Institut. Weitere Monate vergingen. Ich beschäftigte mich ab und zu mit dem Thema Wohnungssuche, hatte jedoch immer im Hinterkopf, dass der Aufenthalt aufgrund von Corona möglicherweise kurzfristig abgesagt wird. Dementsprechend habe ich mich innerlich wenig vorbereitet auf die kommende Zeit. Aus meiner Wohnung in Greifswald musste alles raus und die Wohnungssuche für den Auslandsaufenthalt ging nebenbei weiter. Woche für Woche, Monat für Monat. Ich trat unzähligen Facebook Wohnungsgruppen bei, ich schrieb mit sehr vielen Menschen. Nach 36727683874 Chats, dann DIE Gruppe. DIE Gruppe, welche ich heute meine WG nenne. Da ich nämlich mit meinem Hund Jack nach Stockholm gereist bin, kam eine universitäre Unterkunft nicht in Frage, da Haustiere dort nicht erlaubt sind.  So entspannt wie es bis hierhin verlief, verlief es tatsächlich auch bis zu meiner Ankunft in der WG. Tage vor der Abreise und am Tag der Abreise selbst, realisierte ich die Situation nicht. Als hätte ich nie etwas anderes gemacht, bin ich am 18.08.2021 um 2 Uhr nachts in Swinemünde (Polen) mit Jack in die Fähre gestiegen. Etwa 9 Uhr morgens kamen wir in Trelleborg an. Von dort aus ging es mit dem Zug nach Malmö und anschließend 5 weitere Stunden Richtung Stockholm. Endlich angekommen, konnte ich immer noch nicht wirklich realisieren, dass ich nun wirklich hier stehe. Jack und ich waren sehr glücklich die Reise fast hinter uns zu haben. Für den Weg zu meiner WG in Solna, einer Stadt neben Stockholm, hatte ich gleich nach Ankunft in Stockholm ein Monatsticket für öffentliche Verkehrsmittel gekauft, und da vorbildlich mit meinem selbst organisierten Studiausweis, bereits mit Studentenrabatt. In der WG angekommen, habe ich mich gleich super mit meinen WG-Mitbewohnern verstanden und auch Jack hat sich sehr wohl gefühlt. Die erste Nacht war glücklicherweise sehr erholsam, sodass wir gleich am darauffolgenden Tag einen Ausflug in die Stadt Stockholm gemacht haben. Da ich mich kein bisschen vorbereitet hatte, ging es der Nase nach. Aber schon zu diesem Zeitpunkt merkte ich, das-wird-super! :)




Zum Studium:

Zum Beginn des Semesters schien der erste Abschnitt der ersten Kursperiode sehr entspannt. Dies sollte sich jedoch bald ändern. Hier in Schweden, belegt man 2 Kurse innerhalb von 2 Monaten und bekommt dann ein Modul an der Greifswalder Uni angerechnet. Ich persönlich empfinde das Studium in Stockholm jedoch als viel anspruchsvoller. Das Empfinden ist natürlich sehr kursabhängig. Zu Beginn wurden die Vorlesungen im Kurs Green Chemistry online abgehalten. Schnell organisierte sich meine Klasse jedoch selbst, sodass wir uns beinahe täglich trotzdem trafen, im sogenannten Studenthuset, um dort gemeinsam den Vorlesungen online beizusitzen. Über diese Möglichkeit hatte ich mich sehr gefreut, schließlich geht man auch ein Stück weit zum studieren ins Ausland, um die Luft des dortigen universitären Lebens schnuppern zu können. Der gesamte erste Kurs fand online statt. Da der Kurs, beziehungsweise das gesamte Nachhaltigkeits-Masterprogramm, in Jahr 2021 komplett neu angeboten wurde, haben die Organisatoren den Arbeitsaufwand ziemlich unterschätzt. Sodass ich im ersten Monat fast jeden Tag von 9-12 und 13-16 Uhr Uni hatte. Einmal pro Woche stand virtuelles Labor auf dem Stundenplan, welches Laborprotokolle abverlangte, die anschließend bewertet wurden. Zusätzlich fanden dann auch noch 2-3 Mal die Woche Übungen statt, in denen Aufgaben bearbeitet und ebenso abgegeben wurden zur Bewertung. Zudem wurde am Ende eines Kurses ein Vortrag gehalten. Das war ein sehr anspruchsvolles Programm, was natürlich zu Beginn eines Auslandssemesters für große Unruhe sorgte. Die Klausur fand dann online statt, was bedeutete, dass Gelerntes angewendet werden soll. Dementsprechend mussten Herstellungsprozesse und Weiteres eigenständig gegoogelt werden, was seine Schwierigkeiten mit sich brachte. Der zweite Teil der ersten Periode, Introduction to Sustainability, fand dann größtenteils auf dem Campus statt. Dieser Kurs war sehr angenehm, jedoch etwas unorganisiert. Anders als im ersten Kurs, hatten wir nun mehrere Dozenten. Nicht nur der Lehrer wechselte oft, aber auch der Zeitplan der Vorlesungen. Ich denke, dass es typanhängig ist, welche Variante man bevorzugt. Ich fande den Kurs schön, die Abwechslung brachte frischen Wind hinein und der Kursleiter war auch sehr umgänglich. Er war uns allen relativ schnell sympathisch, als er uns Geschichten aus seiner Jugend erzählte, wie er damals als junger Umweltaktivist für eine kurze Zeit ins Gefängnis musste. Das spiegelt gleichzeitig die entspannte Lehrenden-Atmosphäre wieder, welche in schwedischen Hörsälen herrscht. Die Klausur war am Ende des Monats eine Befragung des Wissens aus den Vorlesungen, was etwas angenehmer war, als die erste Klausur. Achso und Klausuren werden hier in einem Zeitraum von 5 Stunden geschrieben. Immer am Ende des Monats. Ich denke die Prüfungsdauer spricht für sich. Ich finde alles in allem gibt die Stockholm University mit meinen bislang belegten Kursen ein rasches Tempo an. Richtig gut ist jedoch, dass dieses etwas andere universitäre System, das Wissen sehr gut einprägt. Inhalte wiederholen sich teilweise pro Woche, sodass der Lerneffekt sehr groß ist.

 

Außerhalb des Studiums:

Die Hauptstadt Schwedens bietet viele Möglichkeit das Leben außerhalb des Studiums zu genießen. Zu Beginn meines Aufenthalts hat das Netzwerk ESN (Erasmus Student Network) viele Veranstaltungen angeboten. Das ist eine ideale Möglichkeit, um früh viele Kontakte zu knüpfen. Erasmus Studenten können sich so austauschen und gemeinsam auch außerhalb der angebotenen Aktivitäten Unternehmungen planen. So habe   ich beispielsweise Anschluss an das wohl bekannteste Wohnheim in Stockholm „Lappis“ gefunden, in welchem fast jeden Tag Partys stattfinden. Auch aufgrund der vielen Whatsapp und Facebook-Gruppen kann man hobbytechnisch sehr schnell Anschluss finden, um seine Freizeit nach eigenen Vorlieben zu gestalten. So hatten wir beispielsweise einen Ausflug auf die Insel Utö geplant, auf eine der Hauptinseln im südlichen Stockholmer Schärengarten. Allgemein ist Skandinavien ideal um etliche Wanderwege zu entdecken und die skandinavische Natur zu genießen. Auch das Nachtleben in Stockholm bietet jede Menge. Bars, Clubs und eine Vielzahl an Restaurants bieten gute Möglichkeiten, um das Studentenleben in der Nacht auszuleben. Einschränkungen gibt es eigentlich nur in einem Punkt und zwar den Preisen. Diese sind sehr hoch, sodass man schnell mal das Dreifache ausgibt, als man es für die gleiche Anzahl an Unternehmungen in Deutschland ausgeben würde. Trotzdem gibt es gute Möglichkeiten zu sparen und trotzdem viel zu sehen. Die beliebten Wochenendkreuzfahrten nach Turku, Tallinn oder Helsinki sind beispielsweise sehr günstig, wenn man sich eine Kabine zu viert teilt. Auch Ausflüge nach Lappland oder Oslo werden beispielsweise von studentischen Organisationen angeboten. Doch auch innerhalb Stockholms gibt es viel zu sehen, beispielsweise: eine Vielzahl an Museen, die schöne Architektur in der Altstadt Gamla Stan, den Freizeitpark Gröna Lund, das Schloss Drottningsholm-heutiger Wohnsitz der schwedischen Königsfamilie und eine Vielzahl an Cafes, welche gute Möglichkeiten für eine Fika bieten. So nennen die Schweden eine kurze Unterbrechung ihrer Arbeit, um mit Familie oder Freunden eine warmes Getränk und beispielsweise eine Kanelbulle (Zimtschnecke) zu genießen.

 

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