Mareike Rupaner

Profilfoto MR - Photo Credits: Mareike Rupaner

Studium in Greifswald
Kommunikationswissenschaft und Wirtschaft (B.A.)

Aktivität im Ausland
Hochschulaustausch an der University of Saskatchewan, Kananda

Zeitraum
September 2021- Dezember 2021

Wieso ich ins Ausland gegangen bin?
„Einzigartige Erfahrungen und Erlebnisse spornen mich immer wieder für neue Dinge und Aktivitäten an. Die Studienzeit ist eine äußerst limitierte Zeit, die ich wirklich in allen Zügen auskosten möchte. Daher gehört ein Auslandssemester für mich grundsätzlich mit dazu. Und so begann ich meine Reise in das eindrucksvolle Saskatchewan. Die Prärie-Provinz im Herzen von Kanada." 


Der Anfang bis zur Mitte – Vorbereitungsphase, Studium und Reisen

Photo Credits: Mareike Rupaner
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Die Vorbereitungsphase: 

Eigentlich sollte mein Auslandsaufenthalt bereits im Wintersemester 2020/2021 stattfinden. Dennoch kam mir ab März 2020 das bekannte C-Virus hier in die Quere. Ich entschied mich damals gegen ein reines Online-Semester an der University of Saskatchewan, da ich finde, ein Auslandssemester braucht einfach Präsenzlehre. So kam dann immer mal wieder die große Frage auf: Trotz Corona einen zweiten Anlauf zur erneuten Bewerbung starten? Warum eigentlich nicht? Das Auslandssemester war schon immer ein Traum von mir, bereits seit dem ersten Semester und man kann ja nur “gewinnen”. Gesagt, getan. Die universitären Bewerbungen verliefen soweit auch ohne nennenswerte Probleme ab. Doch dann kam die nächst größere Herausforderung: Das ‚Study Permit‘ von der kanadischen Regierung. 

Aufgrund der globalen Pandemie durften in Kanada bis zum 7. September 2021 nur Personen einreisen, die entweder ein Arbeitsvisum/ein Studienvisum besitzen oder kanadische Staatsbürger sind. Letzteres trifft auf mich leider nicht zu, deswegen durfte ich mich mit einer immensen Menge an Bürokratie auseinandersetzen. Mit Formularen, Nachweisen und natürlich auch einem obligatorischen Fingerabdruckscan in der kanadischen Botschaft in Berlin, war dieser Prozess vor dem eigentlichen Semester sehr anstrengend. Aber es hat sich gelohnt! Zwar hatte ich Ende August bei der Ankunft in Calgary noch etwas Restpanik wie, dass irgendwas mit dem Study Permit schiefläuft oder dass ich im schlimmsten Fall 14 Tage in Corona-Quarantäne gehen muss. Jedoch lief alles gut und hat mich nur ein paar Nerven im Voraus gekostet. Wie immer gilt die Grundmotivation: Eine wirklich einzigartige Erfahrung fürs Leben! 

 

Das Studium in Kanada: 

Endlich in Saskatoon angekommen! Ich konnte es anfangs gar nicht realisieren, dass ich jetzt nun vier Monate auf der anderen Seite der Welt hier verbringen werde. Jedoch stand sofort als Erstes auf dem Studien-Programm an: Die „Welcome Week“. Ähnlich wie die Greifswalder Ersti-Woche dient sie, als Begrüßung vor allem für die neuen, aber auch für die altbekannten Studierenden. Die residence assistants (Studierende, die als Ansprechpersonen in der Residence fungieren) planten an jeden Tag in dieser Woche eine besondere Aktivität, wie beispielsweise ein casual Hockey Game oder eine Painting Night mit einem Bob Ross Tutorial. Diese Aktivitäten waren ideal, um Leute kennenzulernen, egal ob Kanadier oder Internationals. Einfach mitmachen und mit Personen quatschen! 

Bald begannen aber auch schon schnell die ersten Kurse und, wow, es ist wirklich ein total anderes akademisches System als das Gewohnte aus Deutschland. Zunächst einmal die Kurse sind wesentlich kleiner. Beispielsweise nehmen in einer meiner Vertiefungsclass nur 24 Studierende insgesamt an dem Kurs teil. Vergleichsweise in Greifswald sind es meistens so um die 90 Studierende im gesamten Kurs. Des Weiteren wird auch die Note in einem Fach in mehreren Teilbereichen wie Assignments, Mid-Terms, Projects und Finals aufgeteilt. Alles in allem empfand ich meine Anfangsphase etwas zu überwältigend. So wollte ich auch kurzzeitig den ganzen Aufenthalt abbrechen und hatte schon diverse E-Mails zum Abbruch verfasst. 

Dennoch raffte ich mich aber nochmal zusammen. Ich fing in meinem akademischen Mindset einfach mal wieder von 0 an. Ich dachte mir, dass ich die Vorteile aus meinen 2-Fach Bachelor ziehen sollte und einen eigenen Fokus in einem der Fächer setzen kann. Also wechselte ich meine Kurse komplett in Economics mit anderen Class-Schwerpunkten, als zuvor. Das war mit Abstand die beste Entscheidung für das restliche Semester und auch für den gesamten Aufenthalt! 

Ab diesem Moment war der akademische Schock sehr gemildert und ich lebte mich einigermaßen gut in das universitäre Leben ein. Demnach kann ich jetzt jedem nur meine Erfahrung mitteilen: Manchmal überfordern einem die Dinge und erscheinen einem als nicht unüberwindbar. Dennoch hilft es enorm einen zweiten Blick auf die Situation zu werfen und dann an bestimmten Stellen mit Veränderungen anzusetzen. So verändert sich die eigene Wahrnehmung schlagartig. Auch ich musste zuerst diese Erfahrung erleben, um daraus zu Lernen. Somit ist diese beginnende Überforderung etwas ganz Normales für jeden! 

 

Was gibt es natürlich noch neben der Uni zu erzählen? 

Reisen! Reisen ist einfach das A&O in einem Auslandssemester, weil man ja das neue Land entdecken und erleben möchte. Neben lokalen Trips wie der Besuch auf eine Berry Farm, in der die berühmten Saskatoon Berries angebaut werden, oder in den Prince Albert Nationalpark, war ich auch in weiter entfernteren Orten unterwegs.  

Toronto, Banff und Vancouver, drei Städte in drei Provinzen, die wahrlich nicht unterschiedlicher sein können. Während Toronto wie eine moderne Großstadt wie New York wirkt, ist Banff dagegen die stereotypischste kanadische Stadt überhaupt. Wälder, Berge und Seen, all dies gibt es natürlich in Banff! Es ist einfach einer der schönsten Orte in Kanada bisher, den ich definitiv nochmal irgendwann mal besuchen möchte. In meiner Mid-term Break (eine komplett Uni-freie Woche) besuchte ich dagegen das regnerische Vancouver und auch Vancouver Island. Obwohl es außerordentlich viel geregnet hat und es später auch teilweise große Fluten in Vancouver gab, war das definitiv ein sehenswertes Reiseziel. 

Allem in allem ist Kanada ein äußerst facettenreiches Land. Das Leben in Saskatoon, in der Prärie, ist verständlicherweise komplett anders als beispielsweise in Vancouver. Aber genau das macht Kanada insgesamt so spannend und ich bin auch schon voller Vorfreude auf meine restliche Zeit hier…auch wenn es bald -30°C wird. Jetzt sind es immerhin min. -10°C mit Schnee am Tag und teilweise auch -20°C in der Nacht. Naja, seid auf jeden Fall gespannt, was ich beim nächsten Mal alles noch zu Berichten habe! 


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