Felix Hausdorff

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Der Namensgeber des Internationalen Begegnungszentrums Felix Hausdorff war von 1914 bis 1921 als Professor der Mathematik an der Universität Greifswald tätig.

Geboren wurde Hausdorff am 8. November 1868 in Breslau als Sohn eines jüdischen Textilkaufmanns. 1871 zog die Familie nach Leipzig. Nach Abschluss des Gymnasiums studierte Felix Hausdorff in Berlin, Leipzig und Freiburg Mathematik und Astronomie. 1891, mit 23 Jahren, promovierte er in Leipzig, wo er sich vier Jahre später auch in Mathematik und Astronomie habilitierte. 

Unter dem Namen Paul Mongré war Hausdorff in Leipzig auch als Schriftsteller und Dichter tätig. Ein Theaterstück mit dem Titel „Der Arzt seiner Ehre“ wurde mit Curt Goetz in der Hauptrolle über hundert Mal in Berlin und Hamburg aufgeführt. Der Mathematik galt aber sein eigentliches Interesse und so übersiedelte Hausdorff 1910 als Dozent für Mathematik an die Universität Bonn. 1913 erhielt er dann den Ruf als Ordinarius der Mathematik an die Universität Greifswald. Hier entstand sein Hauptwerk „Grundzüge der Mengenlehre“, das 1914 in Leipzig erschien. 

Nach siebenjähriger Tätigkeit in Greifswald erhielt er 1921 den Ruf auf das Ordinariat in Bonn. 1935 wurde Felix Hausdorff emeritiert, veröffentlichte jedoch weiterhin. Einen Tag nach seinem 70. Geburtstag, am 9. November 1938, ereignete sich die so genannte Reichskristallnacht. Nach den Novemberpogromen nahmen die Diskriminierungen nochmals zu, in der Folge wurde Hausdorff auch eine Ausreise verwehrt. Am 22. Januar 1942 erhielt er die Aufforderung, sich zum Abtransport in das KZ Endenich einzufinden. Vier Tage später, am 26. Januar 1942 schied er zusammen mit seiner Frau und deren Schwester freiwillig aus dem Leben.