Recherchetechnik
Folgendes Vorgehen hat sich als besonders effizient erwiesen:
1. Stichworte sammeln (z. B. per Mind-Map)
Machen Sie sich zunächst ganz allgemein Gedanken zum Recherchethema. Welche Schlagworte fallen Ihnen dazu ein, was ist Ihnen bereits bekannt? Im Idealfall notieren Sie auch einige passende Schlagworte auf Englisch, falls dies die Wissenschaftssprache Ihres Faches ist. Notieren Sie alle Ihre Gedanken. Erst im Anschluss sollten Sie die Suchmaschine Ihrer Wahl nutzen.
2. Notizen machen – systematisch suchen
Systematisches Suchen meint, dass Sie sich in einem separaten Dokument notieren sollten, in welcher Datenbank Sie welche Literatur gefunden haben. Das erspart doppeltes Suchen und verringert die Wahrscheinlichkeit Literatur zu übersehen.
3. Vom Allgemeinen zum Speziellen (erst mithilfe eines Lehrbuchs einen Überblick verschaffen, dann Fachartikel zu Rate ziehen)
Mit einem Standardwerk zu Ihrem Recherchethema können Sie sich zunächst einen Überblick verschaffen. Ihr*e Dozent*in kann Ihnen dazu bestimmt ein passendes Lehrbuch empfehlen. Fachbücher und Artikel aus renommierten Zeitschriften setzen sehr viel Basiswissen voraus und sollten daher erst im Anschluss recherchiert und gelesen werden.
4. Gefundene Literatur organisieren (z. B. nach der Gliederung)
Viele Studierende fangen an, Literatur zu sammeln, speichern wahllos Artikel und heften Kopien in Ordner. Das fühlt sich gut an. Sie haben schon mal einen Berg Literatur, der Ihnen nur noch nichts nützt. Sie werden in ein paar Wochen vergessen haben, was wo gestanden hat. Also müssen Sie alles erneut durchsehen und das braucht Zeit, zu viel Zeit. Einfacher ist es, wenn Sie sich ein System überlegen. So könnten Sie beispielsweise die gefundene Literatur nach einem einmaligen überblicksartigen Lesen der Gliederung Ihrer Arbeit zuordnen.
Bei der Organisation Ihrer Literaturrecherche können Ihnen verschiedene Programme wie Endnote und Citavi helfen. Für Studierende der Universität Greifswald sind diese kostenlos. Informieren Sie sich im Rechenzentrum.
5. Aktuelle Quellen sind zu bevorzugen
In der Regel sind aktuelle Quellen bei der Literaturrecherche zu bevorzugen. Sie beinhalten die aktuellsten Forschungsergebnisse. Meinungen über bestimmte Sachverhalte können sich durch neuere Forschungen ändern. Zudem gehen aktuelle Artikel und Bücher oft auf frühere Quellen ein, wenn diese noch relevant sind.
6. Prioritäten setzen (erst überblicksartig, beim Schreiben dann vertiefend lesen)
Bei der Literaturrecherche empfiehlt es sich, die Literatur zunächst nur oberflächlich zu lesen und zu systematisieren. Das vertiefende Lesen sollten Sie erst vornehmen, wenn Ihnen der rote Faden Ihrer Arbeit klar ist und Sie bereit sind, mit dem Schreiben zu beginnen.
7. „Zitiert durch“ (die Literaturangabe der aktuellsten Quelle bietet relevante Angaben; Google Scholar gibt an, wo die Literatur zitiert wird)
Mit dem letzten Tipp kommen Sie sehr schnell auf viel Literatur. Wenn Sie einen genau auf Ihr Thema passenden Artikel gefunden haben, können Sie die Quellen durcharbeiten. Dort werden Sie die relevante Literatur der Vergangenheit finden. Das Ganze funktioniert auch nach vorn. Viele Fachdatenbanken und auch Google Scholar bieten die Funktion „zitiert durch“ an. Dort werden alle Artikel und Bücher angezeigt, die Ihre gefundene Quelle zitiert haben. Dadurch können Sie in kürzester Zeit sehr viele Quellen finden, wie bei einem Schneeballsystem.
Achtung: Bei einer Literaturrecherche mit vielen Quellen können Sie sich leicht verzetteln. Versuchen Sie hierbei, besonders methodisch vorzugehen und nur die relevantesten Quellen zu lesen.