Studienstart

Wie Sie im Video erfahren können, sind die Unterschiede zwischen Schule und Studium beträchtlich. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Erstsemesterstudierende unter einem sogenannten „Learning Shock“ leiden. Durch das neue Umfeld, die neuen Herausforderungen, Ansprüche und Erwartungen kann man sich schnell überfordert fühlen. Gefühle der Angst, Frustration sowie verschiedenste Stresssymptome sollten Sie also nicht erschrecken. Denn erstens sind Sie damit nicht allein und zweitens kann Ihnen dabei geholfen werden.

Den „Learning Shock“ können Sie überwinden, indem Sie sich an folgende Punkte halten:

1. Akzeptanz und Kommunikation

Zunächst gilt, dass Sie die negativen Gefühle (wie z. B. Enttäuschung, Angst und Frustration) wahrnehmen müssen. Da Sie gerade diesen Text lesen, ist Ihnen wahrscheinlich schon aufgegangen, dass nicht alles am Studierendendasein so toll ist, wie Sie vielleicht vorher erwartet haben. Mit dem Annehmen dieser Gefühle und der Erkenntnis, dass Sie sich in einer ganz normalen Entwicklungsphase befinden, sind Sie auch schon auf dem besten Weg. Nun können Sie abwägen, ob Ihnen die Kommunikation über Ihre Gefühle mit Freunden, der Familie und Mitstudierenden ausreichend hilft oder ob Sie zusätzlich professionelle Unterstützung benötigen. Diese finden Sie beispielsweise bei der Psychologischen Beratung des Greifswalder Studierendenwerkes sowie der Studienberatung. Klar ist in jedem Fall, dass das Sprechen über negative Gefühle eher zum Abbau dieser beiträgt, als wenn man alles in sich hineinfressen würde.

2. Selbstwahrnehmung und Selbsterfahrung

Hinter diesem Punkt steckt der grundsätzliche Gedanke, dass es extrem hilfreich sein kann, sich selbst immer mal wieder zu beobachten. Welche Situationen sind für Sie besonders anspruchsvoll, wann erleben Sie vermehrt Stress? So können Sie erkennen, ob Sie sich auf bestimmte Situationen speziell vorbereiten müssen, um sie sicher zu meistern oder diese sogar vermeiden sollten (sofern dies möglich ist). Überlegen Sie sich außerdem, was Ihre persönlichen Stärken und Schwächen sind. So können Sie große Überforderung vermeiden und die für Sie passenden Methoden finden, um schwierige Situationen zu bewältigen.

3. Lösungsstrategien finden

Nun geht es darum, Lösungsansätze zu finden, um sich vor belastenden Situationen gut zu schützen bzw. im Anschluss an solche Situationen für ausreichend Entspannung zu sorgen. Den besten Schutz bieten passende Organisationsstrategien sowie Lernmethoden (--> siehe auch Modul: Lernstrategien und Modul: Selbstmanagement). Erholung ist auf unterschiedliche Art und Weise zu erreichen. Möglicherweise ist es für Sie hilfreich Sport zu treiben, die Natur zu genießen, ein ausgiebiges Telefonat mit der*dem besten Freund*in zu führen oder sich ein gutes Essen zu gönnen. Was auch immer bei Ihnen für Entspannung sorgt, ist die richtige Strategie!

4. Sich Zeit nehmen

Hier möchten wir Ihnen Folgendes mit auf den Weg geben: Lassen Sie sich Zeit! Die Umstellung benötigt ein paar Wochen und manchmal auch Monate. Das ist normal. Bauen Sie nicht zusätzlich Druck auf, indem Sie zu viel von sich verlangen. Es kann hilfreich sein, sich kleine erreichbare Ziele zu setzen. Wie Sie sich solche Ziele setzen und einen passenden Plan für Ihr Semester gestalten, finden Sie hier.

Die erste Zeit im Studium ist in jedem Fall überlebbar. Mit Planung, Nachsicht gegenüber sich selbst und Unterstützung von außen wird es Ihnen gelingen, sich in der neuen Umgebung gut einzuleben.