Moorkunde für Ministerin Martin

Forschung

„Ich bin tief beeindruckt von der Arbeit am Greifswald Moor Centrum. Dass es der Universität Greifswald gelungen ist, mit WETSCAPES 2.0 einen neuen Sonderforschungsbereich einzuwerben, zeigt, dass hier Forschung auf allerhöchstem Niveau betrieben wird. Die hier aufgebaute wissenschaftliche Expertise ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal, nicht nur in Deutschland, sondern international“, sagte Wissenschaftsministerin Bettina Martin.

Forschenden des SFB/Transregio „WETSCAPES2.0: neuartige Ökosysteme in wiedervernässten Niedermoorlandschaften“ zeigten Ministerin Martin bei einer Führung 108 künstliche Minimoore in einer Versuchsanlage. Im Mittelpunkt des SFB stehen die Funktionsweisen sowie die ökologischen, biogeochemischen und hydrologischen Prozesse in wiedervernässten Niedermooren. „Wenn wir etwas an der Klimabilanz in Mecklenburg-Vorpommern machen wollen, müssen wir an die Moore ran. Sie sind der größte Treibhausgas-Emmissionstreiber“, sagte Prof. Dr. Jürgen Kreyling, Sprecher des SFB. 

Ministerin Martin gewann darüber hinaus einen Eindruck von der Arbeit des Greifswald Moor Centrum (GMC). Es versteht sich als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis in Moorfragen lokal und weltweit. Mit etwa 150 Moorkundigen am Standort Greifswald, von denen viele am SFB beteiligt sind, verbindet diese strategische Kooperation zwischen Universität Greifswald, Succow Stiftung und dem Institut für Nachhaltige Entwicklung der Naturräume der Erde (DUENE e.V.) die unterschiedliche Expertise in Bezug auf Moore. Dazu gehören die weltweit größte Datenbank „Global Peatland Database“ zu Verbreitung und Zustand der Moore oder auch die Umsetzung von Paludikulturprojekten. 

An der Succow Stiftung konnte sich Ministerin Martin ein Bild machen, wie Biomasse aus Paludikulturen in klimafreundlichen Produkten aufgenommen und in industrielle Fertigung integriert werden kann. Beispielprodukte dafür sind Versand- und Transportkartons aus Rohrglanzgras – einem nachwachsenden Rohstoff aus Paludikultur. Entstanden sind diese in einer freiwilligen Nachfrageallianz großer Unternehmen, die damit zu Moor- und Klimaschutz beitragen wollen. 

Die Greifswalder Moorbibliothek wurde Ministerin Martin ebenfalls präsentiert. Die Spezialsammlung rund um Moor ist kürzlich in den ehemaligen Hörsaal der „Alten Chemie“ der Universität Greifswald eingezogen. Im denkmalgeschützten Saal stehen heute 50.000 Bücher unterschiedlichster Genres und Sprachen. Aus dem Bestand präsentierte Prof. Dr. Hans Joosten Ministerin Martin Bücher, die Bezug zur Biografie von Frau Martin hatte, wie beispielsweise ihre Studienzeit einer Region in den USA, die unweit zentraler Moore liegt. „Sie haben sehr gut über mich recherchiert“, freute sich Wissenschaftsministerin Bettina Martin.

Zum Abschluss sagte sie: „Es ist unser gemeinsames Ziel, das Greifswald Moor Centrum langfristig aufzustellen. Dafür ist es gelungen, die Moorforschung im Koalitionsvertrag auf Bundesebene fest zu verankern. Auf dieser Grundlage ist die Landesregierung nun auch im Gespräch mit der Bundesregierung über die Etablierung einer außeruniversitären Forschungseinrichtung in Greifswald. Das ist noch ein eher langer Weg, aber ich bin sehr optimistisch, dass die erfolgreiche Weiterentwicklung dieses einzigartigen Moor Centrums gelingen wird. Die weitere Erforschung und der Erhalt der Moore sind eine wichtige Komponente bei der Bewältigung des Klimawandels.“

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