Studierende der Kunstgeschichte gehen auf große Exkursion – digital!

Exkursionen sind fester Bestandteil des Kunstgeschichtsstudiums – Kunstwerke und Architektur wollen im Original betrachtet und in ihrem räumlichen Kontext analysiert werden. Aufgrund der Pandemie musste zwar auf das Reisen verzichtet werden, doch die sechstägige Exkursion „Künstlerische Fotografie – Sammeln, Kuratieren, Ausstellen“ konnte vom 08.02.2021 bis 13.02.2021 digital durchgeführt werden.

Beschreibung:

Exkursionen sind intensive Lehrerfahrungen, die von der Gruppendynamik, der Kunstbetrachtung vor dem Original und dem Austausch untereinander und mit externen Expert*innen geprägt sind. Um dieser Intensität auch in digitaler Form nah zu kommen, setzten wir auf ein hybrides Format, welches die einzelnen Exkursionstage mit festen Terminen und frei einteilbaren Elementen strukturierten:

  • Die vorgeschriebenen Referate wurden nicht mündlich gehalten, sondern asynchron als Essay, Video oder Podcast auf einem gemeinsamen Padlet hochgeladen und verschiedenen Themen und Tagen zugeordnet. So konnten die Teilnehmer*innen selbst entscheiden, wann und wie sie sich die Inhalte aneignen.

  • Einmal bis zweimal am Tag trafen wir uns auf BigBlueButton zu einem Expert*innengespräch, welches von Studierenden moderiert wurde. Diese sechs Expert*innen erzählten aus ihrem Arbeitsalltag in einer Galerie, als Kuratorin oder Fotograf*in.

  • Am Abend trafen sich die Exkursionsteilnehmer*innen zu einem gemeinsamen digitalen Abendessen wieder auf BigBlueButton, um die Referate und Gespräche des zurückliegenden Tages zu besprechen und diesen informell ausklingen zu lassen. Diese Gespräche wurden von den Themen und Interessen der Studierenden geleitet, so dass beispielsweise auch Aspekte wie eigene Praktikumserfahrungen, Berufswünsche und damit verbundene Zukunftsaussichten und -ängste angesprochen wurden.

  • Um die fehlende Betrachtung von Originalen in Museen und Galerien zumindest im Ansatz zu ersetzen, waren die Studierenden angehalten, die Online-Sammlungen einiger musealer Institutionen nach einer künstlerischen Fotografie zu durchsuchen und in einer Werkanalyse ihren Mitstudierenden vorzustellen. So entstand ein Exkursionskatalog, der den Studierenden die Möglichkeit geben soll, neue Kunstwerke zu entdecken – fast wie in einer Ausstellung.

 

Die Studierenden haben sich der Herausforderung, einen Essay zu schreiben, einen Podcast oder ein Video zu erstellen, mit viel Engagement gestellt. Auf dem gemeinsamen Padlet wurde aktiv auf die Referate der Mitstudierenden reagiert, zum Beispiel durch Likes und/oder Kommentare. Dank der Bereitschaft der Expert*innen, uns einen tiefen Einblick in ihre Arbeit und ihren persönlichen Werdegang zu geben und uns dabei auf Augenhöhe zu begegnen, waren diese zweistündigen Gespräche die Highlights der Exkursion. In ihren Abschlussberichten war sich die überwiegende Mehrzahl der Studierenden einig, dass zwar die realen Museumsbesuche fehlten, die digitale Exkursion in dieser Form jedoch trotzdem einen bleibenden Eindruck hinterlässt.