Was ist Lernen?

Lernen meint den Aufbau und Erwerb von sprachlichem und nichtsprachlichem Wissen und Wissensstrukturen sowie alle begleitenden Prozesse, die der*die Lernende zum Wissenserwerb und zur Wissensmodifikation ausüben und aufrechterhalten muss. Lernen als solches ist nicht direkt beobachtbar. Somit kann Lernen nur als Resultat des Lernprozesses wahrgenommen werden, zum Beispiel in Form von Veränderungen des Verhaltens eines Individuums.

Lernen passiert sowohl ungewollt bzw. nebenbei als auch gezielt. Gezieltes bzw. absichtsvolles Lernverhalten ist für den Erwerb von Prüfungsstoff sehr bedeutsam.

Für Sie und Ihren Lernprozess ist es besonders relevant, dass das Lernen sich nicht nur auf den Moment bezieht, in welchem Sie vor Ihren Büchern und Heftern sitzen, sondern dass auch die Prozesse zur Überwachung Ihres Lernens, die Gestaltung der Lernumgebung, die Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit und Konzentration, Ihr Zeitmanagement usw. zum Lernen dazugehören. Diese Faktoren können Sie ebenfalls justieren, um einen größeren Lernerfolg zu erzielen (siehe auch Lernstrategien).

Das absichtsvolle Lernen, wie beispielsweise in Vorbereitung auf eine Prüfung, gelingt dann am besten, wenn Sie eine Reihe von Voraussetzungen und Umgebungsfaktoren beachten. Man lernt zum Beispiel am besten, wenn man emotional ausgeglichen ist; Frischverliebte oder Frischgetrennte sind so von ihren Emotionen beansprucht, dass eine Konzentration auf den Lernstoff nur schwer möglich sein wird. Aber auch Schicksalsschläge können einen aus der Bahn werfen. Hier gilt es, den Emotionen genügend Raum zu lassen, sich auszusprechen und dann alles während des Lernprozesses in irgendeiner Form beiseite zu schieben. Sollte dies nicht möglich sein, und so etwas ist durchaus verständlich und menschlich, dann besprechen Sie Ihre Möglichkeiten mit dem Prüfungsamt (siehe dazu auch Modul: Hilfe und Unterstützung).

Neben der emotionalen Ausgeglichenheit ist ein weiterer wichtiger Faktor, dass Sie das Lernen am Tag nicht ewig ausdehnen können. Sechs Stunden reine Lernzeit, also die Zeit, die Sie ausschließlich mit dem Lernstoff verbringen, sind im Grunde das Maximum, was ein Durchschnittsgehirn am Tag leisten kann.