Was sind ECTS-Points?

Das ist eine absolut berechtigte Frage!

Fangen wir mit dieser kryptischen Abkürzung ECTS an. ECTS steht für European Credit Transfer System. Im Zuge der Bologna-Reform schlossen sich die Universitäten Europas diesem System an. Der Gedanke dahinter war: Egal, wo in Europa man studiert, die Leistungen, die man in seinem Studienfach erwirbt, sollen mit denen in anderen Städten und Ländern Europas vergleichbar und somit ein problemloser Wechsel zwischen den Universitäten möglich sein.

Dabei entspricht ein ECTS-Point in etwa 25 bis 30 geleisteten Arbeitsstunden und ist folglich eine Maßeinheit für die erwartete studentische Arbeitsbelastung bzw. den „Workload“. Pro Modul, welches häufig aus einem Seminar und einer Vorlesung besteht, kann man sich in der Regel 5 ECTS-Points verdienen – das entspricht 125 bis 180 Arbeitsstunden und bezieht sich sowohl auf die Anwesenheit in den Lehrveranstaltungen sowie die Vor- und Nachbereitungszeit dieser als auch auf die Prüfungsvorbereitung für dieses Modul. Üblicherweise sollen 30 ECTS-Points pro Semester erreicht werden. Das entspricht dann übrigens 750 bis 900 Arbeitsstunden für ein halbes Jahr und etwa einer regulären 40-Stunden-Arbeitswoche. Ein Bachelor entspricht schließlich 180 bis 240 Points (6 oder 8 Semester), ein Master 60 bis 120 Points (2 oder 4 Semester).

Die ECTS-Points dienen auch als Gewichtungsfaktor zur Berechnung der Durchschnittsnote auf dem Abschlusszeugnis. Damit ist gemeint, dass üblicherweise die in einem Modul erreichte Note mit den ECTS-Punkten des Moduls multipliziert wird. Das bedeutet an einem Beispiel, dass eine 2,0 aus einem mit 12 Punkten versehenen Modul mehr Gewicht hat, als beispielsweise die Note 2,0 aus einem mit 5 Punkten versehenen Modul. In Abhängigkeit von Ihrer Prüfungsordnung können also einzelne Modulnoten auch doppelt oder mehrfach gewichtet werden.

Der Begriff ECTS-Points ist übrigens synonym mit den Begriffen Credit Points (CP) und Leistungspunkten (LP) zu verwenden.