Selbstsicher Präsentieren
Folgende Hinweise können Sie bei einer erfolgreichen Präsentation unterstützen:
Nutzen Sie die Macht der Gedanken!
Die Macht der Gedanken wird Sie bei Ihrem Vortrag unterstützen. Visualisieren Sie in den Tagen – besser noch Wochen – vor dem Vortrag, wie Sie diesen souverän meistern werden. Überlegen Sie, wie Sie vor Ihren Kommiliton*innen stehen, nämlich selbstsicher und mit einem Lächeln auf den Lippen. Stellen Sie sich vor, wie Sie offensiv auf Fragen reagieren und visualisieren Sie, wie Sie sich nach dem Vortrag fühlen werden. Diese gedanklichen Bilder beanspruchen nur fünf Minuten am Tag und sind ein wirkungsvolles Mittel, um erfolgreich zu sein. Sie können sich z.B. in einer kleinen Pause am Tag auf Ihren Balkon setzen und sich Ihren Erfolg deutlich ausmalen, Sie können dies aber auch bei einem Spaziergang tun, so wie es sich eben ergibt. Wichtig ist, dass Sie es mehrere Male tun und bestenfalls täglich darauf zurückkommen.
Machen Sie einen Plan!
Positive Gedanken allein reichen selbstverständlich nicht aus. Sie sollten – sobald Sie erfahren haben, wann und wo der Vortrag stattfinden soll – einen genauen Plan erarbeiten, damit Sie rechtzeitig fertig werden. Ausgehend vom Vortragstermin müssen Sie Zeit zur Recherche des Themas, zum Üben des Referats, zum Erstellen der Präsentation sowie gegebenenfalls zum Erstellen von Handouts für die Zuhörer*innen einplanen. Halten Sie außerdem Termine für die Absprache mit Ihrer*m Dozent*in in Ihrem Kalender frei. Integrieren Sie auch Pufferzeiten, falls doch einmal etwas dazwischenkommt. Für die ersten Vorträge werden Sie deutlich mehr Zeit benötigen. Je mehr Routine Sie erworben haben, desto leichter und schneller wird Ihnen die Arbeit von der Hand gehen.
Auf den Inhalt kommt es an!
Mit einem inhaltlich gut recherchierten Vortrag werden Sie am meisten punkten können. Wenn Sie sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben, werden Sie zudem sicher auf die Fragen der Kommiliton*innen und der Dozent*innen antworten können. Das bedeutet natürlich Arbeit! Damit Sie sich dabei nicht verzetteln, besprechen Sie vorab mit Ihren Dozierenden, worauf genau Sie sich im Vortrag konzentrieren sollten (siehe dazu auch Unikette).
Beim Erarbeiten des Vortrages sollten Sie zunächst eine Struktur erstellen. Der rote Faden muss dabei auch Ihren Zuhörenden klar werden. Machen Sie sich bewusst, was Ihre Zuhörer*innen am Ende des Referats wirklich abspeichern sollen – diese sogenannte Take-Home-Message müssen Sie klar herausstellen. Angepasst an das Vorwissen der Zuhörer*innen sollte der Vortrag so knapp und prägnant wie möglich sein. Dazu gehört Kompliziertes zu vereinfachen. Das geht aber natürlich nur, wenn Sie das Thema selbst durchdrungen haben. Es empfiehlt sich außerdem, eher kurze und einfache Hauptsätze zu verwenden und mehr Verben als Substantive zu benutzen. Ja, Sie sind an der Uni, aber das bedeutet nicht zwingend, dass man sich die ganze Zeit geschwollen, kompliziert und mit Fachworten überfrachtet ausdrücken muss. Das bewirkt im Grunde genommen nur, dass Zuhörende eben nicht mehr zuhören und keine neuen Informationen durch Ihren Vortrag lernen können. Und das wollen Sie ja nicht. Arbeiten Sie zusätzlich mit erklärenden und ergänzenden Bildern und Grafiken.
Weitere wichtige Fragen, die es vorab zu klären gilt:
- Wer ist meine Zielgruppe?
- Wie groß ist mein Publikum?
- Welche Vorkenntnisse haben die Zuhörenden?
- Wie lang soll/darf der Vortrag sein? (45 Minuten sollte das Maximum sein.)
- Welche Materialien/Medien stehen zur Verfügung?
Den Vortrag beginnen
Um die Zuhörenden von Beginn an zu fesseln, ist ein Aufmerksamkeit erweckender Einstieg empfehlenswert. Bewährt haben sich dabei folgende Methoden:
- Einstieg mit einer Frage. Das ist eine super Idee, um dem Vortrag Struktur zu verleihen. Hier kann man nämlich die Frage zum Schluss des Vortrags beantworten oder wieder aufgreifen und somit den Kreis schließen.
- Einstieg mit einer Provokation. Wenn es sich bei dem Thema anbietet, ist es eine gute Möglichkeit, um die Zuhörenden wieder aufzuwecken. Dies empfiehlt sich vor allem, wenn man beispielsweise der vierte Redner ist und die Zuhörenden schon nicht mehr ganz dabei sind.
- Einstieg mit einem Vergleich. Dies ist ein klassischer Einstieg und unterstützt die Zuhörenden, dabei in Bildern zu denken und sich einzuprägen, worum es geht.
- Einstieg mit einer Geschichte. Diese kann einen persönlichen Bezug haben oder von einer berühmten Persönlichkeit handeln. Je nachdem, wie es passt. Einen Vortrag so zu beginnen ist eine sehr gute Option, um die Zuhörenden zu fesseln. Geschichten hören wir Menschen nämlich von Kindesbeinen an unglaublich gern.
Üben, Üben, Üben
Es wird dringend empfohlen, den Vortrag vor dem eigentlichen Präsentationstermin mehrfach durchzusprechen. Normalerweise üben Sie erst einzelne Teile nacheinander, bevor Sie den Vortrag im Gesamten vortragen. Im Prinzip läuft das ähnlich ab wie damals in der Schule, als Sie Gedichte auswendig lernen mussten. Je öfter Sie den Vortrag vorher üben, desto weniger wahrscheinlich werden Sie beim eigentlichen Termin ins Stocken geraten, denn Sie kennen die Folienreihenfolge (wenn Sie mit einer PowerPoint-Präsentation arbeiten) und könnten im Falle dessen, dass die Technik ausfällt, den Vortrag auch ohne technische Unterstützung halten. Besonders hilfreich wäre es, wenn Sie Ihren Übungsvortrag aufnehmen und sich das Video anschließend anschauen. Danach können Sie analysieren, was Sie gut gemacht haben und wo Sie sich noch verbessern könnten. Ein besseres und detaillierteres Feedback als von einer Videoaufnahme werden Sie nicht bekommen. Allerdings erfordert dies auch ein bisschen Mut. Sind Sie mutig genug? ;)
Technik und Materialien
Üblicherweise werden an der Uni Vorträge mit PowerPoint-Präsentationen unterstützt. Selbstverständlich können Sie auch mit Flipcharts und Tafeln arbeiten. Dies ist aber nur dann eine gute Idee, wenn Sie sehr leserlich schreiben und die Zuhörenden aus der letzten Reihe immer noch Ihre Aufzeichnungen lesen können.
Nutzen Sie PowerPoint, dann beachten Sie Folgendes:
- Behalten Sie die Größenvorgaben des Programms bei. Das bedeutet, so wenig Text wie möglich und so viel Text wie nötig auf eine Folie zu packen.
- Nutzen Sie eher Stichworte als ganze Sätze.
- Versuchen Sie, die Faustregel – drei Minuten pro Folie – einzuhalten.
- Die PowerPoint-Präsentation darf Ihnen nicht die Show stehlen!
- In der Greifswalder Universität sind die meisten Seminarräume mit Technik ausgestattet, sodass Sie nur einen Stick mitbringen müssen. Das sollten Sie jedoch vorher checken. Im Zweifel gilt: Doppelt hält besser und Sie bringen noch Ihren eigenen Laptop mit (falls Sie einen besitzen). Wenn Sie Ihren eigenen Laptop verwendeen, empfiehlt sich ein Präsentationsprofil. Es muss ja nicht gleich jeder einen Überblick über Ihren Desktop und Ihre Hintergrundbilder haben.
Beim Vortrag selbst
Der große Tag ist nun gekommen. Sie haben sich schick gemacht und fühlen sich wohl in Ihrem Outfit. Eine Flasche Wasser steht bereit. Trinken Sie ruhig einen Schluck, falls Sie einen trockenen Mund bekommen, das verschafft Ihnen eine kurze Pause.
Möglicherweise sind Sie etwas aufgeregt. Das ist gut, atmen Sie bewusst mehrfach ein und aus und nutzen Sie diese Energie für einen mitreißenden Vortrag (siehe auch unser Video für eine Entspannungstechnik vor Prüfungen).
Halten Sie Blickkontakt mit den Zuhörer*innen, lassen Sie Ihren Blick immer wieder durch den Raum schweifen und machen Sie dem Publikum somit klar, dass es für Sie äußerst wichtig ist und dass die Anwesenden aufmerksam sind.
Wenn Sie selbstsicher genug sind, nutzen Sie den gesamten Raum. Bewegen Sie sich und stehen Sie nicht ausschließlich vorne bei Ihren Notizen.
Achten Sie auf Sprechpausen. Im Idealfall haben Sie sie in Ihren Notizen notiert.
Übrigens: Schnell sprechen ist nicht schlimm, wenn Sie dabei deutlich sprechen und Pausen machen.
Extra-Tipp: Melden Sie sich in einem Debattierclub an (http://www.debattierclub-greifswald.de/)! Hier lernen Sie, sowohl logisch zu argumentieren als auch vor anderen Menschen selbstsicher zu reden. Aber auch der Beitritt zum Greifswalder Studententheater (http://www.stuthe.de/) kann bei eventuellem Lampenfieber helfen.