Seriöse vs. unseriöse Quellen

Okay, dieses Internet ist großartig! Es wird Ihnen unheimlich bei Ihren Recherchen helfen. Es ist insbesondere geeignet, um sich einen Überblick über ein zu recherchierendes Thema zu verschaffen.

Wikipedia ist im Grunde genommen immer eine gute erste Anlaufstelle für ein Grundverständnis des zu recherchierenden Themas. Und wenn man eifrig sucht, finden sich noch eine Reihe weitere spannende und informative Seiten. Diese können Sie jedoch in Ihren Haus- und Abschlussarbeiten nicht oder nur selten zitieren. Und das aus gutem Grund!

Bücher aus der Universitätsbibliothek und noch besser wissenschaftliche Fachartikel aus akademischen Fachzeitschriften sind als Literaturangaben in Ihren Arbeiten deutlich besser geeignet.

Selbstverständlich kann aber auch die Fachliteratur mal daneben liegen oder veraltet sein. Je mehr Sie über ein Thema Bescheid wissen, desto leichter wird es Ihnen fallen, die Perlen herauszupicken. Vertrauen Sie dabei zunächst auf das Urteil Ihrer*s Dozent*in.

Woran können Sie aber nun feststellen, dass eine Quelle aus dem Internet vertrauenswürdig ist und somit ein guter Ausgangspunkt für Ihre Recherchen?

Qualitätskriterien für seriöse Quellen

1. Ist die Quelle relevant?

  • Zunächst sollten Sie immer klären, ob die gefundene Quelle für das zu recherchierende Thema wirklich relevant ist oder aber weit am Thema vorbeischießt und Sie sich somit nur verstricken.

2. Wer ist Urheber*in?

  • Ist die*der Urheber*in klar erkennbar, steht sie*er sozusagen offen zu dem, was sie*er verbreitet? Ist sie eine Fachfrau bzw. er ein Fachmann auf diesem Gebiet? Bei Webseiten lohnt sich immer ein Blick ins Impressum. Sind kein*e Urheber*in bzw. Verantwortliche*r erkennbar, sollten Ihre Alarmglocken schrillen

3. Welche Zielgruppe wird angesprochen und welcher Zweck verfolgt?

  • An wen richten sich die Informationen? Und warum hat die*der Autor*in sie veröffentlicht? Will sie*er möglichst neutral über das Thema informieren, will sie*er Stimmung machen oder sogar etwas verkaufen?
  • Adressaten und der Zweck der Veröffentlichung sagen viel über die Seriosität aus.
  • Webseiten: Gibt es zum Beispiel viel Werbung auf der Seite oder sogar im Artikel selbst? Wenn es Links gibt, wohin führen sie? Stark „eingefärbte“, polemische oder werbende Inhalte sind keine seriösen Quellen.

4. Wie aktuell sind die Informationen?

  • Ein Buch aus den 1970er Jahren oder Internetartikel aus dem Jahr 1999 sind in den meisten Fällen längst überholt.
  • Sofern Sie nicht bewusst zeigen wollen, auf welchem Stand man zu der Zeit war und wie bzw. was man damals dachte, gilt: Finger weg von alten Quellen! Suchen Sie nach möglichst aktuellen Infos.
  • Auch Artikel, die sich zum Beispiel auf Umfragen oder Studien beziehen, die schon mehrere Jahre alt sind, sind mit Vorsicht zu genießen.
  • Und: Schauen Sie auch hier bei Webseiten noch mal genauer hin. Wird die Seite noch aktualisiert bzw. gepflegt? Wenn sie schon sehr lange brach liegt, suchen Sie lieber nach anderen Quellen.

5. Welchen Eindruck haben Sie insgesamt von der Quelle?

  • Wenn ein Text vor Rechtschreibfehlern nur so strotzt, völlig verwirrend strukturiert ist oder eine sehr umgangssprachliche Wortwahl hat, ist er als seriöse Quelle kaum geeignet. Auch Werbung, die sich mit den (Sach-)Informationen vermischt, ist ein schlechtes Zeichen. Vertrauen Sie Ihrem Eindruck – was Ihnen „unprofessionell“ und unseriös vorkommt, ist es in der Regel auch.

6. Sind die Informationen transparent und nachprüfbar?

  • Seriöse Autor*innen werfen nicht einfach mit vermeintlichen Fakten, Zahlen und Daten um sich: Sie machen deutlich kenntlich, woher sie welche Informationen haben.
  • Wie gut nachprüfbar sind also die Informationen in der betreffenden Quelle? Ist angegeben, woher Zahlen und Daten stammen? Sind Zitate klar gekennzeichnet? Oder ist das Ganze eher eine Aneinanderreihung von Behauptungen als von nachprüfbaren Fakten? Wenn eine Quelle eher Meinungen als Fakten wiedergibt, können Sie sie höchstens als „Stimmungsbarometer“ oder Einzelmeinung zitieren.
  • Wenn Sie noch mehr darüber lernen wollen, wie „alternative Fakten“ zu entlarven sind, dann schauen Sie doch mal zum Beispiel bei Mimikama nach – dem Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch.

Viel Spaß beim Recherchieren!