Was ist Stress eigentlich?
„Ich bin gestresst!“, „Heute war ein stressiger Tag!“, „Ich habe total viel Stress!“
So oder so ähnlich haben Sie sich selbst bestimmt auch schon einmal angehört. Ob es sich bei solchen Aussagen aber tatsächlich immer um Stress handelt und wie es eigentlich zur Stressentstehung kommt, erfahren Sie im folgenden Text sowie in diesem Modul.
Stress ist zunächst einmal ein Phänomen, das im Kopf entsteht. Im Grunde genommen bewerten wir Menschen jede Situation in Abhängigkeit davon, ob wir diese bewältigen können oder nicht. Diese Bewertungen laufen sehr zügig und nahezu unbewusst ab. Stufen wir eine Situation als machbar ein, haben wir diese in der Regel schon einmal bewältigt oder verfügen zumindest über die nötigen Kompetenzen, um diese zu meistern. Eine Alternative dazu ist, dass wir wissen, wo wir Unterstützung zur Bewältigung finden können. In diesen Fällen werden wir eher Wohlbefinden oder zumindest keinen Stress verspüren, da wir uns weitestgehend sicher fühlen. Wenn wir allerdings nicht wissen, wie wir eine Situation meistern können, dann werden wir Stress erleben. In der Grafik finden Sie dieses Prinzip noch einmal aufbereitet.
Wichtig zu wissen ist, dass jeder Mensch die gleiche Situation ganz unterschiedlich bewertet. Einschätzungen sind also immer subjektiv und Stressentstehung ist somit individuell unterschiedlich. Möglicherweise bewältigen Sie Situationen im Handumdrehen, die andere in Schweiß ausbrechen lassen und umgekehrt. Wie wir Situationen einschätzen und in welchen Situationen Stress entsteht, ist schließlich von ganz unterschiedlichen Faktoren wie beispielsweise der momentanen Stimmung, früheren Erfahrungen und Persönlichkeitseigenschaften abhängig.
Die wichtigste Information, wenn man sich mit dem Thema Stress auseinandersetzt, ist also ganz klar: Stressentstehung ist individuell unterschiedlich und abhängig von der persönlichen Auffassung über sich selbst und der aktuellen Situation. Wenn Stress abhängig von Ihrer Einschätzung ist, bedeutet das wiederum – und das ist die tolle Nachricht – dass Sie Ihr Stresslevel auch ein gutes Stück selber beeinflussen können.