Das Projekt „Schule machen“ sucht in der Lehrerausbildung in Deutschland in dieser Ausgestaltung seinesgleichen. Es kommt zugleich dem häufig geäußerten Wunsch nach mehr Praxisnähe in der Lehrerausbildung entgegen. Das Projekt ist der Weg zu einem ganzheitlichen Ansatz in der Lehrerbildung.
Die Studierenden bereiten sich zurzeit in Seminaren gekoppelt mit schulpraktischen Übungen in den Fächern Deutsch, Geschichte und Englisch sowie in mindestens einem Seminar am Lehrstuhl für Schulpädagogik auf die Herausforderungen der Schulübernahme vor. So können sie sich auf die komplexen Anforderungen angemessen vorbereiten. Unter anderem müssen die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer sich um Schulleiteraufgaben kümmern, die Sozialarbeit und die Pausenaufsicht absichern und mit dem Tablett unterrichten. Alle Studierenden sind außerdem darauf vorbereitet, den Schülern das Forschende Lernen beizubringen.
Während die Studierenden „Schule machen“ und sich selbst in einer aktiven und gestaltenden Rolle erleben, befassen sich die Lehrer der Schule am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Greifswald mit den Themen digitales Lernen und selbstbestimmtes Lernen.
Studentin Juliane Stockmann (Englisch und Geschichte Lehramt Gymnasium)
„Ich sehe das Projekt als Chance, sich zu einem `frühen` Zeitpunkt in besonderer Weise mit meinem späteren Beruf auseinanderzusetzen, aber vor allem Schule jenseits bestehender Traditionen mit innovativen Lernkonzepten auszufüllen und 100 Prozent Verantwortung zu übernehmen.“
Student Tom Erdmann (Englisch und Geschichte Lehramt Gymnasium)
„Ich möchte Schulalltag weitab von den Erfahrungen meiner Schulzeit gewinnen. Es geht mir um Verantwortung und Mut etwas Neues zu probieren. Mit dem Projekt verbinde ich die Hoffnung auf neue Perspektiven zu meinem zukünftigen Beruf.“
Projektleiterin Dr. Sabine Schweder (Lehrstuhl für Schulpädagogik an der Universität Greifswald)
„Wir wissen das Vertrauen der Lehrerinnen und Lehrer, aber vor allem des Schulleiters Bernd Leu zu schätzen. Er lässt zu, dass sein Schreibtisch zu einem vorübergehenden Arbeitsplatz von Studierenden wird. Die müssen sich darüber hinaus in allen Rollen, die eine Schule zu bieten hat, beweisen. Mit dem Aufschließen der Schultüren starten nicht nur die Neuenkirchener Schülerinnen und Schüler in neue Erfahrungen, sondern vor allem unsere Studierenden. Innovative Lernkonzepte gehen an die Startlinie. Somit bietet sich ein einmaliger Proberaum für neue Ideen zur Unterrichtsgestaltung. Wir gehen davon aus, dass Schule mehr ist als Unterricht. Das Projekt möchte Schule als eine komplexe Gestaltungsaufgabe begreifbarer machen.“
Ansprechpartnerin an der Universität Greifswald
Sabine Schweder (Dipl.-Pädagogin)
Institut für Erziehungswissenschaft
Lehrstuhl für Schulpädagogik
Franz-Mehring-Straße 47, 17489 Greifswal
Telefon 03834 86-1152 (über Pressestelle)
sabine.schwederuni-greifswaldde