Der Tag des offenen Denkmals der Stiftung Denkmalschutz ist eine große, in ganz Deutschland stattfindende Kulturveranstaltung. Das diesjährige Motto „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“ inspirierte Mitarbeitende der Universität Greifswald zu einem Veranstaltungsprogramm, das Bauten und Kulturgüter aus dem 19. und 20. Jahrhundert mit wechselhafter Geschichte in den Fokus rückt. Neben den Standorten in der Greifswalder Innenstadt, werden auch herausragende Objekte in Kloster auf Hiddensee näher beleuchtet. Insgesamt zählt die Universität Greifswald 71 Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen. Sieben weitere Gebäude gehören zum Denkmalbereich Altstadt. Das historische Stadtbild von Greifswald prägen diese zahlreichen Gebäude. Bei Sanierungen arbeitet die Universität Hand in Hand mit dem Landesamt für Kultur- und Denkmalschutz Mecklenburg-Vorpommern sowie dem Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamt Greifswald, um die Denkmäler zu erhalten und die neuen Nutzungsanforderungen umsetzen zu können.
Die Angebote der Universität Greifswald am Tag des offenen Denkmals im Überblick:
Alte Universitätsbibliothek – ein wertvoller Martin-Gropius-Bau
Die Alte Universitätsbibliothek ist eine der ersten Magazinbibliotheken Deutschlands und das erste eigenständige Bibliotheksgebäude der Universität Greifswald. Entworfen von Martin Gropius und Heino Schmieden in Form der italienischen Renaissance, wurde der dreigeschossige Backsteinbau 1880–82 errichtet, ursprünglich mit drei zu sieben Fensterachsen. Hohe Rundbogenfenster mit profilierten Bögen darüber geben der Fassade das Gesicht.
Es werden zwei Führungen von 60 Minuten angeboten (11:00 Uhr und 12:30). Wegen begrenzter Teilnehmerzahl wird um Voranmeldung gebeten: https://terminplaner6.dfn.de/de/b/cced4217cee46e09ca05f89ae3146e11-1362336, Beginn am Haupteingang des Gebäudes, Rubenowstraße 4.
Historische Gewächshäuser
Die historischen Gewächshäuser des Botanischen Gartens beherbergen seit ihrem Bau in den Jahren 1884–1886 eine teils ebenso alte Pflanzensammlung, die der universitären Lehre und Forschung dient. Auf einer Führung sowohl durch die denkmalgeschützte Freilandanlage und die historischen Gewächshäuser mit Ingrid Handt und Thoralf Weiß werden die fragilen pflanzlichen und baulichen Schätze des Gartens vorgestellt. Täglicher Einsatz durch Generationen von Gärtner*innen haben sowohl Inhalt wie auch die Hülle der Gewächshäuser zu einem besonderen Ort werden lassen.
Botanischer Garten, Eingang Münterstraße 2, um 14:00 Uhr
Zeugen aus Gips – vom Erneuern, Vernichten und Verzichten
Die Sammlungen der Kustodie verwahren eine beträchtliche Zahl von Gipsfragmenten verschiedener Herkünfte. Darunter sind Überreste wilhelminischer Baudekorationen aus dem Hauptgebäude und Stücke der verlorengegangenen Abgusssammlung antiker Bildwerke. Aber auch einige Werke der verschwundenen Kunstsammlung der Jugendstilvilla Lietzenburg auf Hiddensee, die jahrzehntelang als Ferienheim der Universität diente, existieren noch. Im Vortrag vor Originalen gibt Universitätskustos Dr. Thilo Habel überraschende Einblicke in die Geschichte von Wertschätzung und Verdammen im 20. Jahrhundert.
Konzilsaal der Universität, Domstraße 11, Eingang 3, um 11:00 Uhr, Dauer 45 Minuten
Von Armleuchteralgen und Biberschwänzen – 100 Jahre Doktorandenhaus
Die Universität Greifswald gründete 1930 auf Hiddensee eine der ersten ökologischen Forschungseinrichtungen Deutschlands. Die Forschung und Lehre begannen in einem angekauften Sommerhaus. Es wurde von dem Berliner Architekten Max Taut entworfen und 1925 erbaut. Weitere Gebäude kamen hinzu, wie 1934 das Kurshaus, ein Seminarhaus für universitäre Lehre. Anlässlich des 100. Jahrestages des Doktorandenhauses präsentiert die Universität Greifswald die Gebäude am Tag des offenen Denkmals. Dr. Elisabeth Heigl, Leiterin des Universitätsarchivs Greifswald, und Prof. Dr. Irmgard Blindow, langjährige Leiterin der Biologischen Station, werden in einem gemeinsamen Vortrag die denkmalgeschützten Gebäude sowie die Entwicklung der Biologischen Station Hiddensee vorstellen. Ferner ist ein Austausch mit Doktorand*innen und Mitarbeitenden der Universität Greifswald möglich.
Biologische Station / Tagungsstätte Hiddensee, Kirchweg 9a, 18565 Insel Hiddensee OT Kloster, 11 und 14 Uhr
Ansprechpartnerin an der Universität Greifswald
Dr. Elisabeth Böker
Pressesprecherin & Leitung Hochschulkommunikation
Domstraße 11, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 1150
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