Kulturphilosophie der Natur

Internationale Fachtagung

Besitzt der Mensch einen prioritären Platz in der Natur? Schließen Natur und Kultur einander aus? Oder ist diese Trennung eine kritisch zu hinterfragende Fiktion? Die Tagung thematisiert das Verhältnis von Natur und Kultur einerseits in einer historischen Perspektive auf die Kulturphilosophie, andererseits im Hinblick auf aktuelle Debatten rund um eine „posthumanistische“ Dezentrierung des Menschen.

In den Sozial- und Kulturwissenschaften ist ein zunehmendes Interesse an der Natur festzustellen, das häufig ökologisch motiviert ist und ‚den‘ westlichen Natur-Kultur-Dualismus zu überwinden versucht. Die historische Relativierung der Natur-Kultur-Differenz (z.B. bei Bruno Latour und Philippe Descola) soll dabei auch ein anderes Verhältnis von Menschen und nicht-menschlichen Wesen begründen. Unter dem Schlagwort „Posthumanismus“ (z.B. Rosi Braidotti, Donna Haraway) wird schließlich eine radikale Abkehr vom anthropozentrischen Denken gefordert.

Diese Diskussion betrifft einen systematischen Kern jeder kulturphilosophischen Reflexion, da sie sich seit jeher auf den Begriff der Natur bezieht. Trotzdem ist die Rolle der Natur innerhalb der Kulturphilosophie bisher wenig systematisch aufgearbeitet worden. Dazu soll die Tagung einen Beitrag leisten. In historisch orientierten Beiträgen werden einerseits verschiedene Naturverständnisse in klassischen kulturphilosophischen Ansätzen (z.B. bei Herder, Dilthey, Simmel, Cassirer) herausgearbeitet. Andererseits soll aus kulturphilosophischer Perspektive auf die Herausforderungen reagiert werden, die sich durch aktuelle Überlegungen zum Posthumanismus und seinen anthropologischen Konsequenzen sowie zur politischen Ökologie und nicht zuletzt im Forschungsfeld der Ästhetik für eine philosophische Reflexion der Natur-Kultur-Unterscheidung stellen.

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