Greifswalder Koeppen-Archiv verleiht Teile des „Koeppen-Nachlasses“ an Züricher Ausstellung

Prof. Dr. Eckhard Schuhmacher & Andrea Werner
Prof. Dr. Eckhard Schuhmacher & Andrea Werner im Koeppen-Archiv Greifswald Foto: Till Junker
Handschriftliche Notizen Wolfgang Koeppens
Handschriftliche Notizen Wolfgang Koeppens Foto: Till Junker

Die Ausstellung unternimmt den Versuch, den „furor poeticus“, die Inspiration, als Ausgangspunkt der künstlerischen Kreativität anschaulich zu machen. Dabei werden durchaus unterschiedliche Phänomene in den Blick genommen: „Von der Schreibblockade bis zum ungehemmten Schreibfluss, von Drogenprotokollen bis zu minutiösen Arbeitsplänen, von Schreibexperimenten bis zur schieren Graphomanie – die Entstehung literarischer Texte ist vielseitig und oft aussergewöhnlich“ (Flyer zur Ausstellung). Außergewöhnlich ist auch die komplizierte Entstehungsgeschichte von Koeppens Prosatext „Jugend“, der nach verschiedenen Schreibanfängen und Abbrüchen, die Jahre, sogar Jahrzehnte zurückreichen, endlich 1976 als schmaler Prosaband erschien. Letztlich blieb er jedoch ein Fragment.  

In Vorbereitung der literarischen Ausstellung wurde Dr. Magnus Wieland, Mitarbeiter des Schweizerischen Literaturarchivs in Bern, über die digitale „Textgenetische Edition“ von Wolfgang Koeppens Jugend aufmerksam. Etwa 1.500 Typoskriptseiten können diesem Prosatext zugeordnet werden.

So steht am Beginn der Ausstellung, die vor allem intensive Schreibphasen in den Blick nimmt, das Gegenbild der Schreibblockade, für die Koeppens mehrfach wiederholter Anfangssatz: „Meine Mutter fürchtete die Schlangen“, geradezu paradigmatisch erscheint. Dieser Satz, dessen vielfache Wiederholung ebenso etwas Rauschhaftes hat, lässt Koeppen das eigene Schreiben immer wieder reflektieren.

Bis zum 7. Mai 2017 sind die Original-Leihgaben des Koeppen-Archives Greifswald am Anfang der, laut Presseurteil, „wunderbaren Ausstellung“ im Literaturmuseum Strauhof in Zürich zu sehen. Die Digitalisate können in der „Textgenetischen Edition“ von Jugend (www.koeppen-jugend.de) unter der Dokument-ID MID355-M015-001-001; MID 355-M001-064; MID 355-M009-006; MID 355-M012-035 und MID 355-M018-001 aufgerufen und im Textzusammenhang betrachtet werden.

Weitere Informationen
Kurz-URL: https://is.gd/YKCHSZ
Medieninfo als PDF

Ansprechpartner an der Universität
Andrea Wernert
Wolfgang-Koeppen-Archiv der Universität Greifswald
Bahnhofstraße 4
17489 Greifswald
Telefon: 03834 420 3428
www.uni-greifswald.de/koeppenarchiv

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