Wiedervernässung von Mooren – Internationale Konferenz an der Universität Rostock

Ein Beispiel für Paludikultur: Bei Greifswald werden wiedervernässte Flächen als Weide genutzt. – Foto: Franziska Schmacka
Ein Beispiel für Paludikultur: Bei Greifswald werden wiedervernässte Flächen als Weide genutzt. – Foto: Franziska Schmacka

Dass eine Wiedervernässung der Moore einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, darüber ist sich die Fachwelt einig. Eine Wiedervernässung senkt die Freisetzung schädlicher Treibhausgase. Dabei gehen jedoch ehemals trockengelegte landwirtschaftliche Nutzflächen verloren.

Bei der Tagung soll insbesondere die Frage geklärt werden, wie Wiedervernässung land- und forstwirtschaftlicher Moorflächen mit fortgesetzter wirtschaftlicher Nutzung kombiniert werden kann. Neueste Erkenntnisse über die bei der Wiedervernässung ablaufenden Prozesse in Boden, Wasser und Luft werden von Wissenschaftlern und Anwendern vorgestellt und zusammengebracht, die an natürlichen, künstlich entwässerten oder wiedervernässten Mooren arbeiten.

Moore bedecken in Mecklenburg-Vorpommern 13 Prozent der Landfläche und können, abhängig vom Wasser- und Landmanagement, erheblich zum Klima- und Gewässerschutz beitragen. Wird ihr Kohlenstoffspeicher, der Torf, entwässert, kommt es zur Umwandlung in schädliche Treibhausgase. In Mecklenburg-Vorpommern stammt derzeit ein Drittel der gesamten Treibhausgasemissionen aus entwässerten Mooren. Daher haben sie eine herausragende Bedeutung für die zukünftige Senkung der Treibhausgasemissionen.

Seit 2000 wurden im Land großflächig Wiedervernässungen umgesetzt, die schon einen erheblichen Beitrag leisten und für die Wissenschaft besonders wertvolle Forschungsflächen sind. Neue, innovative Praxisbeispiele von Wiedervernässung und „nasser“ Landnutzung, beispielsweise Nasswiesen zur Heugewinnung oder Wärmeerzeugung, Nassweiden mit Wasserbüffeln oder Schilf- und Rohrkolbenanbau zeigen, dass wiedervernässte Flächen auch wirtschaftlich genutzt werden können.

Klimaschutz auf Mooren funktioniert also. Angesichts der Klimakrise müssen jedoch in noch viel mehr Moorflächen die ursprünglichen, nassen Verhältnisse wiederhergestellt werden. Grundlage für eine optimale Wiedervernässung und Landnutzung ist das Verständnis der biogeochemischen und ökologischen Eigenschaften dieser neuen Ökosysteme. Deren Erforschung widmet sich derzeit das durch das Exzellenzforschungsprogramm des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit fünf Millionen Euro geförderte vierjährige Verbundforschungsprojekt WETSCAPES  (abgeleitet aus „wet“ und „landscapes“). Das Projekt wird an den Universitäten Greifswald, Partner im Greifswald Moor Centrum, und Rostock durchgeführt und veranstaltet die WETSCAPES-Konferenz.


Weitere Informationen
www.wetscapes.uni-rostock.de
www.moorwissen.de


Ansprechpartnerinnen

Dr. Franziska Schmacka
Grünland- und Futterbauwissenschaften
Universität Rostock
Telefon  +49 381 4983145
franziska.schmackauni-rostockde

Dr. Franziska Tanneberger
Institut für Botanik und Landschaftsökologie
Universität Greifswald, Partner im Greifswald Moor Centrum
Telefon +49 3834 420 4137
tanneuni-greifswaldde

 

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