Greifswald goes International

Henrike Knacke

Profilfoto HK - Foto: Henrike Knacke

 

Studium in Greifswald

Humanmedizin (Staatsexamen)


Aktivität im Ausland

Praktisches Jahr Chirurgie an der University of Iowa(USA)
Ein Monat sub-internship pediatric surgery und ein Monat advanced elective colorectal surgery


Zeitraum

Januar – März 2018


Wieso ich ins Ausland gegangen bin?

Um meinen medizinischen Horizont zu erweitern. Ich war neugierig, ein anderes Gesundheitssystem und Arbeitsumfeld kennenzulernen und wollte natürlich auch meine medizinische Fachsprache auf Englisch verbessern.
Das PJ bietet eine sehr gute Gelegenheit, den medizinischen Horizont zu erweitern:  die englische Sprache, das fremde Gesundheitssystem, die Arbeitsmoral der amerikanischen Ärzte, das amerikanische Medizinstudium,… – es gibt viele Gründe, die mich an unsere Partneruni in Iowa City, Midwester US, zogen."

Meine Erfahrungen aus dem praktischen Jahr

Flur - Foto: Henrike Knacke
Händewaschen - Foto: Henrike Knacke

Ich bin in Amerika, Iowa an der Partneruni/Carver College of Medicine - University of Iowa. Ich habe hier 2 Monate meines Pjs in der Chirurgie absolviert, die letzte Woche ist schon angebrochen und die Zeit wie im Flug vergangen. Ich war den ersten Monat in der Pediatric Surgery, im niegelnagelneuen Stead Family Children's Hospital, super modern und spezialisiert! Ich habe unfassbar viel gelernt und bei spannenden Fällen im OP assistiert. Die zweite Hälfte verbringe ich in der Colorectal Surgery, hier sehe ich vor allem erwachsene Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen und Krebs, auch das ist sehr interessant, da ich mich für Gastroenterologie interessiere.

Die Arbeitszeiten sind sehr gewöhnungsbedürftig, meistens fange ich morgens um 5.00 an und verbringe fast den ganzen Tag in der Klinik (bis 17.00/18.00 Uhr).

Das amerikanische Gesundheitssystem hat sehr strenge Zulassungsbeschränkungen für internationale Ärzte. Über die Partnerschaft (Universität Greifswald & Carver College of Medicine Iowa City) bot sich mir die einmalige Gelegenheit (zu guten finanziellen Bedingungen) amerikanische Krankenhausluft zu schnuppern. Nicht nur der direkte Austausch mit Ärzten und Studierenden über die verschiedenen Finanzierungsmodelle in den Gesundheitssystemen ist sehr bereichernd, auch die intensive Betreuung und praxisorientierte Ausbildung sind attraktiv und lehrreich. Mich erwarteten Arbeitszeiten, wie ich sie in Deutschland selten bis nie erlebt habe: sehr frühe Visiten auf den chirurgischen Stationen, gleichzeitig aber auch eine viel engere Einbindung in die Patientenversorgung. In den Ambulanzen hatte ich die Möglichkeit Anamnesen und Untersuchungen komplett auf Englisch durchzuführen.

Man trägt hier ganz andere Kleidung bei der Arbeit, grüne Scrubs darf man auch außerhalb des Krankenhauses tragen, es ist fast als komme man im Pyjama zur Arbeit. Im OP trägt man rote Scrubs. Beim Einwaschen für den OP wird tatsächlich gescrubbt (geschrubbt mit Seife und Bürste), was ich in Deutschland noch nie gesehen habe. Ansonsten trägt man immer Casual Business, niemals Jeans und Turnschuhe zum Studentenkittel, was deutsche Medizinstudenten vor Herausforderungen beim Packen stellen kann. Ich habe schon interessante Gespräche über die verschiedenen Gesundheitssysteme in Amerika und Deutschland geführt und auch einen Vortrag darüber gehalten.

Ein Wochenende habe ich mit Gesine, der anderen deutschen Studentin und einer Amerikanerin, die wir hier kennen gelernt haben, einen Abstecher nach Chicago gemacht und die Stadt erkundet. Der Tapetenwechsel von Kleinstadt zu Großstadt hat richtig Spaß gemacht - die Skyline, die vielen Restaurants, die Parks, Downtown und das Museum of contemporary Art - alles sehr sehenswert!

Ich lebe in AKK - einer riesen Wohngemeinschaft von ca. 20 Studenten. Wir wohnen in einem Haus, jeder hat sein Zimmer, Küche und Bad werden geteilt. Die Küche ist der zentrale Treffpunkt, dort wird immer irgendwas gekocht, politische Themen diskutiert oder Erlebnisse aus dem Krankenhaus ausgetauscht. Meine Mitbewohner haben einen bunten Multi-Kulti Hintergrund, sodass es jedes Mal anders riecht, wenn man in die Küche kommt: nepalesisch, spanisch, vietnamesisch, chinesisch, koreanisch,...

Das Wetter in den ersten Wochen war eisig, und dann ist es immer mal wieder getaut und gefroren. Ich habe den Winter mit dem vielen frischen Puderschnee sehr genossen! Wie ich sehe, bereitet sich Greifswald schon auf meine Rückkehr vor?

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