Formate und Dimensionen forschungsnaher Lehre

Problembasiertes/problemorientiertes Lernen: Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein didaktisches Konzept, das die Studierenden mit einem konkreten, alltagsnahen Fall - dem „Problem“ - konfrontiert. Entlang der gemeinsamen Erarbeitung einer Lösung, die methodisch angeleitet in klar definierten einzelnen Schritten erfolgt, findet eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand statt. Dieser Methode liegt die Annahme zugrunde, dass eine erfahrungsbasierte Auseinandersetzung mit einem Thema für den Lernerfolg unabdingbar ist. Da das Problembasierte Lernen stark angeleitet ist, zählt es im engeren Sinn nicht zum Forschenden Lernen. Es stellt aber besonders in den naturwissenschaftlichen und medizinischen Fächern eine wichtige Etappe auf dem Weg zum Forschenden Lernen dar.

Techniken akademischen Schreibens: Wissenschaftliches Arbeiten und Forschen ist vom ersten Schritt bis zur Publikation untrennbar mit dem Schreiben verbunden. Die Anwendung verschiedener Schreibtechniken ist deshalb so zentral für alle Phasen wissenschaftlichen Arbeitens, weil allein das Schreiben die Möglichkeit zur Rekursivität bietet, auf der wissenschaftliche Erkenntnis beruht. Die Didaktik des Schreibens als heuristischem Instrument des Denkens und der Forschung spielt daher eine zentrale Rolle in der forschungsnahen Lehre.

Peer Learning: Insofern der Austausch mit anderen Angehörigen der Scientific Community von der Skizzierung erster Ideen über das Einreichen von Forschungsanträgen und Exposees bis zur Fertigstellung der Publikation zum festen Bestandteil der Wissenschaft gehört, ist Peer Learning nicht nur ein didaktisches Mittel. Studierende sollten daher so früh wie möglich mit den Formen der akademischen Debatte und der wechselseitigen Begutachtung vertraut gemacht werden. Damit Peer Learning gelingt, bedarf es allerdings einer gezielten Anleitung, Qualifizierung und Begleitung.

Projektförmiges Arbeiten: Wissenschaft sowie akademische Berufe sind heute in weiten Teilen projektförmig organisiert: Oftmals sollen interdisziplinär arbeitende Teams innerhalb einer Laufzeit gemeinsam ein bestimmtes Ziel erreichen. Für Studierende kann das beispielsweise heißen, einen gemeinsamen Text zu einem Gegenstand zu erarbeiten, eine Ausstellung oder ein Kolloquium zu organisieren oder eine empirische Studie zu erstellen und auf einer Veranstaltung zu präsentieren. Die Anleitung projektförmigen Arbeitens bedarf allerdings einiger Kniffe, damit dieses gelingt.

Service Learning: Wenn Studierende ein Projekt für einen externen Partner umsetzen und dabei von akademisch qualifiziertem Lehrpersonal betreut werden, spricht man vom Service Learning. Für Lehrende stellt die Kooperation mit externen Partnern oft eine Herausforderung dar. Es gilt nicht nur organisatorische, sondern auch rechtliche Fragen zu klären.