Digitalisierte Lebenswelten – digitale Kompetenz durch digitale Lehre

Beschreibung

1. Ausgangslage

Digitalisierungsprozesse nehmen eine zentrale Stellung in allen Bereichen des gesellschaft­lichen Lebens ein. Damit wird es immer wichtiger, diese Prozesse zu verstehen und zu bewerten. Insbesondere in der Online-Kommunikation wird deutlich, dass Inhalte in eine Ökologie aus technischen, sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Aspekten eingebunden sind. Diese Perspektiven auf Digitalisierung finden in der fachlichen Lehre bisher jedoch wenig Niederschlag. Eine Öffnung der Lehre für Digitalisierungsprozesse ist nicht nur in Bezug auf die Berufsfelder zukünftiger Absolventen wichtig, sondern auch für eine aufgeklärte Gesellschaft.

2. Ziele

Die verschiedenen Aspekte digitaler Kommunikation sollten in der Lehre nicht nur theoretisch, sondern vor allem praktisch erfahrbar gemacht und vermittelt werden. Dazu wird im Rahmen des Projekts ein Lehrangebot konzipiert, dessen Inhalt sich vor allem auf vier Säulen digitaler Lehre stützt. Diese Maßnahmen verfolgen das Ziel, sowohl eine Verbesserung der Qualität des Studiums (forschende Lehre) als auch eine Verbesserung der Berufschancen (Digital Literacy) zu erreichen.

3. ­Umsetzung

In der Kommunikationswissenschaft wurden bereits vereinzelt Erfahrungen mit digitaler Lehre gesammelt. An diese Erfahrungen soll angeschlossen werden, um das Angebot zu vernetzen und die Qualität der Lehre und damit der Studiengänge zu verbessern. Gemessen an den Zielen bedeutet das im Einzelnen:

  1. Erfahren Die digitalen Lehr-Lern-Settings entstehen vor allem in der Verknüpfung der bereits bestehenden digitalen Lernplattform moodle mit einer geeigneten lernerzentrierten E-Portfolio-Software. Weitere Schritte sind in der Erstellung und Nutzung von Online-Klausuren zu sehen. Das E-Portfolio wird einerseits als Form einer fundierten Selbstevaluation eingeführt und andererseits als Element kompetenzorientierter Prüfungen in unterschiedlichen Lehrveranstaltungen angeboten.

  2. Produzieren In Veranstaltungen im Bachelorstudium sowie in den Projektmodulen der Masterstudiengänge wird Social Media Content in Kooperation mit regionalen und universitären Partnern produziert. Hierbei lernen Studierende den gesamten Prozess der Produktion digitaler Medien von der Idee bis zur Vermarktung kennen. Gleichzeitig werden die digitalen Inhalte als Grundlage für wechselseitige Feedbackprozesse genutzt, wodurch die Seminarergebnisse an Qualität gewinnen.

  3. Analysieren Studierende erlernen einen kompetenten Umgang mit digitalen Datensätzen und digitalen Prozessen. Das umfasst den kritischen Umgang mit verschiedenen Datenquellen sowie Kompetenzen der digitalen Datenerhebung, ‑aufbereitung und ‑auswertung. Zudem werden die Entstehungsprozesse digitaler Daten in wirtschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Organisationen reflektiert.

  4. Entwickeln Im ersten Schritt werden grundlegende Programmierkenntnisse vermittelt. Im Weiteren werden dann problemlösungszentrierte Anwendungen entwickelt, so dass die theoretische Perspektive auf digitale Prozesse um eine praktische, handlungsorientierte Perspektive erweitert wird. Grundlage sind Open Source-Programme wie Facepager, das im Arbeitsbereich Kommunikationswissenschaft entwickelt und in einer Vielzahl von wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Forschungsprojekten eingesetzt wird. Durch das eigenständige Entwickeln geeigneter Tools zur Datenbe- und -verarbeitung wird Digital Literacyals Baustein in die Methodenausbildung integriert.