Akten, Akten, Akten ...

Seit 1815 gehörte Greifswald zu den preußischen Universitäten und erlebte eine Phase grundlegender Reorganisation und Modernisierung. Eine effiziente preußische Verwaltung förderte den Anstieg der Studierendenzahlen, die Differenzierung und Vermehrung der Lehrfächer, eine nie zuvor gesehene Bautätigkeit und – Aktenberge.

Mit dem 19. Jahrhundert beginnt die hohe Zeit der schriftlichen Verwaltung im Universitätsleben. Die Fakultäten, die bislang nur kleine Archive unterhalten hatten, legten differenzierte Registraturen an. Seminare und Institute führten ihre eigenen Geschäfte. Die Universität wurde aus einer Doppelspitze von Rektor und Senat auf der einen und Kuratorium auf der anderen Seite verwaltet. Es entstanden geregelte Verwaltungsgänge für Korrespondenzen und Berichtswesen, die außerhalb des eigentlichen akademischen Betriebes große Mengen Schriftgut erzeugten, die sich bis heute erhalten haben. In diesen Jahren setzt eine detaillierte Personalaktenführung ein, es entstehen Registraturen für eine gründliche Liegenschaftsverwaltung und im Rahmen des aufwändigen Berichtswesens auch detaillierte Nachweise über die Lehrverpflichtungen der Professoren und den Fleiß ihrer Hörer.