„Wir haben noch viele offene spannende Fragen“
Koordiniert wird das Graduiertenkolleg von der Immunologin Prof. Dr. Barbara Bröker. Sie sagt: „Ich freue mich riesig, dass der große Einsatz und die exzellente Zusammenarbeit der jungen und erfahrenen Wissenschaftler in PRO von den Gutachtern der DFG honoriert wurde. Wir haben noch viele spannende Fragen und können nun alle Projekte weiterverfolgen.” Das Greifswalder Graduiertenkolleg PRO hat sich im Wettbewerb gegen die Konkurrenz aus ganz Deutschland durchgesetzt. „Das ist der Erfolg unseres Greifswald-Spirits, der vertrauensvollen Zusammenarbeit über Fächer- und Fakultätsgrenzen hinweg. So geht moderne Forschung!“ sind sich Prof. Dr. Karlhans Endlich und Prof. Dr. Matthias Eschrig einig, die Dekane der Universitätsmedizin und der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät.
Forschung zu Proteasen – ein Feld mit klinischer Bedeutung
Im Zentrum des Graduiertenkollegs stehen Proteasen, also Enzyme, die Eiweiße spalten und damit eine Schlüsselrolle in zellulären Prozessen und in der Interaktion zwischen Krankheitserregern und ihren Wirten spielen. Die Forschenden wollen die Bedeutung dieser Enzyme bei Infektionen und Entzündungen aufklären.
Ein Schwerpunkt der Forschung liegt auf Erregern mit hoher globaler Relevanz, die auf der WHO-Prioritätenliste antibiotikaresistenter Keime geführt werden wie Staphylokokken, Streptokokken und Erreger der Tuberkulose (Staphylococcus aureus, Streptococcus pneumoniae und Mycobacterium tuberculosis). Weitere Forschungsfelder betreffen sterile Entzündungen wie Pankreatitis, Allergien und autoinflammatorische Erkrankungen.
Hierzu werden verschiedene Protease-Systeme mit unterschiedlichen Fragestellungen untersucht. Diese reichen dabei von grundlegenden Mechanismen der Zellhomöostase, dem Gleichgewicht innerhalb einer Zelle, bis zur Frage, wie Immunabwehr und Immunevasion im Infektionsgeschehen miteinander konkurrieren. Da sich Proteasen durch natürliche oder synthetische hemmende Mittel, sogenannte Inhibitoren, beeinflussen lassen, besitzt das Forschungsfeld auch potenzielle therapeutische Relevanz.
Modernste Methoden – hervorragende Ausbildung
Das Graduiertenkolleg verbindet Grundlagenforschung und klinische Forschung in einem interdisziplinären Rahmen. Dadurch entstehen Synergieeffekte, die zum Verständnis der Mechanismen beitragen, wie Proteasen die zellulären und funktionellen Netzwerke beeinflussen. In Greifswald stehen dazu internationale High-End-Infrastrukturen bereit, darunter Plattformen für umfassende Omics-Analysen, durch die Vielzahl von Faktoren gleichzeitig gemessen und dann ausgewertet werden können. Die Promovierenden arbeiten an der Schnittstelle zwischen Mathematisch-Naturwissenschaftlicher und Medizinischer Fakultät – ein Umfeld, das laut Projektbeschreibung „beste Voraussetzungen für eine attraktive, anspruchsvolle Laufbahn in Wissenschaft oder Industrie“ bietet. Dabei gilt: Im Interesse einer optimalen Doktorandenausbildung bietet das Graduiertenkolleg PRO immer ein ausgewogenes Verhältnis zwischen thematischer Fokussierung und der notwendigen thematischen Breite.
Weitere Informationen
In Graduiertenkollegs forschen Promovierende und Wissenschaftler an einem gemeinsamen und häufig interdisziplinären Themengebiet. Der enge Austausch zwischen Doktoranden und Wissenschaftlern ermöglicht einerseits den zügigen Abschluss der Promotion und andererseits die fachliche und interdisziplinäre Weiterbildung. Aktuell fördert die DFG insgesamt 209 Graduiertenkollegs, darunter 29 Internationale Graduiertenkollegs (IGK). Elf weitere werden nun hinzukommen. Das Graduiertenkolleg PRO der UMG und UG ist eines von zehn dieser Einrichtungen, deren Förderperiode verlängert wurde.
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