In ihrer Dissertation beschäftigte sich Anna Gehrmann mit den von Gletschern geprägten Kreidefelsen auf Rügen. In einer umfangreichen Studie hat sie diese mit neuen, größtenteils computergestützten Methoden erforscht. Ihre Promotion an der Universität Greifswald hat Anna Gehrmann im Dezember 2018 mit dem Prädikat „summa cum laude“ abgeschlossen. Nun wird sie mit dem DEUQUA-Nachwuchspreis ausgezeichnet. Damit geht bereits der vierte DEUQUA-Nachwuchspreis an Doktorand*innen des Instituts für Geographie und Geologie. Zuvor wurden Dr. Stefan Meng und Dr. Sebastian Lorenz von der Universität Greifswald sowie Dr. Kay Krienke vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume in Schleswig-Holstein mit dem Preis ausgezeichnet. „Wir sehen das als Bestätigung dafür, dass sich unser Institut in Greifswald mit der Quartärforschung einen angesehen und erfolgreichen Forschungsschwerpunkt erarbeitet hat“, sagt Prof. Dr. Martin Meschede.
In ihrer Analyse konnte Anna Gehrmann die zeitliche Aufeinanderfolge verschiedener Eisvorstöße nachvollziehen. Sie hat gezeigt, wie die Rügener Kreide durch die Eismassen in Schuppen zerlegt und aufeinander geschoben wurde. Darauffolgende Überprägungen durch die aufeinanderfolgenden Eisvorstöße konnte sie mit mathematischen Methoden nachweisen. Basierend auf Arbeiten aus den 1970er Jahren, die ebenfalls von Geologen der Universität Greifswald durchgeführt wurden, und vielen eigenen Studien im Gelände hat Anna Gehrmann die Strukturen der Rügener Kreidefelsen außerdem digitalisiert und die Deformationen in vielen einzelnen Schritten in einer sogenannten Profilbilanzierung rückgängig gemacht. Dadurch konnte sie die Rügener Kreidefelsen mit ähnlichen Komplexen auf Møn in Dänemark vergleichen und in einen zeitlichen und strukturellen Zusammenhang bringen.
Weitere Informationen
Lehrstuhl für Regionale Geologie | Strukturgeologie
Deutsche Quartärvereinigung (DEUQUA)
Dissertation „The multi-stage structural development of the Upper Weichselian Jasmund Glacitectonic Complex, Rügen, NE Germany“
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