Greifswalder Infektionsimmunologin spricht im Podcast über die Antibiotika-Resistenz-Krise

Porträt-Prof. Dr. Barbara Bröker, © Lukas Voigt, 2021
Porträt-Prof. Dr. Barbara Bröker, © Lukas Voigt, 2021

Prof. Dr. Barbara Bröker war Mitorganisatorin und Moderatorin einer internationalen Fachtagung über die Möglichkeiten von Prävention, Diagnose und Therapie von Antibiotika-Resistenzen, die im Februar 2023 in Greifswald stattfand. Die Tagung unter dem Titel „Anti-infektive Strategien der Zukunft – Prävention, Diagnostik, Therapie“ wurde gemeinsam von der Arbeitsgruppe „Infektionsforschung und Gesellschaft“ der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, dem Greifswalder DFG-Graduiertenkolleg 2719 und dem Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald organisiert. Prof. Dr. Bröker ist seit 2018 Mitglied in der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und beschäftigt sich mit ihrer Forschungsgruppe intensiv mit dem bakteriellen Krankheitserreger Staphylococcus aureus.

Im aktuellen Podcast plädiert die Leiterin des Instituts für Immunologie an der Universitätsmedizin Greifswald für Grundlagenforschung, um neue Behandlungsmöglichkeiten entwickeln zu können: „Wir müssen unseren Werkzeugkasten gegen Infektionserreger ständig erweitern. Und da ist in der Vergangenheit einiges versäumt worden: Einerseits entwickeln die Bakterien Resistenzen oder resistente Bakterien breiten sich aus, andererseits hat die pharmazeutische Industrie wenig in der Pipeline. Und das Wenige […] bedient ähnliche Wirkmechanismen wie die bereits vorhandenen Antibiotika. Da klafft also eine riesige Lücke“, so Barbara Bröker. Eine interessante Strategie für die Entwicklung neuartiger Antibiotika, die im Podcast vorgestellt wird, ist die Erforschung von Myxobakterien. Leibniz-Preisträger Rolf Müller am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) findet mit seinem Team heraus, wie diese Bakterien andere in Schach halten, und kommt dabei neuen antimikrobiellen Wirkstoffen auf die Spur.

Gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört das weltweite Auftreten von Antibiotika-Resistenzen zu den größten Gefahren für die menschliche Gesundheit. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts sterben jährlich rund 1,3 Millionen Menschen aufgrund antimikrobieller Resistenzen (Stand: 2022). Die Ursachen für diese Situation liegen sowohl im unsachgemäßen Einsatz von Antibiotika als auch im Selektionsdruck, dem Krankheitserreger untereinander ausgesetzt sind. Oftmals beobachtet man bereits wenige Jahre nach Einführung eines neuen Antibiotikums Bakterien, die gegen das Medikament resistent sind.

Weitere Informationen
Zur Talk-Fassung: „Innovative Strategien im Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen und neue Infektionserreger“
Schlaglicht: „Wenn Antibiotika & Co. Nicht mehr wirken – welche anderen Therapien könnte es bei Infektionen geben?“
Institut für Immunologie an der Universitätsmedizin Greifswald
 

Ansprechpartnerin an der Universitätsmedizin Greifswald
Prof. Dr. Barbara M. Bröker
Institut für Immunologie
Telefon: +49 3834 86 5595
Barbara.Broekermed.uni-greifswaldde

 

 

 

 

 

 

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