Greifswalder Ökonomen forschen zur Krebsfrüherkennung in Entwicklungsländern

Symbolbild Wirtschaftswissenschaften, © Jan Meßerschmidt

Der Gebärmutterhalskrebs ist die vierthäufigste Krebserkrankung von Frauen weltweit. Die Anzahl der Neuerkrankungen und die Sterblichkeit kann durch Früherkennung erheblich reduziert werden. Gleichzeitig gibt es wenige Erkrankungen, bei denen so extreme Unterschiede zwischen armen und reichen Ländern bestehen. In Ländern mittlerer und niedriger Einkommen ist die Sterblichkeit aufgrund von Gebärmutterhalskrebs ungefähr 10‑mal so hoch wie in reicheren Ländern. Die Weltgesundheitsorganisation versucht deshalb seit längerem, nationale Screeningprogramme aufzusetzen und die Vorformen des Karzinoms mit einfachen Mitteln zu heilen, damit kein Krebs entstehen kann.

Das CHILI-Konsortium entwickelt bestehende Interventionsprogramme gegen Gebärmutterhalskrebs in Low-Income Countries (Entwicklungsländern) weiter und bettet den ELEVATE-Screeningtest, der für reichere Länder entwickelt wurde, in den lokalen Kontext ein. Hierzu werden die Präferenzen der Bevölkerung berücksichtigt, die Ressourcen der bestehenden Gesundheitssysteme einbezogen und nachhaltige Implementierungsstrategien entwickelt. Die innovative Präventionsstrategie wird auch gesundheitsökonomisch evaluiert, da nur so eine flächendeckende Um- und Fortsetzung nach Ende des Projektes garantiert werden kann. Ziel ist, dass die innovative Technologie finanzierbar ist und langfristig eingesetzt wird.

Das CHILI-Projekt wird aus Mitteln des Horizon 2020-Rahmenprogramms der Europäischen Union gefördert. Wissenschaftler*innen unterschiedlicher Fachdisziplinen (Mediziner, Sozialwissenschaftler, Ökonomen, Ingenieure, Industriepartner) aus Belgien, Deutschland, Portugal, Äthiopien, Kambodscha, Mozambik, Uganda und Spanien arbeiten in den nächsten fünf Jahren daran, mit dem Projekt einen nachhaltigen Beitrag für den Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs in Entwicklungsländern zu leisten.

Weitere Informationen
Informationen der Europäischen Kommission zum Projekt CHILI
Projektbeschreibung, Ghent University (Englisch)

Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Steffen Fleßa
Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement
Friedrich-Loeffler-Straße 70, 17489 Greifswald
Telefon 03834 420 2477
steffen.flessauni-greifswaldde

 

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