Landesrabbiner besucht Gustaf-Dalman-Sammlung

Yuriy Kadnykov
v.l.n.r. Prof. Dr. Christfried Böttrich, Yuriy Kadnykov, Dr. Karin Berkemann, Prof. Dr. Stefan Beyerle - Foto: Magnus Schult
Landesrabbiner in Mecklenburg-Vorpommern, Yuriy Kadnykov, trägt sich ins Gästebuch ein.
Landesrabbiner in Mecklenburg-Vorpommern, Yuriy Kadnykov, trägt sich ins Gästebuch ein. - Foto: Magnus Schult

Yuriy Kadnykov ist der Nachfolger von William Wolff im Amt des Landesrabbiners. Bei seinem Besuch in Greifswald von den beiden Direktoren der Gustaf-Dalman-Sammlung, Prof. Dr. Stefan Beyerle (Altes Testament) und Prof. Dr. Christfried Böttrich (Neues Testament) geführt, zeigte sich der Gast tief beeindruckt von den zahlreichen Zeugnissen jüdischer Tradition und Kultur, die lebendig in Lehre und Forschung, in das studentische und kulturelle Leben der Stadt eingebunden sind. Im Gästebuch der Sammlung würdigte Kadnykov dieses Engagement mit den Worten: „Es ist eine große Arbeit, alles zu bewahren und die zukünftigen Generationen zu belehren. Die Geschichte soll lebendig bleiben.“

Im Anschluss traf sich Yuriy Kadnykov in den Räumen der Fakultät zu einem Gespräch mit dem Arbeitskreis Kirche und Judentum im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis. Am Abend folgte sein öffentlicher Vortrag „Martin Luther aus jüdischer Perspektive“ im Soziokulturellen Zentrum St. Spiritus.

Geboren 1975 in Jewpatorija/Krim, wirkt Yuriy Kadnykov seit 2015 als Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern. Er kam 2003 nach Deutschland. Seine Ausbildung zum Rabbiner absolvierte er am Abraham Geiger Kolleg in Potsdam, studierte an der dortigen Universität Jüdische Studien, Religions- und Literaturwissenschaft. Kadnykov wurde 2010 vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) für seine Arbeit über „Maaset Mirjam – Numeri 12“ ausgezeichnet. Seine gemeindlichen Schwerpunkte sieht er heute in der Kinder- und Jugendarbeit, zudem engagiert er sich in der Integration sowie im interreligiösen Dialog.

Die Gustaf-Dalman-Sammlung am Gustav-Dalman-Institut dokumentiert die von Bauern und Hirten geprägte Kulturlandschaft Palästinas, wie sie heute nicht mehr erlebbar ist. Schon vor dem Ersten Weltkrieg trug der deutsche Theologe Gustaf Dalman (1855–1941) zusammen, was für ihn das Land der Bibel ausmachte. So verfügt das Institut über Gesteins- und Pflanzenproben, Haus- und Ackergeräte, Keramiken, archäologische Kleinfunde, Land- und Reliefkarten, rund 20.000 historische Fotografien und eine Bibliothek mit rund 5.000 Bänden – darunter seltene Drucke des 16. Jahrhunderts. Was sonst Ethnologen, Archäologen, Geographen, Theologen, Botaniker und Mineralogen je für sich betrachten, hat Dalman in Greifswald zu einem Universalbild zusammengefügt.

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Kontakt an der Universität Greifswald
Gustaf-Dalman-Institut
Theologische Fakultät
Am Rubenowplatz 2/3
17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 2515
dalmanuni-greifswaldde

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