Nachruf für Dr. Rudolf Kunze

Nachruf: Dr. Rudolf Kunze
Nachruf: Dr. Rudolf Kunze, © privat

Rudolf Kunze wurde am 12.02.1947 in Bautzen geboren. Nach dem Schulbesuch studierte er in Greifswald Biologie-Diplom. Hier erwarb er sein umfangreiches Wissen für seine weiteren Lebenstätigkeiten. Seine berufliche Laufbahn startete er an der Akademie der Wissenschaften Berlin-Buch und promovierte dort 1976 bei Professor Repke.

1978 hatte die Stasi Lockvögel auf den krebskranken Forscher Rudolf Kunze angesetzt, da er angeblich ein staatsfeindliches Buchmanuskript verfassen wolle, was aber nie geplant war. Dafür wurde Rudi Kunze verhaftet und für 1,5Jahre im Stasigefängnis zuerst in Bautzen, Brandenburg und dann in Hohenschönhausen inhaftiert. Nach seiner Ausreise nach Berlin (West) gestaltete er dort nach überstandener Erkrankung sein weiteres Leben. Zunächst war er Mitarbeiter am Robert-Koch-Institut und gründete 1989 seine erste eigene Firma, das Privatinstitut für Immunbiologische Forschung IMTOX GmbH, war ab 1999 Geschäftsführer der Affina GmbH und später Mitarbeiter und wissenschaftlicher Berater der Fresenius Medical Care. Mit seinem umfangreichen Wissen legte er für zahlreiche wissenschaftliche Projekte den Grundstein, zum Beispiel im Rahmen der Naturstoffforschung, Demenzbehandlung und hat dabei wissenschaftliche Netze mit verschiedenen Universitäten und Firmen geknüpft, auch mit der Universität Greifswald. Für viele junge Wissenschaftler*innen hat er so Arbeitsplätze geschaffen. Im Kompetenznetzwerk für Immunadsorption lieferte er einen entscheidenden Beitrag, um in Zukunft verschiedene Autoimmunerkrankungen durch spezifische Immunadsorption, einer Methode zur Blutreinigung, zu behandeln, zum Beispiel zur Behandlung einer Herzmuskelerkrankung. 

Seine Verbundenheit zur Greifswalder Universität bewies er ab 1990, als er die Idee zur Wiederbelebung des „Vereins der Freunde und Förderer der Ernst-Moritz-Arndt-Universität“ in die Tat umsetzte, mit einigen Freunden den Verein neu gründete und deren erster Präsident wurde. Das blieb er bis 2014 und war danach Beigeordneter des Vorstands bis zu seinem Tode.

Rudolf Kunze starb am 22.05.2023 in Hessenhagen in der Uckermark und hinterlässt seine Ehefrau Gisela.
Die Universität Greifswald wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Prof. Dr. Katharina Riedel
Rektorin der Universität Greifswald und Vizepräsidentin des Vereins

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