Neue international anerkannte Mineralsymbole von der Universität Greifswald

Beispiele für Mineralsymbole von Laurance Warr, © Mineralogical Society of America, 2021

Die neue Nomenklatur übernimmt 991 der bereits vorhandenen Symbole für die häufigeren gesteinsbildenden Mineralien und führt 4753 neue Symbole für die Minerale ein, denen noch keine Abkürzung zugewiesen wurde. Die Symbolnomenklatur kann in englischer und deutscher Sprache verwendet werden. Sie basiert hauptsächlich auf der traditionellen Verwendung von dreibuchstabigen Textabkürzungen, bekannt als Kretz-Symbole. Um alle Minerale abzudecken, werden auch zwei- und vierbuchstabige Symbole verwendet. Darüber hinaus werden zusätzliche elementspezifische Informationen zur Beschreibung chemisch verwandter Mineralarten genutzt.

Die verwendete Methode der Nomenklatur ist systematischer und umfassender als bisher. Dadurch werden Konflikte zwischen Elementsymbolen beseitigt. Das neue Symbol für Pyrrhotit ist beispielsweise Pyh statt – wie bisher – Po, welches das Elementsymbol für Polonium ist. Die Liste behält so viele elementspezifische Informationen wie möglich bei. Beispiele sind: Bi für Bismut, Bis für Bismit, Bit für Bismutit und Bin für Bismuthinit. Weiterhin nutzt sie konsistente Abkürzungen für gebräuchliche Namenskomponenten, so zum Beispiel Pshl für Pseudosinhalit. Das P steht dabei für Pseudo, Shl für Sinhalit und Hl für Halit. Neu genehmigte Symbole werden zusammen mit neuen Mineralarten in IMA-CNMNC-Newslettern und verwandten Forschungsarbeiten veröffentlicht.

Eine begleitende Liste von IMA-CNMNC-kompatiblen Symbolen für Tonminerale ist in der Fachzeitschrift Clay Minerals (DOI: 10.1180/clm.2020.30) erschienen.

Weitere Informationen
Arbeitsgruppe Ökonomische Geologie und Mineralogie an der Universität Greifswald

Publikationen
Warr, L.N. (2021). IMA-CNMNC approved minerals symbols. Mineralogical Magazine, 85(3), 291-320. DOI: https://doi.org/10.1180/mgm.2021.43
Warr, L.N. (2021). A brief history of mineral symbols. Elements, 17 (3): 152. DOI: https://doi.org/10.2138/gselements.17.3.152
Warr, L.N., (2021). Thousands of new and improved mineral symbols. Nature 598, 566. DOI: https://doi.org/10.1038/d41586-021-02884-x
Warr, L.N. (2020). Recommended abbreviations for the names of clay minerals and associated phases. Clay Minerals, 85(3), 291-320. DOI: https://doi.org/10.1180/clm.2020.30

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Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Laurence N. Warr
Institut für Geographie und Geologie
Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 17 A, 17489 Greifswald
Telefon 03834 420 4578
warruni-greifswaldde

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