Professur für Physikalische und Rehabilitative Medizin – Anke Steinmetz ist neue Stiftungsprofessorin

Symbolbild Universitätsmedizin Greifswald, Foto: ©Jan_Meßerschmidt
Symbolbild Universitätsmedizin Greifswald, Foto: ©Jan_Meßerschmidt

Anke Steinmetz ist Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin. Diesen Bereich wird sie an der Unimedizin stärken, zumal es bundesweit nur zwei weitere Professuren in diesem Feld gibt. Das Fachgebiet umfasst neben der Rehabilitation die Diagnostik und Behandlung von Struktur- und Funktionsstörungen insbesondere des Bewegungssystems. Diese muskuloskeletale Funktionsmedizin kombiniert ganz unter­schiedliche nicht-operative Therapiearten, etwa physiotherapeutische, manualmedizinische und naturheilkundliche Maßnahmen. Entsprechend verfügt Anke Steinmetz über zahlreiche Zusatzqualifikationen, die von Manueller Medizin über Osteopathie und Akupunktur bis zur Speziellen Schmerztherapie reichen.

Steinmetz ist Spezialistin für komplexe Probleme: „Vielleicht hatte jemand einen Unfall und seitdem Schmer­­zen im Rücken“, nennt sie ein Beispiel: „Er gewöhnt sich unbewusst Bewegungen an, die den Schmerz vermei­den sollen, die aber einzelne Rückenmuskeln schwächen, die Hüfte un­na­türlich belasten und sie schädigen.“ Zudem gebe es unterschied­liche Gründe für die Schmerzen, die oft ineinandergriffen, erklärt Steinmetz: „Vielleicht sorgt sich der Patient während der Krank­schreibung um seine Arbeitsstelle, ver­krampft stark und bekommt noch zusätzliche Probleme im Nacken“, beschreibt sie weiter: „Am Ende hat sich aus einem anfänglich kleinen Rücken­schmerz eine chronische Schmerzerkrankung mit funktionellen, strukturellen und psychosozialen Einfluss­faktoren entwickelt.“

Ganzheitliche Behandlungskonzepte beruhen auf dem bio-psycho-sozialen Krankheitsmodell und sind in der Schmerzmedizin seit vielen Jahren etabliert. „Wenn wir die Probleme isoliert betrachten, bekommen wir die Ursachen nicht in den Griff“, ist die neue Stiftungsprofessorin überzeugt. Sie untersuche daher die Funktionen und eventuelle Störungen des Bewegungssystems, um individuell gegensteuern zu können.

„Muskeln, Knochen, Gelenke und die neurologische Steuerung müssen funktionieren und zusammen­wir­ken“, erklärt Anke Steinmetz. Die muskuloskeletale Funktionsmedizin ermögliche, die Gesundheit von Patien­ten mit hochkomplexen Problemen wirklich wiederherzustellen. Daher finanziert die Deutsche Gesetz­liche Unfallversicherung e. V. (DGUV) diese Stiftungsprofessur. Sie ist nach dem Rehabilitationsmedi­zi­ner Kurt-Alphons Jochheim benannt, der als Begründer der integrierten medizinisch-beruflich-sozialen Rehabilitation gilt. Mit ihren vielfältigen Qualifikationen und dem breitgefächerten Erfahrungs­schatz möchte die neue Profes­sorin nicht nur die Therapiekonzepte für Rückenschmerz-Patienten ausbau­en. Auch in der Rehabilitationsmedizin seien neue Konzepte und wissenschaftliches Engagement notwendig, um beispielsweise die Rehabilitation traumatologischer Patienten weiter zu verbessern: „Wenn die Pro­ble­me komplex und multikausal sind“, fasst Prof. Anke Steinmetz zusammen, „müssen unsere Angebote vielfältig und flexibel sein“.

Quelle
Medieninformation der Universitätsmedizin Greifswald

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