Schwedischlektorat der Universität Greifswald feiert 100-jähriges Jubiläum

Jubiläumsfeier im Hof des St. Spiritus – Gemeinsamer Tanz mit Lunds Studenters Folkdanslag – Foto: Jannik Zoubek
Jubiläumsfeier im Hof des St. Spiritus – Gemeinsamer Tanz mit Lunds Studenters Folkdanslag – Foto: Jannik Zoubek

Greifswald blickt als Ort nordischer Studien auf eine lange Geschichte zurück, die mit den traditionellen, durch die Lage an der Ostsee begünstigten Beziehungen der Stadt zum europäischen Norden eng verknüpft ist. Die Entstehung der nordischen Lektorate geht auf kulturpolitische Bestrebungen Preußens zurück. Angeregt durch den Orientalisten und späteren Kultusminister Carl Heinrich Becker (1876–1933) entstanden ab 1918 sogenannte auslandskundliche Institute im Deutschen Reich. Wegen der gemeinsamen deutsch-schwedischen Geschichte fiel die Wahl für die Gründung eines Nordischen Instituts auf die Universität Greifswald. Dieses wurde am 4. Oktober 1918 eröffnet. Um das auslandskundliche Konzept umsetzen zu können, wurden erstmals regelmäßig Sprachkurse angeboten. Damit waren die Grundsteine der heutigen Lektorate gelegt. Als erstes wurde 1919 das Schwedischlektorat gegründet.

Viele in Schweden bekannte Persönlichkeiten haben als Schwedischlektoren in Greifswald gearbeitet wie beispielsweise der Runologe S. B. F. Jansson und der als Übersetzer tätige Religionshistoriker Åke Ohlmarks, der auch J. R. R. Tolkiens Der Herr der Ringe übersetzt hat. Heute steht das Lektorat nicht nur für Übersetzungsarbeit und Unterricht in den verschiedenen Studiengängen des Instituts, sondern organisiert Kulturveranstaltungen u. a. im Rahmen des Nordischen Klangs und unterstützt Auslandsaufenthalte von Studierenden. Dabei arbeitet es eng zusammen mit der Partnerstadt Lund, dem Svenska institutet in Stockholm oder der Schwedischen Botschaft in Berlin.

Im Zeichen dieser Zusammenarbeit spielte bei der Jubiläumsveranstaltung Lunds Studenters folkdanslag in schwedischer Tracht und mit traditionellen Instrumenten auf und lud das Publikum zum gemeinsamen Volkstanz ein. In seinem Festvortrag fasste Prof. Dr. Christer Lindqvist die 100-jährige Institutsgeschichte zusammen. Er sieht nicht nur historisch geprägt eine wichtige Rolle des Schwedischen in Greifswald, sondern das hiesige Lektorat auch als Botschafter: „Deutschland ist der größte Handelspartner Schwedens, und dabei ist die Sprache eine wichtige Voraussetzung für den wirtschaftlichen Kontakt der beiden Länder“, betonte der Lehrstuhlinhaber für Skandinavistische Sprachwissenschaft in seiner Festrede.

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Institut für Fennistik und Skandinavistik
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Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Christer Lindqvist
Lehrstuhl für Skandinavistische Sprachwissenschaft
Institut für Fennistik und Skandinavistik
Ernst-Lohmeyer-Platz 3, 17489 Greifswald
Telefon 03834 420 3608
lindqvisuni-greifswaldde

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