Studie zur optimierten Psychotherapie bei Angststörungen sucht Patienten

Wer ganz plötzlich Zustände starker Angst oder Panik erlebt, Menschenmengen, Prüfungen oder andere Orte meidet, weil eine peinliche Situation drohen könnte, sich ungern in soziale Situationen begibt, weil Mitmenschen negativ reagieren könnten, oder Angst hat vor bestimmten Tieren, Blutentnahmen, Verletzungen oder Spritzen, oder vor einem Aufstieg in luftiger Höhe oder der Enge im Fahrstuhl, könnte so wie 15 Prozent aller Bundesbürger an einer Angsterkrankung leiden.

Übermäßige Angst vor etwas ist kein Einzelfall, sondern weit verbreitet. Wenn jedoch Ängste so ausgeprägt sind, dass sie das alltägliche Leben dauerhaft beeinträchtigen, spricht man von einer Angsterkrankung. Eine solche Erkrankung zu erkennen und eine passende Therapie zu finden, ist nicht leicht. Oft sehen sich Betroffene mit langen Wartezeiten und nur begrenzt wirksamen Therapiemethoden konfrontiert. Im Rahmen einer durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten wissenschaftlichen Studie wird daher das Ziel verfolgt, eine langfristig wirksame Psychotherapie für alle Betroffenen zugänglich zu machen und so einen Weg ins angstfreie Leben unterstützen. Ohne lange Wartezeiten erfolgt die effektive Behandlung nach den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden in nur sechs bis zehn Wochen in einer auf Angsterkrankungen spezialisierten Ambulanz.

Wer unter belastenden Ängsten oder Panik leidet, zwischen 15 und 70 Jahre alt ist und ein bis drei Therapiesitzungen in der Woche ermöglichen kann, kommt für eine Behandlung in der Angstambulanz infrage. Interessierte können sich im Zentrum für Psychologische Psychotherapie (ZPP) der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald melden (Telefon 03834 420 3738, jana.glaweuni-greifswaldde).

Das Institut für Psychologie der Universität Greifswald ist seit 2015 Bestandteil des durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsnetzes für Psychische Erkrankungen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Alfons Hamm beteiligt sich die Greifswalder Arbeitsgruppe neben acht weiteren Standorten bis 2018  im Rahmen des Forschungsverbundes PROTECT-AD an der Durchführung einer randomisierten und kontrollierte Psychotherapie-Studie für insgesamt 600 Patienten mit Angststörungen. Dabei helfen psychophysiologische, bildgebende und genetische Verfahren, um noch offene Forschungsfragen zu beantworten.

PROTECT-AD steht als Abkürzung für „Providing Tools for Effective Care and Treatment of Anxiety Disorders“

Weitere Informationen
Zentrum für Psychologische Psychotherapie (ZPP)
Institut für Psychologie
PROTECT-AD
BMBF Forschungsnetz für Psychische Erkrankungen

Medieninfo als PDF

Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Dr. Jan Richter
Institut für Psychologie
Lehrstuhl für Physiologische und Klinische Psychologie/Psychotherapie
Franz-Mehring-Straße 47
17489 Greifswald
Telefon 03834 420 3798
jan.richteruni-greifswaldde

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