Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern wünschen sich mehr Unterstützung bei Zukunftsthemen

Abbildung: Anteil der befragten KMU, die externe Unterstützung benötigen bzw. in Anspruch nehmen in Prozent.
Abbildung: Anteil der befragten KMU, die externe Unterstützung benötigen bzw. in Anspruch nehmen in Prozent.

Die empirische Studie aus dem Zukunftszentrum Mecklenburg-Vorpommern (ZMV) wurde im September/Oktober 2021 durchgeführt. Betreut wurde sie von Prof. Dr. Silke Schmidt (Lehrstuhl Gesundheit und Prävention) von der Universität Greifswald. Der Lehrstuhl Gesundheit und Prävention ist einer von sieben Verbundpartnern und leitet das Projekt gemeinsam mit der Universität Rostock. Das Mitwirken des Lehrstuhls im ZMV baut auf einem Forschungsprojekt zu gesundheitsbezogenen Potentialen digitaler Technologien auf und ist mit laufenden Forschungsprojekten zum Einsatz digitaler Technologien u.a. in der Versorgung assoziiert.

Die Beschäftigung mit praxisnaher Forschung ist ein Schwerpunkt des ZMVs. Ziel der empirischen Arbeiten ist es, besser zu verstehen, was die Kleinstunternehmen, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Land tatsächlich beschäftigt, wenn es um ihre Zukunft geht. Im Fokus stehen hierbei zwei Aspekte, einer davon sind die Zukunftsthemen. Damit sind Herausforderungen gemeint, die die Unternehmen bewältigen müssen, um auch zukünftig erfolgreich zu sein. Zum anderen geht es um Unterstützungsbedarfe, also um die Frage, bei welchen Zukunftsthemen die Unternehmen Hilfe durch andere benötigen oder bereits in Anspruch nehmen. 

Für die meisten KMU haben ihre Zukunftsthemen mit den zwei Bereichen Digitalisierung & Technologien (66 Prozent) und Menschen (62 Prozent) zu tun. Technisch geht es dabei hauptsächlich um die Digitalisierung von Prozessen, Produkten oder Dienstleistungen sowie der Erneuerung von Soft- oder Hardware. Im Bereich Personal dominiert das Finden und Halten von Fachkräften. Aber auch die Weiterbildung von Beschäftigten und die Verbesserung der Führungsqualität zählen zu den Zukunftsthemen der KMU. Mit Blick auf die Branchenverteilung wird ersichtlich: Fachkräfte sind in allen Branchen ein großes Thema; am häufigsten wurde es aber von Unternehmen aus dem Gesundheits- & Sozialwesen genannt (58 Prozent der KMU).

Von den 205 befragten KMU benennen 78 Prozent der Unternehmen mindestens ein Zukunftsthema, bei dem sie sich Unterstützung wünschen. Demgegenüber nutzen aber nur 28 Prozent ein externes Unterstützungsangebot. Mit Blick auf ihre Größen und Branchenzugehörigkeiten zeigen sich kleine Unterschiede. Je größer das Unternehmen, desto eher gehört es zu denen, die Unterstützung in Anspruch nehmen (kleinst: 25 Prozent, klein: 29 Prozent, mittel: 42 Prozent).

„Es bleibt zu ergründen, warum so wenige Unternehmen externe Unterstützung in Anspruch nehmen. Ursachen hierfür könnten in der Unübersichtlichkeit oder der mangelnden Beständigkeit der Förderlandschaft liegen. Eine andere Möglichkeit wäre, dass die existierenden Angebote nur auf den ersten Blick den Bedarfen der KMU entsprechen, im konkreten Anwendungsfall aber nicht passgenau sind“, so Fenja Hörcher, Wissenschaftliche Mitarbeiterin vom Zukunftszentrum Mecklenburg-Vorpommern, Lehrstuhl Gesundheit und Prävention, Universität Greifswald.

Für verschiedene Bedarfe von Unternehmen – aber auch für die Auseinandersetzung mit und die Einführung von Künstlicher Intelligenz – hat das Zukunftszentrum Mecklenburg-Vorpommern mehrere Angebote, unter anderem Beratungen, bei denen sowohl Kolleg:innen des Lehrstuhls Gesundheit und Prävention als auch des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik der Universität Rostock zusammenwirken. In der Beratungsarbeit wird sich umfassend und individualisiert mit den Unternehmen auseinandergesetzt. Ein wesentliches Ziel ist es, den Unternehmen zu helfen, sich perspektivisch ohne externe Beratung für die Zukunft aufzustellen.

Das Projekt „Regionales Zukunftszentrum MV“ wird im Rahmen des Bundesprogramms „Zukunftszentren“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.Das Zukunftszentrum MV bietet neben Veranstaltungen und Zukunftsberatungen ebenfalls Weiterbildungen für Unternehmen an. Seit Herbst 2021 ist der Schwerpunkt Künstliche Intelligenz erweitert worden

Weitere Informationen
Startseite – Zukunftszentrum MV (zukunftszentrum-mv.de)
Whitepaper – Zukunftszentrum MV (zukunftszentrum-mv.de)


Ansprechpartner*innen an der Universität Greifswald

Prof. Dr. Silke Schmidt
Lehrstuhl Gesundheit und Prävention
Robert-Blum-Straße 13, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 3810
silke.schmidtuni-greifswaldde

Dr. Jan Vitera
Zukunftszentrum MV | Projektleitung
Lehrstuhl Gesundheit und Prävention
Robert-Blum-Straße 13, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 3141
jan.viterauni-greifswaldde

 

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