Zweite Förderphase des Internationalen DFG-Graduiertenkollegs „Baltic Peripeties“ bewilligt

Forschung

Anhand von Narrativen lässt sich die allmähliche Eskalation von Krisen und Konflikten, aber auch das großflächige Auseinanderbrechen von Erwartungshorizonten frühzeitig ablesen, etwa mit Blick auf die Vor- und Nachgeschichte des Wendejahres 1989. In der zweiten Förderphase werden daher narratologische, diskurslinguistische und empirische Ansätze am Kolleg weiterentwickelt, um langfristige und überregionale Dynamiken des Umbruchs im Ostseeraum besser zu verstehen. Die Arbeiten der ersten Förderphase haben gezeigt, wie ästhetische oder sprachgeschichtliche Umbrüche mit regionalen politischen Umbrüchen zusammenhängen und wie wichtig Erzählungen für den Umgang mit gravierenden Krisen und katastrophalen Naturereignissen sind. 

Forschung für den Ostseeraum: Geopolitische Herausforderungen 
„Die Bewilligung der zweiten Förderphase ist ein großer Erfolg für die beteiligten Wissenschaftler*innen und ein starkes Signal für die geisteswissenschaftliche Forschung an der Universität Greifswald. Das IGK Baltic Peripeties verbindet herausragende Nachwuchsförderung mit einer gesellschaftlich hochrelevanten Fragestellung und stärkt zugleich unsere langjährigen Partnerschaften im Ostseeraum“, so Prof. Dr. Katharina Riedel, Rektorin der Universität Greifswald. 

„Angesichts der akuten geopolitischen Herausforderungen ist die kritische Erforschung von regionalen wie überregionalen, oftmals konfligierenden Narrativen von höchster Relevanz, als Teil der Sicherheitsarchitektur, aber auch im Blick auf grundlegende Auffassungen von Politik, Gesellschaft und Kultur“, erklärt Prof. Dr. Eckhard Schumacher, Sprecher des Kollegs an der Universität Greifswald. Auch die Sprecherkolleg*innen Prof. Dr. Anti Selart und Prof. Dr. Ingvild Folkvord legen bei den Forschungsprojekten einen Schwerpunkt auf die internationale Perspektive: „Wir wollen verstehen, wie sich gemeinsame Transformationserfahrungen in der Erinnerungskultur des Ostseeraums niederschlagen“, erklärt das Team.

Trinationales Qualifizierungsprogramm für Promovierende
Von der engen internationalen Zusammenarbeit werden bis zu 30 Promovierende an den drei Standorten profitieren. „Uns ist es dabei besonders wichtig, dass die Wissenschaftler*innen in ihrer frühen Karrierephase die bestmögliche Unterstützung für die Umsetzung ihrer individuellen Forschungsvorhaben erhalten. Dafür haben wir ein transnational ausgerichtetes Qualifizierungsprogramm erarbeitet", betont Dr. Alexander Waszynski, Wissenschaftlicher Koordinator des Verbunds. 

 

Weitere Informationen
Projektwebseite Baltic Peripeties

Ansprechpartner an der Universität Greifswald 
Prof. Dr. Eckhard Schumacher 
Sprecher des IGK 2560 „Baltic Peripeties“
Institut für Deutsche Philologie 
Rubenowstraße 3, 17489 Greifswald
eckhard.schumacheruni-greifswaldde

Ansprechpartnerin an der NTNU Trondheim
Prof. Dr. Ingvild Folkvord
Department of Language and Literature
Bygg 4, 4516C, Dragvoll, Norwegen
ingvild.folkvordntnuno 

Ansprechpartner an der Universität Tartu
Prof. Dr. Anti Selart 
Institute of History and Archaeology
Ülikooli 18, 50090 Tartu, Estland
anti.selartutee 

Links

  • Interdisciplinary Graduate School BALTIC PERIPETIES Das IGK 2560 wird von einem internationalen Sprecherteam geleitet. Sprecher an der Universität Greifswald ist der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Eckhard Schumacher, stellvertretende Sprecherin ist die Zeithistorikerin Prof. Dr. Annelie Ramsbrock. Sprecher für die Universität Tartu ist der Mediävist Prof. Dr. Anti Selart, Sprecherin für die NTNU Trondheim die Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Ingvild Folkvord, Wissenschaftlicher Koordinator des Verbundes ist Dr. Alexander Waszynski, Universität Greifswald.

Medieninformation


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