Land und Hochschulen haben Zielvereinbarungen unterzeichnet

Hauptgebäude der Universität Greifswald, ©Jan-Messerschmidt

„Mit den Zielvereinbarungen setzen wir einen Rahmen für eine innovative und leistungsstarke Entwicklung der Hochschulen. Dafür investiert das Land von 2021 bis 2025 rund zwei Milliarden Euro in die Hochschulen. Damit haben sie Planungssicherheit für fünf Jahre und können darüber hinaus neue zukunftsweisende Vorhaben umsetzen. Für die Zukunft des Landes sind unter anderem die Lehrerbildung und die Einrichtung von neuen Studiengängen in den Gesundheitsberufen besonders wichtig“, sagte Wissenschaftsministerin Bettina Martin. „Die Hochschulen sind das Herz des Wissenschafts- und Forschungsstandortes Mecklenburg-Vorpommern und unerlässlich für die Ausbildung von hochqualifizierten Fachkräften. Mit den Zielvereinbarungen sind sie in der neuen Planungsperiode gut aufgestellt. Dabei unterstützen wir sie auch bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen. In der Corona-Pandemie haben die Hochschulen Herausragendes geleistet und schnell auf digitale Lehre umgestellt. Um die Digitalisierung besser zu meistern, erhalten die Hochschulen 40 Millionen Euro zusätzlich aus dem MV-Schutzfonds. Die Mittel sind für Studium und Lehre und für die Hochschulverwaltungen vorgesehen. Damit werden weitere Investitionen in die Digitalisierung möglich“, betonte Bettina Martin, Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern.

Die Ministerin dankte den Rektorinnen und Rektoren sowie allen anderen Vertreterinnen und Vertretern der Hochschulen für die konstruktiven Verhandlungen und den intensiven Abstimmungsprozess, der durch die Corona-Pandemie länger gedauert hatte als ursprünglich geplant.

„Mit der Zielvereinbarung ergeben sich für die Universität Greifswald attraktive Perspektiven für eine weitere Verbesserung der Lehre, vor allem im Lehramt und im Bereich der Digitalisierung, sowie eine Erweiterung ihres Studienangebots um nachfragestarke Studiengänge, darunter Psychotherapie, Pflegewissenschaften und Data Science“, sagte Prof. Dr. Johanna Weber, Rektorin der Universität Greifswald.

„Für die Universität Rostock bedanken wir uns für die unter erschwerten Pandemiebedingungen intensiv, aber stets konstruktiv, geführten Verhandlungen zu den Zielvereinbarungen 2021 bis 2025. Mit dem entsprechenden Finanzierungskorridor sind gute Voraussetzungen zur Umsetzung der gemeinsamen Ziele und Entwicklungsplanungen geschaffen worden“, sagteProf. Dr. Wolfgang Schareck, Rektor der Universität Rostock.

„Herausforderung und Kontinuität – das sind die beiden Begriffe, mit denen die Bedingungen der Zielvereinbarungen zwischen der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern und der Hochschule für Musik und Theater Rostock stets gut beschrieben werden können. Beide Seiten sind sich des Spannungsfeldes, das damit aufgemacht wird, ebenso bewusst wie der großen Verantwortung, die sie – im Sinne der Studierenden – haben. Umso mehr freut es mich, dass gerade auch in den momentanen, schwierigen Zeiten die gemeinsame Perspektive klar auf die Zukunft einer modernen, sich den verändernden beruflichen Aussichten junger Musikerinnen und Musiker, aber auch Lehrerinnen und Lehrer anpassenden Hochschule gerichtet ist. Vor diesem Hintergrund können die nun vorliegenden Zielvereinbarungen aus Sicht der hmt Rostock klar als Erfolg verbucht werden“, sagte Prof. Dr. Reinhard Schäfertöns, Rektor der Hochschule für Musik und Theater Rostock.

„Die Zielvereinbarung 2021 bis 2025 ist für die Hochschule Neubrandenburg ein tragfähiges und zukunftsorientiertes Fundament. Mit diesem können wir einerseits in der Kontinuität unseres bisherigen Wirkens aber andererseits auch landesweite Verantwortung in der Entwicklung neuer Angebote in der Lehrerbildung und primärqualifizierenden Pflege wahrnehmen. Entscheidend hierbei ist, dass wir die neuen Studienangebote dauerhaft in das Profil der Hochschule integrieren können. Daneben werden wir in Neubrandenburg einen Beitrag zur landesweiten Stärkung des Studienangebotes im Bereich Bauingenieurwesen leisten. Weitere für die Hochschule Neubrandenburg wichtige Vereinbarungen beziehen sich auf die Bereiche Digitalisierung, Internationalisierung, Chancengleichheit der Geschlechter, Inklusion und Dritte Mission. Mit den beiden Forschungs- und Transferschwerpunkten ‚Nachhaltiger Strukturwandel und Umbau ländlicher Räume‛ und ‚Gesundheit und Ernährung‛ werden wir als Hochschule unsere regionale Verankerung und Verantwortung im östlichen Mecklenburg-Vorpommern weiter ausbauen und die gesellschaftlichen Wandel- und Transformationsprozesse auch zukünftig nachhaltig mitgestalten“, so Prof. Dr. Gerd Teschke, Rektor der Hochschule Neubrandenburg.

„Die Hochschule Stralsund vertritt die Hochschulbildung des Landes in den Zukunftsfeldern Tourismus, Künstliche Intelligenz und Energie. Hierzu wollen wir in den nächsten fünf Jahren die Lehre und die Forschung ausbauen und den wechselseitigen Austausch mit der Wirtschaft stärken. Gemeinsam mit unseren Partnern tragen wir so zur Wettbewerbsfähigkeit von Mecklenburg-Vorpommern bei. Dass diese Schwerpunkte in den Zielvereinbarungen so konkret eingegangen sind, zeigt mir, dass das Potential und auch die Notwendigkeit der Weiterentwicklung erkannt wurden“, so Prof. Dr.-Ing. Petra Maier, Rektorin der Hochschule Stralsund.

„Die vorliegende Zielvereinbarung bildet für die Hochschule Wismar eine tragfähige Grundlage, die gute Arbeit der vergangenen Jahre auch in Zukunft fortsetzen zu können. Die Zielvereinbarung setzt vernünftige Schwerpunkte im Sinne einer auch guten Weiterentwicklung von Land und Region als Bildungsstandort und schafft für die nächsten Jahre unerlässliche Planungssicherheit“, so Prof. Dr. Bodo Wiegand-Hoffmeister, Rektor der Hochschule Wismar.

Alle fünf Jahre schließen die Universitäten Greifswald und Rostock sowie die Hochschule für Musik und Theater Rostock, die Hochschule Neubrandenburg, die Hochschule Stralsund und die Hochschule Wismar mit der Landesregierung Vereinbarungen über ihre jeweiligen Entwicklungs- und Leistungsziele ab. Die Zielvereinbarungen treffen Regelungen zum Gesamtbudget, zur Bewirtschaftung der Haushaltsmittel und Stellen, zu Fächern und Studiengängen, zu Forschungsschwerpunkten sowie zu den Vorgaben bei der Erhöhung der Anzahl der Frauen auf wissenschaftlichen Qualifikationsstellen und bei Professuren.

In den Zielvereinbarungen sind neben den Entwicklungs- und Leistungszielen auch die Gesamtfinanzierung der Hochschulen und Universitätsmedizinen, die Stellenzahl, die Mittel des Zukunftsvertrages „Studium und Lehre stärken“ (Nachfolge Hochschulpakt) und die Großgeräteförderung festgeschrieben. Im Bereich der laufenden Zuwendungen stellt das Land über den gesamten Planungszeitraum insgesamt rund zwei Milliarden Euro bereit, voraussichtlich 125 Millionen Euro fließen zusätzlich über den Zukunftsvertrag Studium und Lehre. Bei der Großgeräteförderung sind von 2021 bis 2025 insgesamt 53,9 Millionen Euro eingeplant.

Schwerpunkte der Zielvereinbarungen im Überblick

Schwerpunkte „Lehrerbildung und Gesundheitsberufe“:

  • An der Universität Greifswald ging zum Wintersemester 2020/2021 der innovative und praxisnahe Lehramtsstudiengang Grundschule an den Start. An der Universität Rostock wurde zum Wintersemester 2020/2021 die Zahl der Studienplätze in der Grundschulpädagogik erhöht. Hinzu kommen in Rostock die fachliche Erweiterung der Grundschulpädagogik sowie die Erweiterungen im Bereich der beruflichen Pädagogik und der Schulsozialarbeit. Ziel ist es, dass in den kommenden Jahren mehr Absolventinnen und Absolventen auf dem Lehrkräftearbeitsmarkt zur Verfügung stehen.
  • Die Einrichtung der Studiengänge Hebammenwissenschaft und Intensivpflege an der Universität Rostock, eines primärqualifizierenden Bachelor-Studienganges Pflegewissenschaften an der Universität Greifswald und eines Bachelor-Studiengangs Pflege an der Hochschule Neubrandenburg zählen zu den wichtigen hochschulpolitischen Schwerpunktsetzungen.

Weitere wichtige Schwerpunkte:

  • In Mecklenburg-Vorpommern soll eine standortübergreifende Ingenieurausbildung in den Bereichen Bauen, Landschaft und Umwelt geschaffen werden (BLU-Konzept). Beteiligt sind die Universität Rostock, die Hochschule Neubrandenburg und die Hochschule Wismar.
  • An der Universität Greifswald soll ein Master-Studiengang Psychotherapie eingerichtet werden, die Förderung des Teilzeitstudiums soll verstärkt und Maßnahmen zur Verbesserung des Studienerfolgs sollen auf den Weg gebracht werden. Dies gilt zudem für Studiengänge, bei denen die Studienerfolgsquote hinter den Erwartungen zurückbleibt. Hierzu zählt auch die Rechtswissenschaft an den beiden Universitäten des Landes. Eine engere Kooperation der Universität Greifswald und der Universität Rostock ist vorgesehen.
  • Die Förderung von Frauen in der Wissenschaft soll gestärkt werden und das bestehende Kaskadenmodell weiterentwickelt werden. Es dienst zur Festlegung von Gleichstellungsquoten. Der Fokus wird künftig nicht mehr allein auf den Frauenanteil bei der Besetzung von Professuren gelegt, sondern auch auf den Frauenanteil bei der Besetzung von wissenschaftlichen Qualifikationsstellen. Das Land honoriert erfolgreiche Anstrengungen der Hochschulen mit insgesamt bis zu eine Millionen Euro. An der Universität Greifswald wird erstmals im Land eine Professur für Genderforschung eingerichtet.
  • Alle Hochschulen wollen die Internationalisierung durch die Einrichtung weiterer internationaler Studiengänge mit Doppel-Abschluss, die Erhöhung des Anteils internationaler Studierender, die internationale Ausschreibung der Professuren und Stellen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie durch die Einbindung der Hochschulen in europäische Hochschulnetzwerke vorantreiben.
  • Die Hochschulen werden ihre Mitwirkung im Landesverbund „Inklusive Hochschule“ fortsetzen. Ziel ist es, Studierende, Mitglieder und Angehörige der Hochschulen mit Beeinträchtigungen zu fördern und die Barrierefreiheit auf allen Ebenen zu steigern.
  • Die Universitätsmedizin Greifswald und die Universitätsmedizin Rostock verstärken ihre Kooperation in den Bereichen Forschung, Lehre, Krankenversorgung und Verwaltung auf der Grundlage des im April 2020 beschlossenen Kooperationsvertrages.
  • An der Universität Greifswald sollen die Ukrainistik und die Moorforschung verstetigt werden.
  • In Rostock soll die Entwicklung des Ocean Technology Campus vorangetrieben sowie ein Zentrum für Regional- und Kulturgeschichte errichtet werden.
  • Die Professur für Filmschauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Rostock soll verstetigt und die Hochschulverwaltung soll gestärkt werden.
  • Die Kooperation zwischen der Hochschule Neubrandenburg und dem Landesamt für Kultur und Denkmalpflege im Bereich der Gartendenkmalpflege soll verstetigt werden.
  • Die Hochschule Stralsund wird die Profilierung des Schwerpunktes Tourismus die Internationalisierung vorantreiben.
  • Die Hochschule Wismar will ihre europäische Ausrichtung verstärken und die Kontakte nach Osteuropa, insbesondere nach Russland, intensivieren.

Diese Presseinformation wurde vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern am 20. Januar 2021 herausgegeben

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